Werbung

Nachricht vom 05.04.2018    

Gesunde Lebensweise kann Demenz vorbeugen

Über 70 Teilnehmer waren der Einladung zur Informationsveranstaltung „Demenz – ein schleichender Prozess“ ins Margaretha-Flesch-Haus nach Hausen gefolgt. Hauptreferent Dr. med. Reinhard Fröder, leitender Oberarzt und derzeit kommissarischer Chefarzt des Marienhaus-Klinikum St. Antonius Waldbreitbach, gab einen umfangreichen Überblick zum Krankheitsbild Demenz.

Die Mitwirkenden der Informationsveranstaltung „Demenz – ein schleichender Prozess“. Dr. med. Reinhard Fröder (3.v.r.) und Landrat Achim Hallerbach (2.v.r.) stellten die Versorgungsstrukturen sowie die Diagnostik und Therapie bei Demenz vor. Foto: Kreisverwaltung

Hausen. Derzeit leben über 1,5 Millionen Menschen mit einer Demenz in Deutschland. Dr. Fröder führte aus, dass es unterschiedliche Formen der Demenz gibt: die größte Gruppe mit circa 60 Prozent ist die sogenannte Alzheimerdemenz. Des Weiteren gibt es die sogenannte Vaskuläre Demenz (15 Prozent), hierbei handelt es sich um eine gefäßbedingte Demenz. Weitere 15 Prozent sind Mischformen von Alzheimer und Vaskulärer Demenz sowie schließlich mit rund zehn Prozent seltenere Formen einer Demenz. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist eine genaue Diagnostik. „Zunächst muss abgeklärt werden, ob es sich überhaupt um eine Demenz oder um ein anderes Krankheitsbild, wie beispielsweise eine Depression, handelt. Anschließend muss die Form der Demenz abgeklärt werden“, so der Leitende Oberarzt.

Fröder führte aus, dass mit steigendem Lebensalter die Wahrscheinlichkeit an einer Demenz zu erkranken weiter ansteige. Insofern sei eine gesunde Lebensweise mit entsprechender Ernährung, körperlicher Betätigung sowie sozialen Aktivitäten die beste Voraussetzung, um einer späteren Demenzerkrankung vorzubeugen.

In einem weiteren Teil seines Vortrags beschäftigte sich Fröder mit den derzeit bekannten Therapieformen und berichtete darüber, dass die medikamentöse Behandlung von Demenz nur bedingt erfolgreich sei. Die Heilung einer Demenz mit Medikamenten sei derzeit nicht möglich.

In diesem Zusammenhang führte Landrat Achim Hallerbach aus, dass das Angebot von entsprechenden ambulanten und stationären Hilfen weiter vorangetrieben werden muss. „Daneben sind entlastende Angebote für pflegende Angehörige notwendig, um die häusliche Pflegesituation zu stabilisieren“, so der Landrat. Der Landkreis Neuwied misst der Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen einen hohen Stellenwert bei. Regelmäßig werden Informationsveranstaltungen angeboten. „Eine gute Beratungs- und Informationsstruktur besteht im Landkreis Neuwied und kann von den Betroffenen und den Angehörigen kostenfrei genutzt werden“, so Landrat Achim Hallerbach. Für gesetzlich Versicherte stehen fünf Pflegestützpunkte zur Verfügung, für privat Versicherte gibt es Compass private Pflegeberatung.

Viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, mit Referenten und Mitwirkenden zu diskutieren. Darüber hinaus konnten sie sich an Informationsständen über die Arbeit von Pflegestützpunkten, Compass private Pflegeberatung sowie die Neuwieder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (Nekis) informieren. Auch die Arbeit der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz Neustadt/Wied, die ambulanten Dienste vor Ort in Hausen sowie die Psychiatriekoordinationsstelle waren mit weiteren Informationen vertreten. Erfreut über die große Resonanz auf die Veranstaltung zeigte sich auch Einrichtungsleiter Frank-Ulrich Kron.


Lokales: Rengsdorf & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Rengsdorf auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Mehr als nur Action und Streben nach dem Kick

Kreis Neuwied. Als aktuelles Gemeinschaftsprojekt wird ab 2025 eine neue Ausbildung zur Erlebnispädagogin/zum Erlebnispädagogen ...

Kürbiskunstaktion begeisterte Besucher

Neuwied. Im Rahmen einer parallelen Gewinnspielaktion schmückten Kürbisse besonderer Sorten die Schaufenster der innerstädtischen ...

Enkelglück: Großeltern werden und sein

Puderbach. Mit der Geburt des ersten Enkelkindes vollzieht sich ein Generationenwechsel - die Eltern werden zu Großeltern, ...

Netzwerktreffen des "Naturpark Netzwerk Naturschutz" in Waldbreitbach

Waldbreitbach. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Vortrag von Günter Hahn, erfahrener Biologe und ehemaliger Biotopbetreuer ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


KSC Puderbach: Vier Mal Gold bei Landesmeisterschaft

Puderbach. Mit Gold konnten Denis Jankowski, Melina Gelhausen, Maya Klee und das Damen Team U16 glänzen. Melina erkämpfte ...

Sport wird im Big House groß geschrieben

Neuwied. Auch der seit Jahren existierende Sporttreff, der wöchentlich donnerstags und samstags in der Halle der benachbarten ...

„Wasser ist Leben“: Bewerbungsstart für Umweltpreis 2018

Mainz. Umweltministerin Ulrike Höfken lädt Vereine, Einzelpersonen, Initiativen, Firmen, Institutionen, Kommunen und Verbände ...

Wie Eltern Kindern Sicherheit vermitteln können

Neuwied. Marco Wohlgemuth ist Polizist, Selbstverteidigungslehrer im Deutschen Karateverband und Präventionspädagoge im ...

Ohne Führerschein gefahren - Auto weg!

Neuwied. Nach dem Anhalten stellten die Beamten fest, dass es sich um einen schon mehrfach aufgefallenen Mann handelt, der ...

Wie kann Integration in der Migrationsgesellschaft gelingen?

Neustadt (Wied). Statt unter Integration lediglich die „Anpassung von Migrant/-innen“ zu verstehen, plädiert Freise dafür, ...

Werbung