Werbung

Nachricht vom 15.03.2018    

Großes Interesse am Bürgerworkshop

Wenn sich viele verschiedene Personen mit einer Thematik beschäftigen und auf Augenhöhe Ideen und Argumente austauschen, kommen dabei meist tragfähige Lösungen heraus. Diesen Effekt erhoffte sich auch die Stadtverwaltung Bendorf für ihren Bürgerworkshop zum Thema Innenstadtentwicklung am Mittwoch, 14. März, in der Stadthalle und hatte Erfolg.

Der Bürgerworkshop gibt Impulse. Fotos: privat

Bendorf. Über hundert Teilnehmer waren der Einladung gefolgt, sich an der Gestaltung eines Konzepts für die „Neue Mitte Bendorf“ zu beteiligen und ihre Meinung einzubringen. Darunter Einzelhändler und Immobilienbesitzer, aber auch zahlreiche interessierte Bürger.

Bürgermeister Michael Kessler begrüßte die Teilnehmer und bat sie um Anregungen und Arbeitsaufträge für die Verwaltung: „Wir wollen hin zu einer Innenstadt mit menschlichem Gesicht, in der sich Menschen gerne aufhalten und begegnen.“ Dabei sei es wichtig, dass alle Beteiligten bereit seien, den persönlichen Blickwinkel auszuweiten und sich mit den Meinungen, Vorschlägen und Ängsten anderer ernsthaft auseinanderzusetzen, erklärte der Rathauschef.

Als Moderator agierte Ulrich Eggert, Kölner Handelsforscher und Experte für Stadtmarketing. In einem launigen Vortrag gab er Impulse, wie die Gewerbetreibenden in Bendorf sich gegen den aufstrebenden Online-Handel wehren können.

Passend zum Arbeitstitel „Die Neue Mitte – Treffpunkt Innenstadt“ betonte er: „Eine Innenstadt muss mehr bieten als Handel“. Um die Entwicklung des Bendorfer Zentrums voranzubringen, brauche es vor allem die Kooperation zwischen Industrie, Handel, Handwerk, Dienstleistern und Verwaltung – sei es in Form von gemeinschaftlichen Geschäften, Kundenkarten oder einen gemeinsamen Homepage. Gerade die Durchmischung von Angeboten sorge für Attraktivität.

Dass bereits viele gute Ansätze für einen Wandel bestehen, zeigte der Vortrag von Wirtschaftsförderer Werner Prümm. Er präsentierte die Visionen und Konzeptideen der Stadtverwaltung, wie man den Bereich der Hauptstraße sowie der oberen und mittleren Bachstraße attraktiver gestalten kann.

Die wichtigsten Ziele sieht er darin, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen, die Grundlagen für eine neue gewerbliche Entwicklung zu schaffen und innerstädtischen Wohnraum mit Qualität und Wohlfühlfaktor zu entwickeln.

In einer IST-Analyse beleuchtete er die aktuelle Situation in des Zentrums mit Mängeln und Schwachstellen, aber auch mit Potenzialen und Anknüpfungspunkten.



Zu den geplanten Maßnahmen zählt unter anderem die Gestaltung des Stadtraumes unter dem Motto „Blühendes Eisen“ in Anlehnung an die facettenreiche Industriegeschichte der Stadt. Aber auch die „digitale Innenstadt“ mit kostenlosem WLAN und nützlichen Onlinetechnologien ist ein Ziel. Weitere Ideen sind das Bemalen von Verteilerkästen oder die Einführung einer gemeinsamen Gutscheinkarte. Durch den Ankauf und die Vermarktung von innerstädtischen Grundstücken möchte man Pilot-Projekte ins Leben rufen, die als Vorbild dienen sollen. Künftig soll in der Hauptstraße durch bauliche Maßnahmen außerdem mehr Raum für Fußgänger geschaffen werden.

Durch umfangreiche Befragungen von Immobilienbesitzern und Geschäftsinhabern sowie Passanten hatte man bereits im Vorfeld viele Anregungen aus der Bevölkerung eingeholt und auch beim Bürger-Workshop zeichneten sich einige gute Ansätze ab, obwohl die konstruktive Diskussion durchaus von widerstrebenden Interessen geprägt war.

Von der Farbgestaltung von Fassaden über das Voranbringen von Erlebnisgastronomie für junge Menschen oder die Umleitung von Bussen, um die Aufenthaltsqualität in der Hauptstraße zu erhöhen, bis hin zum verpackungsfreien Supermarkt – die Vorschläge der „Experten in eigener Sache“ waren vielseitig und kreativ. Sie wurden gesammelt und sollen in kommenden Planungen bedacht werden.

Dass die Stadt nicht alleine dafür sorgen kann, dass heruntergekommene Grundstücke und Gebäude umgestaltet werden, hob Bürgermeister Kessler in seinem Fazit hervor: „Der Erfolg unseres Projektes wird maßgeblich davon abhängen, dass alle Beteiligten bereit sind, sich zu bewegen“. Eine Rahmenbedingung für Investitionen sei außerdem die Unterstützung durch Förderprogramme.

Der Bürgerworkshop in der Stadthalle bildete jedenfalls einen guten Grundstein für eine weitere gemeinschaftliche Konzeptentwicklung. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Senioren-Sicherheitsberater Neuwied informieren

Neuwied. So oder ähnlich passiert es auch in Neuwied noch allzu häufig. Nicht nur auf den Geldbeutel, sondern auch auf die ...

Harschbach lernt das AED-Gerät kennen

Harschbach. Der Vortrag stieß auf großes Interesse und zahlreiche Teilnehmer fanden den Weg ins Dorfgemeinschaftshaus. Günther ...

Neuwieder Verein "BenefitZ - Wir helfen Kindern" spendet an Projekt "Wünschewagen"

Neuwied. So konnte mit der Spende von 1.500 Euro in diesem Jahr einer sterbenden Mutter der Wunsch erfüllt werden, ein letztes ...

Oberbieberer Weihnachtsmarkt lockt an den Schwanenteich

Oberbieber. Selbstgemachte kulinarische Köstlichkeiten, Handarbeiten und Stricksachen für Groß und Klein, Holzarbeiten, Töpferhandwerk, ...

Schmitt: Rund 446.000 Euro für Ausbau der K 8 zwischen L 256 und Krumscheid

Leubsdorf. "Wir wollen gut ausgebaute und sichere Straßen in unseren Gemeinden und für die Regionen, gerade auch im ländlichen ...

Ehrenamtspreis für Waltraud Baustian aus Anhausen

Anhausen. In der Laudatio heißt es: "Im Jahr 2019 hat sie mit noch einer weiteren Kindergarten-Oma eine Fortbildung bei dem ...

Weitere Artikel


Infos für Frauen, die zurück in den Beruf möchten

Neuwied. Neben der Möglichkeit, einen Termin in der Agentur für Arbeit zu vereinbaren, finden auch Sprechstunden in den Mehrgenerationenhäusern ...

Arzthaftung – Der schmerzhafte Wiedereingliederungsplan

Region. Der Kläger ist von Beruf Lagerist. Er zog sich einen Oberschenkelhalsbruch zu, der operativ durch Einbringen von ...

SV Rengsdorf bei Deutschen Meisterschaften im Futsal

Rengsdorf. Lara Louven, verletzte Mannschaftskapitänin der Rengsdorfer B-Juniorinnen, hat vom gesamten Wochenende in Duisburg ...

Ehrenamtliches Engagement in der SGD Nord gewürdigt

Marienhausen/Neuwied. Siegfried Krämer engagiert sich vielfältig ehrenamtlich in seinem Heimatort Marienhausen. Hier ist ...

Referat: Wenn die Bauchwand schwächelt

Neuwied. Vorgestellt wurden auf den Patienten zugeschnittene Operationsmethoden von der klassischen Naht bis zur Netz-verstärkten ...

Ladendieb flüchtet in Neuwied auf Socken

Neuwied. Bei der versuchten Feststellung seiner Personalien durch den Mitarbeiter in dessen Büro, stürmte seine Begleiterin ...

Werbung