Wirtschaftsforum und IHK in engen Austausch
Der Arbeitskreis Standortentwicklung des Wirtschafts-Forum Neuwied e.V. (WiFo) und die Spitzen des IHK-Beirates Neuwied haben sich zu einem ersten Arbeitsgespräch getroffen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Neuwied skizziert. "Uns vereint das unternehmerische wie persönliche Interesse an Neuwied und der Wille zur konstruktiven Mitgestaltung der Standortfaktoren", äußern sich IHK-Vizepräsident Christian zur Hausen und Frank Wolsfeld, Sprecher des Arbeitskreises Standortentwicklung des WiFo, einhellig.
Neuwied. Die Gesprächsteilnehmer stellen fest, dass die Stadt Neuwied in jüngerer Vergangenheit leichte Arbeitsplatz- und Bevölkerungsgewinne zu verzeichnen hatte, die langfristige Entwicklungsdynamik bei Arbeitsplätzen, Bevölkerung und Wirtschaftsleistung aber eher schwach war und unter Landesdurchschnitt lag. Um dieser Entwicklung entgegen zu steuern, müssen Standortfaktoren gezielt verbessert oder, wie beispielweise der zuletzt beschleunigte Breitbandausbau, verstetigt werden. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen Gewerbe- und Industrieflächen sowie die Nachnutzung des Rasselsteingeländes, die Aufenthalts- und Lebensqualität und die Möglichkeiten kommunaler Kooperationen.
Die Stadt Neuwied verfügt über ein eher knappes Gewerbe- und Industrieflächenangebot. Diese Flächenknappheit verschärft sich durch vergleichsweise niedrigere Grundstückspreise beispielsweise entlang der A 3 oder absehbar entlang der B 9 im Bereich des ehemaligen AKW. "Losgelöst von der Frage der Nachnutzung des Rasselsteingeländes gilt es vorhandene Flächen zu sichern, Brachen zu entwickeln, Flächen zu tauschen und zugleich marktreife Flächen ansprechend zu vermarkten.
Bei der Vermarktung bieten sich Kooperationsmöglichkeiten zwischen Stadt und Kreis an", so IHK-Beiratsvorsitzender Dr. Kai Rinklake. Zur möglichen Nachnutzung des Rasselsteingeländes werden verschiedene Szenarien diskutiert. "Angesichts der prominenten Lage und des offenen Verkaufsprozess darf weder die eine noch die andere Nachnutzung von vornehinein ausgeschlossen werden, wobei eine dauerhafte Brache sicherlich die ungünstigste Variante wäre", fasst Arbeitskreisleiter Frank Wolsfeld das Meinungsbild zusammen.
Die Weiterentwicklung der harten Standortfaktoren muss Hand-in-Hand mit einer Verbesserung der sogenannten weichen Standortfaktoren gehen. Dazu gehört unter anderem die Aufenthalts- und Lebensqualität, das Wohnraumangebot, die Bildungslandschaft, die Kinderbetreuung sowie das Sozial- und Vereinsleben. "Wenn harte wie weiche Standortfaktoren im Schulterschluss entwickelt werden, wird dies auch zu messbaren Erfolgen bei Wirtschaftsleistung wie Bevölkerungsentwicklung führen", ist sich IHK-Regionalgeschäftsführer Fabian Göttlich sicher.
Die gemeinsame Diskussion von WiFo und IHK-Vertretern zeigt, wie wichtig es ist unter den regionalen Akteuren im Gespräch zu bleiben und an gemeinsamen Zielen zu arbeiten. "Mit dem Arbeitsgespräch ist ein erster Schritt gemacht, auf den weitere folgen müssen", erläutern Frank Wolsfeld und Christian zur Hausen mit Blick in die Zukunft.
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