Tarnung oder Warnung?
Im Tierreich hat die Färbung der Tiere immer einen Sinn, sei es zur Tarnung oder zur Warnung für Fressfeinde. Die Beispiele dafür sind vielfältig und zahlreich. So kann man auch bei den Schlangen im Exotarium des Zoo Neuwied verschiedenste Färbungen beobachten.
Neuwied. Um den Grünen Baumpython zu entdecken, muss man ein wenig Geduld haben. Mit seiner grünen Tarnfarbe ist er zwischen Ästen und Blättern schwer zu erkennen. Nur selten verlässt der Baumpython seinen erhöhten Platz und bleibt als regloser Lauerjäger bis zu zwei Wochen an einer Stelle. In diesen Ruhephasen nimmt er eine charakteristische Stellung ein. Dabei hängt der Körper in mehreren engen Schlingen über einem Ast, wobei der Kopf in der Mitte aufliegt. Die Heimat des Grünen Baumpythons sind die Regenwälder und Bambusdickichte in Neuguinea und Nordaustralien. Wie die meisten Pythons legt auch der Baumpython Eier, die durch Muskelzittern der Mutter warm gehalten werden. Die Jungtiere, die nach sieben bis acht Wochen schlüpfen, sind gelb bis rot gefärbt und nehmen die grüne Tarnfarbe der Alttiere erst nach mehreren Monaten an.
Besonders auffällig und keineswegs gut getarnt ist dagegen die Bergkönigsnatter. Die aus dem südlichen Teil der USA stammende Schlange ist mit ihrer schwarz-weiß-roten Färbung leicht zu sehen. Mit dieser Färbung imitiert sie das Warnkleid der hoch giftigen Korallenschlange, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Die Königsnatter selber ist nicht giftig und gehört somit zu den Würgeschlangen. Königsnattern ahmen die Geräusche von Klapperschlangen nach, um Feinde zu vertreiben: Da sie keine Klapper am Schwanzende besitzen, schlagen sie ihren Schwanz in raschen Bewegungen an einen Gegenstand, um ein Geräusch zu erzeugen.
Beide Schlangenarten können im Exotarium des größten Zoo in Rheinland-Pfalz beobachtet werden. Bei ganzjährig 22 Grad kann man sich nebenbei prima aufwärmen.
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