Durch LED-Technik spart Bendorf Geld und Energie
In Sachen Energieeinsparung ist der Stadt Bendorf schon lange ein Licht aufgegangen. Auf der Suche nach Möglichkeiten, den Stromverbrauch zu senken und Kosten zu sparen, rückte schon vor einigen Jahren die Straßenbeleuchtung in den Mittelpunkt. Nachdem man bei Neuanlagen ohnehin schon punktuell auf moderne LED-Technologie setzte, werden nun sukzessive 2.200 Leuchtmittel im ganzen Stadtgebiet umgerüstet.
Bendorf. Als Vorreiter im Landkreis Mayen-Koblenz informierte die Stadtverwaltung nun Vertreter anderer Kommunen in Kooperation mit dem Klimamanager der Kreisverwaltung, Felix Gersdorf, über die Vorteile der Umrüstung auf LED-Straßenbeleuchtung. Das Motto der Veranstaltung im großen Rathaussaal lautete: Jede Kommune hat die Chance, Geld zu sparen und gleichzeitig etwas für das Klima zu tun.
Dabei sind nicht nur große Schritte entscheidend, wie der Erste Beigeordnete Bernhard Wiemer in seiner Begrüßung betonte: „Jeder einzelne ist beim Klimaschutz gefordert, weil aus vielen kleinen Beiträgen ein großer werden kann.“
Da bei der Umrüstung auf moderne LED-Technik nicht mehr zwangsläufig der komplette Beleuchtungskopf ausgetauscht werden muss, entschied man sich bei der Stadt Bendorf dafür, nur die Leuchtmittel zu ersetzen. Mast und Lampenkopf bleiben weitgehend erhalten. „So haben wir ein hohes Einsparpotenzial. Wir machen kleine Schritte mit wenig Kapital“, berichtet Stephan Kaufmann vom Fachbereich Bauen und Umwelt.
Die Zahlen können sich jedenfalls sehen lassen: So liegt die jährliche Stromersparnis nach der Umstellung bei 366.000 kWh. Der CO2-Ausstoß wird um 4.316 Tonnen verringert. Auch finanziell lohnt sich der Schritt -voraussichtlich können mit der neuen Technologie 30.000 bis 40.000 Euro pro Jahr gespart werden.
Selbst ohne Förderung hätte sich die Umrüstung auf die energieeffiziente Beleuchtung bereits nach zweieinhalb Jahren finanziell rentiert. Mit der 90-Prozent-Förderung aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KI 2.0) für Material- und Lohnkosten ist mit einer Amortisierung noch früher zu rechnen. „Eigentlich spart die Stadt bereits in dem Moment, in dem die Lampen eingedreht werden“, so Kaufmann. Die Umstellung erfolgt ab Mai in zügigen Schritten.
Wie andere Gemeinden es Bendorf gleichtun können und an Fördergeld kommen, erklärte Klimamanager Felix Gersdorf. Das Kommunale Investitionsprogramm und die Kommunalrichtlinie 3.0 bieten diverse Möglichkeiten. Zunächst sei es wichtig nachzuweisen, dass durch die Umstellung der CO2-Ausstoß um 70 Prozent gemindert wird. Ein Nachweis, der für die Stadt Bendorf schwer zu erbringen war, da sie bereits über ein sehr gutes und permanent gepflegtes Beleuchtungsnetz verfügt.
Die Höhe der zuwendungsfähigen Ausgaben muss so bemessen sein, dass sich eine Mindestzuwendung von 5000 Euro ergibt. Für kleinere Kommunen lohne es sich daher, Kooperationen zu bilden und sich für einen Antrag zusammenzuschließen, um die nötige Mindesthöhe bei den Gesamtausgaben zu erreichen, so Gersdorf.
Über technische Details sprach Danijel Milikic von der in Bendorf ansässigen TIDANIS GmbH, die von der Stadt den Zuschlag zur Umrüstung bekommen hat. Nach einem Pilotverfahren mit Lichtteststrecken in der Innenstadt hat die Firma eine optimale Lösung gefunden, die in Sachen Effizienz und Farbtemperatur zu den Ansprüchen der Stadt Bendorf passt. Milikic präsentierte die Vorteile der neuesten LED-Produkte im Vergleich zu konventionellen Leuchtmitteln. Neben hohen Energieeinsparungen von 70 Prozent werden auch die Amortisationszeiten immer kürzer.
„Im Bereich LED-Technik gibt es rasante Entwicklungen. Alle drei bis sechs Monate gibt es Upgrades“, erläuterte der Elektroingenieur, der den Vertretern von finanzschwachen Kommunen auch noch eine weitere kostengünstige Möglichkeit aufzeigte, die städtischen Leuchtmittel umzurüsten: LED-Leasing.