15. Tagung des Brustzentrums: Infos für Laien und Experten
Anfang März fand erneut die Tagung des Brustzentrums Marienhaus Klinikum Neuwied/Bad Neuenahr statt: „Schon 15 Mal haben wir Experten eingeladen, hier mit anderen Ärzten, Betroffenen und Interessierten zu diskutieren und die aktuelle Forschungslage zu betrachten“, so Prof. Dr. Richard Berger, der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Und auch in diesem Jahr folgten nahezu 100 Teilnehmer der Einladung zur Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft von Sophie Charlotte Fürstin zu Wied steht.
Neuwied. „Eine Besonderheit der Veranstaltung ist sicher, dass sich die Fachvorträge eher an Ärzte wenden, interessierte Laien aber herzlich eingeladen sind, ebenfalls teilzunehmen“, so Berger. Und das wird gerne genutzt – auch Sophie Charlotte Fürstin zu Wied berichtete in ihren Begrüßungsworten von Patienten, die dankbar über die Fülle von Informationen sind.
Und so war es dem Chefarzt und seinem Team erneut gelungen, am Vormittag die wichtigsten Erkenntnisse des vergangenen Jahres zur Diagnostik und Therapie von Brustkrebs zu bündeln. Prof. Dr. Eugen Ruckhäberle aus dem Universitätsklinikum Düsseldorf gab einen Überblick über die neuesten internationalen Forschungsergebnisse des weltweit größten Brustkrebskongresses in San Antonio, Texas (USA). Er bewertete zudem deren Relevanz für Diagnostik und Therapie hier vor Ort. Dr. Andreas Wolter aus den Sana Kliniken Düsseldorf präsentierte die Techniken der sekundären Brustrekonstruktion, denn bei immerhin 30 Prozent der Patientinnen muss die weibliche Brust im Laufe der Therapie komplett entfernt werden.
Seit einigen Monaten ist das Marienhaus Klinikum auch zertifiziertes Gynäkologisches Krebszentrum, denn auch die Zahl der Patientinnen mit bösartigen Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane nimmt stetig zu. Daher wurden in diesem Jahr auch neueste Studien zu Eierstockkrebs und Konzepte zur Behandlung von Gebärmutterkrebs präsentiert. Dr. Sonia Bader aus den Kliniken Essen-Mitte und Prof. Dr. Richard Berger, Chefarzt der hiesigen Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe standen den Besuchern nach ihren Vorträgen Rede und Antwort.
Da neben der medizinischen Therapie die psychische Balance bei jeder Form von Krebs ein wesentlicher Bestandteil der Genesung ist, widmete sich der zweite Teil der Tagung wiederum Möglichkeiten zur positiven Krankheitsbewältigung. In diesem Jahr ging es darum, wie es nach der Diagnose „Krebs“ weitergehen kann. „Man muss akzeptieren, dass sich das Alte verändert hat und nicht mehr so wird. Erst dann hat man den Blick frei für Neues“, so Psychoonkologin Anke Dillender, die die Diskussion mit viel Einfühlungsvermögen moderierte. Die Experten, darunter Vertreter der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz und der Frauenselbsthilfe nach Krebs, gaben viele Anstöße vor, während und nach der Diagnosestellung eigene Kraftfelder freizusetzen und kamen dabei auch ins Gespräch mit den Besuchern.
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