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Nachricht vom 30.06.2018    

Bittere Vergeltung in Dierdorfs Alter Schule

Im Namen des Kulturkreises und der Stadt Dierdorf begrüßte Karl-August Heib eine überschaubare Anzahl Krimifans, die trotz des angenehmen Terrassenwetters in die Alte Schule gekommen waren, um die Lesung der Autorin Ulrike Puderbach zu hören. „Bittere Vergeltung“ ist der vierte spannende Kriminalroman der Schriftstellerin.

Ulrike Puderbach liest in der Alten Schule Dierdorf. Fotos: Helmi Tischler-Venter

Dierdorf. Heib stellte fest, dass die Schriftstellerin zwar in Wuppertal geboren sei, von dort jedoch rechtzeitig in den Westerwald geflohen sei, um hier ihre Schulzeit zu verbringen. Nach dem Abitur in Dierdorf absolvierte sie eine technische Ausbildung und studierte Sprachpädagogik. Ihre Leidenschaft galt immer dem Schreiben. Ihr erstes Buch war ein Lehrwerk für technisches Englisch. Anschließend schrieb sie Kriminalromane und das Kinderbuch „Schängelschatz“.

Ulrike Puderbach erinnerte sich an einen Deutschlehrer, der sie in der Mittelstufe mit der Bemerkung abqualifizierte, sie sei „zu blöd, um drei vernünftige Sätze aufs Papier zu bringen“. Mit Genugtuung stellt sie mit ihren Büchern unter Beweis, dass sie das inzwischen durchaus kann. Da sie öfter gefragt werde, wo sie ihre Ideen hernehme, meinte Puderbach, die Ideen gebe das Leben vor. Alles außer den Morden sei so geschehen. Die Geschichten habe sie erlebt oder zugetragen bekommen. Puderbach legt auch Wert auf die Feststellung, dass sie keine Massenmörderin sei, aber Morde und Leichen gehörten zu einem Krimi dazu.

Die Lesung startete mit einem Ausflug in die Schulzeit, denn der Tatort ist eine kirchliche Internatsschule. In dem Prolog wird ein Ehebruch beschrieben, der von einem Unbekannten beobachtet wird. Der nächste Lese-Abschnitt stellte die beiden Freunde Tom und Hanno vor. Danach wird eine Lehrerin gekidnappt, das Motiv des Kidnappers ist offenbar Rache für an der Schule erlittenes Unrecht und Leid. Dieses Verbrechen ist der Anfang vieler mysteriöser Ereignisse. Die Kommissare der Mordkommission K9 aus Hannover beginnen ihre Ermittlungen an der Leine, als im alten Bootshaus der Internatsschule eine verstümmelte Leiche gefunden wird. Die Schulleitung verhält sich sehr unkooperativ, offenbar hat sie noch einige Leichen im Keller.



Eine Rezension des Buches ist bereits im Kurier online.

Ulrich Christian erläuterte in seiner Dankesrede, er habe sich durch den Schauplatz Hannover an das Lied vom Massenmörder Hamann erinnert. Als Krimi-Fan merkte er positiv an, dass der Kriminaldirektor, der in Filmen meist als Trottel und medienhöriger Bürokrat dargestellt wird, im Buch ein Chef ist, der seine Leute unterstützt und sagt: „Machen Sie weiter.“ Analog forderte Christian seine ehemalige Schülerin Ulrike Puderbach auf: „Schreiben Sie weiter!“

Fans der Hannoveraner Ermittler müssen nicht lange auf weitere Fälle warten, denn im August und Oktober werden die nächsten beiden Kriminalromane erscheinen mit den Titeln „Mord im Eifelpark“ und „Der Vollstrecker“. htv



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