Dusar-Mitarbeiter erhalten Nachzahlung auf Löhne und Gehälter
Der Insolvenzverwalter hat Anfechtungs- und Haftungsansprüche gegenüber Geschäftsführer und anderen Beteiligten durchgesetzt. Die Masseunzulänglichkeit ist beseitigt. Rund 230 Mitarbeiter erhalten Ende August 2018 eine Nachzahlung.
Anhausen. Große Freude bei den ehemaligen Mitarbeitern der DUSAR Kunststoff- und Metallwaren GmbH i.I. (DUSAR) mit Sitz in Anhausen. Endlich können die noch seit August 2015 bis zum Auslaufen der Kündigungsfristen offenen Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des insolventen Unternehmens bis Ende August 2018 gezahlt werden.
Der Schock für die Mitarbeiter saß tief, als nach Auslaufen des Insolvenzgeldes im August 2015 Masseunzulänglichkeit vorlag. Das bedeutet, es war nicht einmal genug Geld in der Kasse, um die letzten Arbeitsmonate bis zum Auslaufen der Kündigungsfristen oder gar eine Abfindung zu zahlen.
Späte Genugtuung für Mitarbeiter
Möglich wurde die Nachzahlung auf die noch offenen Löhne und Gehälter, nachdem Insolvenzverwalter Jens Lieser von Lieser Rechtsanwälte Vermögenswerte verwertet und nach jahrelangen Auseinandersetzungen Anfechtungs- und Haftungsansprüche gegenüber dem Geschäftsführer und andere Beteiligte durchgesetzt und damit die Masseunzulänglichkeit beseitigt hatte. „Auch wenn es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur ein schwacher Trost ist, nachdem sie durch die Insolvenz ihren Arbeitsplatz verloren haben, so ist es zumindest eine späte Genugtuung, dass sie nach rund drei Jahren zumindest nicht auf ihre offenen Forderungen sitzen geblieben sind“, sagt Insolvenzverwalter Jens Lieser.
Verwertung und Anfechtungs- und Haftungsansprüche
Die umfassende Verwertung von Vermögensgegenständen des auf Badewannen, Duschkabinen und Duschabtrennung spezialisierten Betriebs und die konsequente Geltendmachung von Anfechtungs- und Haftungsansprüchen hatten ausreichende Mittel in die Masse erbracht. Nun können die Nachzahlungen auf die Löhne und Gehälter voraussichtlich Ende August 2018 erfolgen. Zudem wird es eine Ausschüttung auf den Sozialplan geben, deren Höhe und Zeitpunkt noch nicht feststeht. Von der guten Nachricht profitieren rund 230 Mitarbeiter.
Desolater Fall
Nachdem Rechtsanwalt Jens Lieser vom Gericht zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden war, hatte er bei DUSAR ein völlig desolates Unternehmen vorgefunden. Der Betrieb stand still, die Produktion war zum Erliegen gekommen. Wichtiges Personal und Wissensträger hatten das Unternehmen verlassen. Lieferanten hatten aufgrund hoher offener Forderungen die Lieferungen eingestellt, sodass sich die Fortführung und der Erhalt des Unternehmens als kaum realistisch erwiesen. Letztlich sind die Verkaufsbemühungen gescheitert, da alle Investoren die Probleme bei DUSAR als sehr hoch eingeschätzt hatten und kein Investor einen Mietvertrag für die Produktionsstätte mit dem Immobilieneigentümer aushandeln konnte.
Lokales: Rengsdorf & Umgebung
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Rengsdorf auf Facebook werden!