Grandioser Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen
Zwei Tage lang schlug das Herz der Keramikwelt in Höhr-Grenzhausen. Der 40. „Europäische Keramikmarkt“ brachte internationales Flair in die Kannenbäckerstadt. Unter den 150 Ausstellern gab es 27 aus dem gesamten europäischen Raum. Wer keine festen Vorstellungen vom Kauf eines Keramikartikels hatte, dem fiel eine Entscheidung immer schwerer, je länger er zwischen den Ständen flanierte.
Höhr-Grenzhausen. Höhr-Grenzhausen befindet sich an diesem Wochenende im Ausnahmezustand: Der Kannenbäckerland-Touristik-Service veranstaltet bereits zum 40. Mal den großen Keramikmarkt, in diesem Jahr versehen mit dem Zusatz „Europäischer Keramikmarkt“. Dieser Zusatz besteht vollkommen zu Recht, denn unter den 150 Ausstellern befinden sich 27 Aussteller aus dem gesamten europäischen Raum, zum Beispiel aus Belgien, den Niederlanden, Schottland, England, Italien, Spanien, der Schweiz und Österreich. Als Gastland wurde in diesem Jahr Slowenien ausgewählt, die eingeladenen Aussteller aus Slowenien haben die Möglichkeit, an ihren Ständen die keramische Kunst ihres Landes zu demonstrieren. Aus dem Westerwald wurden rund 40 Aussteller zugelassen. Begonnen hatte alles im Jahr 1979, der Markt hat sich im Laufe der Jahre zum Mekka der europäischen Keramik-Industrie entwickelt.
Internationales Flair
Das internationale Flair wurde beim Gang durch die etwa 500 Meter lange Marktzone bestätigt. Ein Sprachengewirr aus verschiedenen Sprachen erfüllte die Marktzone. Vor den Ständen wurde teilweise mit Händen und Füßen verhandelt und diskutiert, trotzdem waren alle bester Laune. Wer keine festen Vorstellungen vom Kauf eines Keramikartikels hatte, dem fiel eine Entscheidung immer schwerer, je länger er zwischen den Ständen flanierte. Bereits am Samstag waren zur Mittagszeit sämtliche Parkplätze in Höhr-Grenzhausen belegt, beim Betrachten der Nummernschilder konnte die Internationalität der Veranstaltung bestätigt werden. Vom Keramikmuseum bis zum Laigueglia-Platz waren sicherlich Tausende unterwegs, um sich zu informieren oder um Keramik zu kaufen. Das Angebot der Künstler war überragend vielfältig, vom grau-blauen Bembel-Muster mit Salzlasur bis hin zu fantasievollen Skulpturen, Teller und Tassen, Töpfe, sowie Gebrauchs- und Zierkeramik, Tonpfeifen und Schmuck aus Keramik, alles war zu finden. In der Gesamtschau hatte der Keramikmarkt ein unglaublich hohes Niveau, wobei zu beachten ist, dass jedes Stück eigentlich ein Unikat ist. Von den gradlinigen Formen bis zu verschnörkelten, romantischen Gebilden, für jeden Geschmack war das Richtige dabei.
Um den Markt herum wurde ein attraktives Rahmenprogramm geboten. Am späten Abend fand auf dem Laigueglia-Platz eine Art Happening statt, neben Live-Musik von der Big Band des Gymnasiums im Kannenbäckerland, konnte man der „Jazzkrönung“ zuhören. Ein DJ performte zusammen mit einem tansanischen Trompeter eine etwas andere Art von Musik. Abgerundet wurde der Abend durch ein Feuerspektakel, bei dem zwei Künstler zusammen mit Schülern der Schiller-Schule Skulpturen formten, die die Form einer Stadt und eines Chianti-Ofens darstellten. Das Innere der Skupturen sind Öfen, in denen eine Temperatur von 1000Grad erzeugt wurde, so wurden die Flaschen in einem Feuerzauber zum Schmelzen gebracht. Mit dem 40. Keramikmarkt hat Höhr – Grenzhausen erneut bewiesen, dass die Stadt das Zentrum der deutschen Keramik-Industrie ist. Hier prallen Tradition und Moderne aufeinander, ohne sich wehzutun. Wie alles im Leben, ist auch die Kunst reine Geschmackssache, und da ist gut so.
Herkules-Aufgabe gemeistert
Um eine solche Riesenveranstaltung zu organisieren, und auf die Beine zu stellen, bedarf es einer intensiven Vorbereitungsphase, die auch in diesem Jahr wieder von dem Team um Markus Ströher vom Kannenbäckerland-Touristik-Service bravourös gemeistert wurde. Eine Herkules-Aufgabe, gestemmt mit Unterstützung der ganzen Stadt, des Keramikmuseums und dem Kannenbäckerland-Touristik-Service. Der Keramikmarkt ist natürlich für den Westerwald ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor in einer eher ländlichen Region. Für zwei Tage wehte ein internationaler, europäischer Wind durch die Straßen von Höhr-Grenzhausen, das hat dem Renommee der Stadt sicherlich nicht geschadet. (wear)
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