Werbung

Nachricht vom 17.04.2018    

Förderturm „Grube Georg“ Willroth ist wieder geöffnet

Start in die Saison für Führungen im Bereich des Industriedenkmals „Grube Georg“ in Willroth. "Willkommen auf der Grube Georg!" und mit dem alten Spruch: "Es grünen die Tannen. Es wachse das Erz. - Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz", begrüßte Hans Jürgen Kalscheid, Vorsitzender der Bürgerinitiative Willroth (BIW) rund 60 Bergbaufreunde aus der gesamten Region.

Blick vom Förderturm ins Rengsdorfer Land.
Fotos: BIW

Willroth. Sie alle waren gemeinsam mit dem Beigeordneten der Verbandsgemeinde Flammersfeld, Rolf Schmidt-Markoski, dem Willrother Ortsbürgermeister Richard Schmitt sowie Rats- und Mitgliedern der BIW in die "weiße Aufbereitung" des Förderturms gekommen, um die kleine Gedenkstunde und erste Turmbesteigung der Saison mitzuerleben. Eröffnet wurde die kleine Feierstunde mit einem Ständchen des Gemischten Chores Willroth unter der Leitung von Thomas Schlosser.

Nach dem Läuten der Anschlagglocke erinnerte Kalscheid daran, dass früher innerhalb der "weißen Aufbereitung" (Erz-Sortieranlage) Frauen und Mädchen zur Trennung (Aussortieren) von Eisenerz von taubem und kupferhaltigem Gestein, gearbeitet hatten. Diese Frauen nannte man auch "Erzengel". Man unterschied zwischen „weißer“ und „schwarzer Aufbereitung“, je nachdem ob das Erz vor (= weiße) oder nach dem Rösten (schwarze Aufbereitung) weiter in seinem Fe-Anteil angereichert wurde. In seinem Rückblick informierte der Vorsitzende der BIW, dass im vergangenen Jahr 650 Besucher gezählt wurden. Für 2018 haben sich bereits 350 Personen zur Grubenführung angemeldet.

Der Förderturm der ehemaligen Eisenerzgrube „Grube Georg“ in Willroth ist das weithin sichtbare Wahrzeichen für den in der Vergangenheit betriebenen Bergbau an Sieg und Wied. Er wurde 1952-1954 errichtet und erhebt sich weithin sichtbar über die BAB 3. Nach der Schließung der Grube Georg am 31. März 1965 wurde er 1988 als Industriedenkmal eingetragen und mit Landesmittel restauriert.

Die Bürgerinitiative Willroth (BIW) hat sich auf die Fahne geschrieben, diesen Förderturm und den seit über 1000 Jahren betriebenen Bergbau rund um den Willrother Berg der Bevölkerung näherzubringen.

Beigeordneter Rolf Schmidt-Markoski hob in seinem Grußwort die Bedeutung des verantwortungsvollen Umgangs mit dem kulturellen Erbe des Erzbergbaus hervor. „Als wichtigster Wirtschaftszweig hat der Bergbau unsere Gesellschaft, unsere Region und die Kultur tief geprägt und unsere Vorfahren verdienten damit ihr täglich Brot“, so Schmidt-Markoski. Dabei dankte der Beigeordnete sowohl der BIW als auch der Ortsgemeinde Willroth für ihr Engagement, die Bergbautradition und den Förderturm als ein bedeutendes Relikt lebendig zu halten.



Auch Ortsbürgermeister Richard Schmitt dankte den Mitgliedern der BIW sowie der Firma Georg Umformtechnik für die Bereitstellung der Toiletten während der Führungen im angrenzenden Firmengebäude.

Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung nutzen viele die Gelegenheit, um den Förderturm bis zu den „Förderrädern“ zu besteigen und um die herrliche Aussicht auf den Westerwald zu genießen.

Außerdem konnten eine Fotoausstellung über die Arbeit unter Tage sowie Bergmannsrelikte aus vergangenen Zeiten und Mineralien besichtigt werden. Der 56 Meter hohe Turm kann an jedem 3. Samstag im Monat (April bis Oktober) um 14:30 Uhr besichtigt werden. Im Inneren ist ein kleines Museum eingerichtet und vom höchsten Punkt reicht der Blick bei schönem Wetter bis zum Kölner Dom.

Der Eintritt beläuft sich für Erwachsene auf 2,50 Euro, und für Jugendliche unter 18 Jahren auf 1,50 Euro. Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren können aus Sicherheitsgründen nicht an Besichtigung und Führung teilnehmen. Die Begehung des Förderturms geschieht auf eigene Gefahr. Sonderführungen werden auf Wunsch durchgeführt.

Sondertermine können vereinbart werden bei Hans Jürgen Kalscheid, Telefon 02687/1323, E-Mail: biw-willroth@gmx.de sowie bei Thomas Schug, Tel. 0179/1158396 und bei der VGV Flammersfeld, Telefon 02685/809-192.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Rasante Fahrt endet im Unfall zwischen Bonefeld und Straßenhaus: Polizei sucht Zeugen

Am 1. April kam es auf der B256 zwischen Bonefeld und Straßenhaus zu einer gefährlichen Verkehrssituation. ...

Halbseitige Sperrung der L 252 wegen Restarbeiten zwischen Bruchhausen und Kretzhaus

Am 3. und 4. April wird die L 252 zwischen Bruchhausen und Kretzhaus für wichtige Restarbeiten halbseitig ...

Verkehrseinschränkungen auf der B 256 bei Bonefeld

Am 3. April kommt es auf der B 256 im Bereich Bonefeld zu Verkehrseinschränkungen. Grund dafür sind Bauarbeiten ...

Gemeinsam für ein sauberes Unkel: Frühjahrsputz am 5. April

Die Stadt Unkel ruft ihre Bürger zur Teilnahme am diesjährigen Frühjahrsputz auf. Am Samstag, dem 5. ...

Sayner Hütte: Ein Industriedenkmal als "Museum des Monats"

Im März wurde die Sayner Hütte vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration als "Museum ...

Rodungsarbeiten: Vollsperrung der L 269 zwischen Bruchermühle und Döttesfeld

Am ersten Aprilwochenende müssen sich Autofahrer auf eine Verkehrsänderung einstellen. Die L 269 wird ...

Weitere Artikel


Polizei fragt: Wer kennt die Schmuckstücke?

Im Zusammenhang mit einem komplexen Ermittlungsverfahren der Kriminalinspektion Neuwied gegen eine Einbrecherbande ...

Kurioser Unfall auf der B 42 bei Neuwied

Die Polizei Neuwied musste sich am Dienstag mit zwei Unfällen beschäftigen. In der Rasselsteiner Straße ...

Führungskräfte Feuerwehren und Hilfsorganisationen bilden sich

Über 100 Führungskräfte von Feuerwehren und Hilfsorganisationen tagten in Neustadt (Wied) zum Thema „Massenanfall ...

Stadt Neuwied sucht noch Jugendschöffen

Für die kommende Amtsperiode (2019 bis 2023) sucht die Stadt Neuwied noch Jugendschöffen. Durch deren ...

Das Konzept der „Live Lounge“ überzeugt

Als vollauf gelungen bezeichnen die Organisatoren den Start der neuen Veranstaltungsreihe „Live Lounge“ ...

Gold und Silber für Mitglieder der Feuerwehr Oberbieber

Zwei Oberbieberer Feuerwehrmänner wurden hoch dekoriert: Für 25 Jahre Feuerwehrdienst hat Innenminister ...

Werbung