Edrine beeindruckte mit Persönlichkeit und Kompetenz
Interkultureller Austausch: Das wird im Christlichen Friedensdient Eirene gelebt. Die Neuwieder Stadtverwaltung arbeitet mit der Organisation zusammen. Ein junger Mann aus Uganda war ein Jahr lang fürs KiJuB tätig.
Neuwied. Der 22-jährige Edrine Nsenge kam aus Uganda, um am Freiwilligenprogramm mitzuwirken, das der in Neuwied beheimatete Christliche Friedensdienst Eirene ins Leben gerufen hat. Damit will Eirene jungen Menschen aus dem Ausland zwei Chancen geben; zum einen Land und Leute kennenzulernen, zum anderen spezielle Kompetenzen und Fähigkeiten in deutsche Organisationen einzubringen. Kulturaustausch auf ganz persönliche Art, zum Vorteil beider Beteiligter: Diese doppelte Chance hat Edrine wahrgenommen, der knapp ein Jahr lang im Kinder- und Jugendbüro der Stadt Neuwied seinen Dienst versah.
In seiner Heimat hatte er zwar als Koch gearbeitet, doch nicht nur dank seiner speziellen kulinarischen Fähigkeiten kam er bei den Besuchern und dem Team des Big House bestens an. Edrine bewies, wie Big-House-Mitarbeiter Jonas Kern unterstrich, auch (kunst)handwerkliche Fähigkeiten, die er beispielsweise auf dem Bauspielplatz einsetzte, wo er Kindern zeigte, wie aus alten Dingen neue Schmuckstücke werden können. Auch bei Konzerten konnte man sich auf den 22-Jährgen verlassen. Dabei übernahm er Licht- und Tontechnik. Kern lobte die Persönlichkeit und die Kompetenz Edrines, der trotz aller Sprachbarrieren immer auf andere junge Leute zugegangen sei. Ein Poster mit Fotos aus seinen KiJuB- und Big-House-Tagen nimmt Edrine nun mit nach Uganda.
Bürgermeister Michael Mang nutzte die Gelegenheit, dem jungen Mann vor seinem Rückflug auch den Dank der Verwaltung für sein großes soziales Engagement auszusprechen. „Die interkulturelle Öffnung auch in Jugendeinrichtungen ist eine große Chance für alle Beteiligten“, betonte Mang, der Edrine ein „Deichstadtheld“-T-Shirt überreichte. Mit dem Kooperationspartner Eirene wisse die Verwaltung eine „bedeutsame Neuwieder Institution“ an ihrer Seite, die sich stark mache für eine Welt, in der gegenseitiger Respekt und eine friedfertige Aufarbeitung von Konflikten im Mittelpunkt stehen. „Mit Aktionen wie dem Freiwilligendienst macht Eirene, machen aber auch die daran beteiligten jungen Leute klar, dass wir alle nur diese eine Welt besitzen, um deren Wohlergehen wir uns gemeinsam kümmern müssen“, erklärte der Bürgermeister.
Der Austausch zwischen den Kulturen ist „ein Schatz, den man öfter heben sollte“, meinte Mang. In Neuwied jedenfalls findet er seine Fortsetzung, denn die nächsten Eirene-Freiwilligen sind bereits in der Deichstadt. Edward Sentumbwe (23) setzt Edrines Arbeit im KiJuB fort. Und Edrine? Er will in Uganda ein Sozialarbeit-Studium aufnehmen. Genug Erfahrung hat er in Neuwied gesammelt.
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