Behinderte Menschen auf Weg ins Erwerbsleben begleitet
Orientierungshilfe geben, Kompetenzen erkennen, Türen öffnen – und behinderten Menschen den Weg ins Erwerbsleben ebnen: Mit diesem Anspruch starteten Anfang 2016 die Inklusionslotsen. Zwei Jahre später endet nun dieses gemeinsame Projekt der Agenturen für Arbeit Neuwied, Montabaur und Koblenz-Mayen sowie der zugehörigen Jobcenter.
Neuwied. Das Fazit kann sich sehen lassen: 315 Männer und Frauen mit Handicaps haben teilgenommen. 100 Personen konnten in Arbeit vermittelt werden; 89 von ihnen fanden einen sozialversicherungspflichtigen Job. Insgesamt 87 Unternehmen stellten im Rahmen dieser Initiative Mitarbeiter mit Behinderungen ein.
„Das Projekt konnte im Norden von Rheinland-Pfalz erfolgreich umgesetzt werden. Erfolgsschlüssel war die personalintensive Netzwerkstruktur“, sagt Karl-Ernst Starfeld, Chef der Agentur für Arbeit Neuwied. Anja Voigt, Reha-Teamleiterin in Montabaur, erläutert den Grundgedanken: „Integration gelingt besser, wenn behinderte Menschen Begleiter haben - als Ansprechpartner, Koordinatoren und Kümmerer in allen Bereichen und bei allen Problemen. Dass diese Idee der Inklusionslotsen sich so erfolgreich entwickelte, verdanken wir dem guten Miteinander vieler Partner.“ Doch das Projekt ist damit nicht abgehakt, wie Karl-Ernst Starfeld betont: „Über das Projektende hinaus wollen wir erreichen, dass die Beschäftigungsverhältnisse langfristig gesichert werden.“
Der Ursprung des Projekts war die Bereitstellung von 80 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), um Schwerbehinderte in Arbeit zu bringen. Die Reha-Teams aus Neuwied, Montabaur und Mayen-Koblenz hatten gemeinsam ein überzeugendes Konzept entworfen und den Zuschlag von insgesamt 1,6 Millionen Euro erhalten.
Neben den Jobcentern Landkreis Neuwied und Landkreis Altenkirchen beteiligten sich die benachbarten Agenturen für Arbeit und Jobcenter. Eine Kooperation von Bildungsträgern, bestehend aus dem Heinrich Haus, den Barmherzigen Brüdern, Bethesta, Caritas und Diakonie, deckte über ihre Standorte das gesamte Aktionsgebiet mit sieben Landkreisen ab.
Alle Akteure brachten ihr Fachwissen und ihre Netzwerke ein und stellten sich einer anspruchsvollen Aufgabe: Menschen mit multiplen Einschränkungen, die unterschiedliche schulische und berufliche Erfahrungen mitbringen, ins Erwerbsleben zu integrieren. „Wichtig war vor allem, individuell auf die Teilnehmer einzugehen und sie zu motivieren“, sagt Anja Voigt. Dazu wurde ein Gesamtpaket mit vielen Angeboten geschnürt. So konnten alltagsbegleitende Hilfen und psychologische Unterstützung abgerufen werden. Und den Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern knüpften eigens eingestellte Betriebsakquisiteure.
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