Werbung

Nachricht vom 10.04.2018    

Grüne fordern solide Finanzierung der Tierschutzarbeit

Auf der stattgefundenen Mitgliederversammlung erörterten die Kreisgrünen die prekäre finanzielle Situation des Tierheims Neuwied. Bereits im September 2017 hatte sich eine Abordnung der Grünen bestehend aus Kreistagsmitgliedern, Kreisvorstand, Ortsverbänden und dem Arbeitskreis Tierschutz im Neuwieder Tierheim ein Bild von der Situation vor Ort gemacht. Durch die Zusammenarbeit innerhalb des von den Grünen im Jahr 2014 gegründeten Arbeitskreises Tierschutz findet zwischen Politik und Tierschützern ein enger regelmäßiger Austausch statt.

Die anwesenden Mitglieder des Kreisverbandes Neuwied und der 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Neuwied, Jürgen Brüggemann (6. von rechts). Foto: privat

Neuwied. Der 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Neuwied Jürgen Brüggemann war bei der jüngsten Mitgliederversammlung der Grünen zugegen, um die Anwesenden noch einmal über den aktuellen Stand zu informieren.

In der anschließenden Diskussion erarbeitete man gemeinsam konkrete Vorschläge, die geeignet sind, eine solide Finanzierung der wichtigen Tierschutzarbeit langfristig sicherzustellen. Mit der Aufnahme und Versorgung von Fundtieren übernehmen die Tierschützer eine staatliche Aufgabe, für die eigentlich die Kommunen verantwortlich sind. Das bisherige Finanzierungsmodell wird den Erfordernissen jedoch nicht gerecht. So übernehmen die Kommunen bisher nur einen Teil der Kosten der Fundtierversorgung über einen maximalen Zeitraum von vier Wochen. Tiere, die jedoch länger verweilen oder durch ihre mitunter schweren Erkrankungen eine kostenintensive Behandlung und Pflege benötigen, können durch die bisher bereitgestellten Mittel nicht kostendeckend gepflegt werden.

Das bisherige Finanzierungsmodell berücksichtigt zudem nicht die laufenden Betriebs- und Personalkosten, welche auch entstehen, wenn ein Platz mal nicht mit einem Tier besetzt ist. Schließlich muss das Tierheim seine Kapazitäten stets bereithalten, um zum Beispiel auch im Falle einer Zwangssicherung von größeren Tierbeständen durch das Veterinäramt schnell helfen zu können. Auch ein zu sehr bürokratisches Abrechnungssystem ist aufgrund des dadurch entstehenden zusätzlichen personellen Aufwands nicht adäquat geeignet, Abhilfe zu schaffen. Mehr Arbeit für mehr Geld führt zu keiner sachgerechten Lösung. Die Grünen sprechen sich daher für einen Wechsel des bisherigen Finanzierungssystems zu einer Pro-Kopf-Pauschale in Höhe von einem Euro aus. Somit würden alle Gemeinden entsprechend ihrer Einwohnerzahlen an den Kosten paritätisch beteiligt und zeitgleich könnte der Verwaltungsaufwand sowohl in den Kommunen als auch bei den Tierschützern auf ein Minimum reduziert werden.

Dabei sollten die Kommunen natürlich auch die Leistungen und Kosten der weiteren im Kreis als Aufnahmestellen tätigen Tierschutzvereine nicht aus dem Blick verlieren. Um die Kosten langfristig zu reduzieren, dem Staatsziel Tierschutz gerecht zu werden und die oftmals weit über ihre Grenzen hinaus arbeitenden Tierschützer entlasten zu können, sprechen sich die Grünen darüber hinaus für die Verabschiedung einer flächendeckenden Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen aus.

Die Verbandsgemeinde Bad Hönningen hat die dringende Notwendigkeit als erste erkannt und eine entsprechende Verordnung erlassen. Auch die Verbandsgemeinde Puderbach zeigt sich in dem Thema sehr engagiert und berät derzeit über die Verabschiedung einer entsprechenden Verordnung.

Doch das alleine reicht nicht, sowohl die Stadt Neuwied als auch die übrigen Verbandsgemeinden sind dazu aufgerufen, sich dem Thema anzunehmen. Es ist fünf vor zwölf, eine weitere Unterfinanzierung führt zum Bankrott. In diesem Fall wäre der Kreis wahrscheinlich gezwungen, ein Tierheim in öffentlicher Hand zu führen. Die daraus entstehenden Kosten lägen weit über der Pauschale.


Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


Zweite Amtszeit gesichert: Achim Hallerbach bleibt Landrat des Landkreises Neuwied

Achim Hallerbach bleibt Landrat des Landkreises Neuwied. Bei der Wahl sicherte er sich eine weitere Amtszeit. ...

Kreis Neuwied hat gewählt - die Ergebnisse

Landrat Achim Hallerbach und Bürgermeister Michael Christ (VG Asbach) bleiben für weitere acht Jahre ...

Stadt Neuwied steht für gesunde Arbeitskultur ein

Der 7. April ist Weltgesundheitstag. Die Stadt Neuwied setzte nun ein weiteres starkes Zeichen für die ...

Gegendarstellung: Kandidat Rudolph zum Vorwurf der unlauteren Wahlwerbung

Aufgrund der Stellungnahme von Sven Schür zu den Vorwürfen der Parteien SPD, Grüne und CDU hat sich nun ...

Landrat verlieh 26 deutsche Staatsbürgerschaften

Noch vor den Festtagen konnte Landrat Achim Hallerbach im Max-zu-Wied-Saal des Kreishauses 26 Frauen ...

Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Puderbach: Herward Geimer

Im Hinblick auf die Wahl des Verbandsgemeindebürgermeisters in Puderbach stellen sich die Kandidaten ...

Weitere Artikel


Sachbeschädigungen an Neuwieder Schulen

Gleich zwei Fälle von Sachbeschädigungen an Neuwieder Schulen wurden der Polizei am Montagmorgen, den ...

Neuwied hat Rücken: DAK-Gesundheit schaltet Hotline

75 Prozent der Arbeitnehmer haben Rückenschmerzen. Jeder Siebte leidet sogar chronisch. Und immer mehr ...

Oldtimer in NRW sehr beliebt – mehr als 100.000 sind unterwegs

In Nordrhein-Westfalen sind alte Autos sehr beliebt. Die geschwungenen Linien, die chromblitzenden Teile ...

Tagesfahrt in den Freizeitpark Efteling

Für die gemeinsame Fahrt der Kreisjugendpflegen Altenkirchen, Neuwied und Westerwald in den Freizeitpark ...

OB Einig mit offenem Ohr für Anliegen in Oberbieber

Oberbürgermeister Jan Einig, sein Beigeordneter Jan Petry und die Oberbieberer Stadträte Lothar Heß und ...

„Tanz in den Mai“ in Waldbreitbach

Wie in jedem Jahr veranstaltet der Junggesellenclub „Gemütlichkeit“ aus Waldbreitbach wieder den traditionellen ...

Werbung