Nachwuchs bei den „kaiserlichen“ Krallenaffen
Es fiepst und zirpt im Menschenaffenhaus des Zoo Neuwied. Die durchdringenden, hohen Rufe, die fast wie Vogelgezwitscher klingen, stammen jedoch weder von der vierköpfigen Schimpansengruppe, noch von den Vögeln, die dort leben. Es ist die Familie der Kaiserschnurrbarttamarine, die lautstark Kontakt hält – denn seit Mitte April ist es hier so richtig turbulent: Die Kaiserschnurrbarttamarine haben erneut für Nachwuchs gesorgt.
Neuwied. Im vergangenen Jahr hatte das neue Zuchtpaar bereits ein Jungtier. Dieses Jahr sind es sogar Drillinge. „Normalerweise bekommen die Kaiserschnurrbarttamarine Zwillinge, Drillinge sind bei Krallenaffen eher die Ausnahme“, erklärt Zoodirektor Mirko Thiel. „Aber die drei Jungtiere entwickeln sich bisher gut und werden auch von der Mutter abwechselnd gesäugt.“ Bei diesen Krallenaffen trägt der Vater die Jungtiere mit sich und bringt sie der Mutter nur zum Säugen. Mit etwa drei Monaten werden sie entwöhnt und ernähren sich dann wie die erwachsenen Tiere bevorzugt von Baumsäften, Früchten und Insekten. Bis dahin klammern sie sich hauptsächlich am Fell des Vaters fest. Aber auch die anderen Familienmitglieder beteiligen sich an der Aufzucht der Jungtiere.
Auch wenn die drei Jungtiere alt genug sind, um sich selbst zu versorgen, bleiben sie zunächst im größten Zoo in Rheinland-Pfalz. Kaiserschnurrbarttamarine leben meist in Familiengruppen von fünf bis acht Tieren und haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Das gegenseitige „Groomen“ (Fellpflege) ist für die sozialen Kontakte innerhalb der Gruppe sehr wichtig und kann auch bei den Krallenaffen im Zoo Neuwied immer wieder beobachtet werden.
Den außergewöhnlichen Namen verdanken die Tiere übrigens ihrem langen, weißen Schnurrbart, der ihnen eine gewisse Ähnlichkeit mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. verleiht.
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