Schokoladen-Champions im Koblenzer Schloss
5.000 Besucher erlebten eine glanzvolle Schoko-Premiere: Das Konditorenhandwerk begeisterte mit Spitzenleistungen, kulinarischen und optischen Genüssen wie auch Nachwuchswerbung im Koblenzer Schloss. Neben der Ausstellung mit versierten Chokolatiers aus dem gesamten Bundesgebiet, Belgien und Frankreich waren es vor allem die Wettbewerbsbeiträge, die das Publikum zum Staunen brachten.
Koblenz. Lange Schlangen schon kurz vor der Eröffnung und dichtes Gedränge vor Ausstellerständen und Exponaten des Wettbewerbs: Die Premiere des „Championnats du Chocolat à Coblence“ übertraf selbst die optimistischsten Prognosen. Über 5.000 Besucher wollten am ersten März-Wochenende die außergewöhnliche Schau im Kurfürstlichen Schloss zu Koblenz erleben. Die Mischung aus Information, kulinarischem wie auch optischem Verwöhnprogramm, die ganze Veranstaltung mit ihren Inhalten und Erscheinungsbildern war erstklassige Werbung für das Handwerk, das Konzept der Handwerkskammer (HwK) Koblenz als Organisator ging voll auf.
Der gelungene Auftakt ist für die HwK-Verantwortlichen um die Bäcker- und Konditormeister Joachim Schäfer und Rainer Hahn eine Bestätigung wie auch Ermutigung, dieser gelungenen Premiere eine Neuauflage 2019 folgen zu lassen. „Exzellente Arbeiten“, schwärmte Philippe Fischer. Auch für den Vizepräsidenten der Handwerkskammer in Metz und seine Chokolatier-Kollegen aus dem Nachbarland Frankreich verlief die zweitägige Großveranstaltung überaus erfolgreich. Der Andrang an ihren Ständen war enorm und auch der Verkauf lief gut. Doch die Hoffnung auf einen kommerziellen Erfolg war nicht der Grund für die Teilnahme in Koblenz. „Es geht darum, Kontakte zu knüpfen und die Zusammenarbeit zwischen beiden Kammern zu vertiefen“, erklärte Philippe Fischer. Insbesondere die Nachwuchsgewinnung war ein bestimmendes Thema – auch hier konnte man mit dem Publikumszuspruch gerade der jüngeren Besucher mehr als zufrieden sein.
„Kunstwerke aus Schokolade können wie Leuchttürme sein“, brachte es Alexander Baden bei der Eröffnung auf den Punkt. Für den HwK-Hauptgeschäftsführer müssen attraktive Veranstaltungen wie die jüngste das Ziel haben, für eine Lehre im Handwerk – in diesem Fall für die Welt der Konditoren – zu werben. Mehr noch: Es geht um die gesamte Nachwuchsförderung im Handwerk, die als echte Alternative zu einer akademischen Qualifizierung positioniert werden muss. „Das gehört zu den zentralen Aufgaben einer Kammer“, betonte Präsident Kurt Krautscheid am zweiten Tag der Schau, an dem er auch die designierte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner begrüßen konnte. Die CDU-Politikerin lobte das Engagement der HwK Koblenz, immer wieder Großveranstaltungen wie diese zu stemmen. Für das Thema Schokolade schwärmte sie, „ein wunderbares Produkt, dessen Faszination sich wohl kaum jemand entziehen kann. Hier darf auch das Auge mitessen, denn die Verbindung aus Optik und Geschmack überzeugt. Der Publikumsandrang ist eine wunderbare Bestätigung für die Idee, die hinter diesem Event steht.“
Neben der Ausstellung mit Chokolatiers aus dem gesamten Bundesgebiet, Belgien und Frankreich waren es vor allem die Wettbewerbsbeiträge, die das Publikum zum Staunen brachten. Prächtige Bäume, filigran ausgearbeitete Blüten und kunstfertig hergestellte Schokouhren: Was die 18 Wettbewerbsteilnehmer gezaubert hatten, hinterließ bleibende Eindrücke, zumal Moderator Jürgen Rademacher beeindruckende Informationen aus den Chokolatiers herauskitzelte: Zwei bis drei Stunden Arbeit für eine Blüte und ein Minimum von 60 bis 70 Stunden Arbeit für eine Schokoskulptur – mit diesen Dimensionen hatten wohl die wenigsten gerechnet. Überraschend war übrigens auch die Qualität der Nachwuchsarbeiten, die in einem eigenen Wettbewerb zu sehen waren. Am Ende wurden Preise einer Expertenjury und zusätzlich ein Publikumspreis vergeben.
Die eigentlichen Gewinner der Großveranstaltung waren jedoch die Besucher. Sie hatten nicht nur die Möglichkeit zu probieren, sondern konnten im Rahmen kleiner Vorführungen auch erleben, wie die süßen Köstlichkeiten entstehen. Beim Blick über die Schulter der Schoko-Experten konnten Fragen gestellt werden und der Dialog mit dem Fachhandwerk wurde rege genutzt. (PM)
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