Werbung

Nachricht vom 15.07.2018    

Start für kommunale E-Mobilität: Konzept wird erarbeitet

Die kommunalen Betriebe wollen die E-Mobilität stärker nutzen und fördern: Stadt, Kreis, SWN, SBN und GSG ziehen an einem Strang und lassen ein gemeinsames Elektromobilitätskonzept erstellen. Bis Ende des Jahres werden Ergebnisse vorliegen. Das erste Treffen aller Beteiligten fand bereits bei den SWN statt, die auch die Federführung übernommen haben.

Sie wollen die E-Mobilität gemeinsam voranbringen (v.l.): Landrat Achim Hallerbach, Geschäftsführer Stefan Herschbach für SWN und SBN, GSG-Chef Carsten Boberg, SWN-Geschäftsfeldleiter Udo Engel und Oberbürgermeister Jan Einig. Foto: privat

Neuwied. Oberbürgermeister Jan Einig, auch Aufsichtsratsvorsitzender der SWN, sieht enorme Chancen in dem Konzept: „In allen fünf Organisationen haben wir mehr als 270 Fahrzeuge im Einsatz. Allein 60 PKW und kleinere Nutzfahrzeuge werden regelmäßig von verschiedenen Fahrern genutzt. Aber längst nicht alle sind ausgelastet und haben ungenutzte und damit unwirtschaftliche Standzeiten. Das muss anders werden.“

Das Konzept soll die technische Eignung, Wirtschaftlichkeit und den Umweltnutzen der Elektromobilität im kommunalen Bereich für alle Beteiligten abbilden. Landrat Achim Hallerbach betont, dass die politischen Entscheider eine Grundlage benötigen: „Wir wollen Klimaschutz, saubere Luft und Verkehr im und für den Kreis Neuwied neu definieren. Dazu müssen wir eine Handlungsempfehlung haben: Wie kann man die Fahrzeuge nutzen? Welchen Bedarf haben wir? Welche Möglichkeiten bieten sich mittel- und langfristig? Darauf brauchen wir Antworten.“

Einig sind sich alle Beteiligten, dass für die weitere Ausgestaltung investiert werden muss. Stefan Herschbach will mit den SWN und den SBN weiter Vorreiter und Antreiber sein: „Wir haben bereits ein Dutzend E-Autos in unserem Fuhrpark, kurzfristig sollen auch mit Strom angetriebene Transporter dazukommen. Es ist aber wenig effizient, wenn jeder für sich einen solchen Fuhrpark unterhält. Das geht auch im Verbund der Beteiligten und ist deutlich wirtschaftlicher als bisher.“ Klar ist für ihn auch: Es darf kein Konzept für die Schublade sein: „Diese Zusammenarbeit kommunaler Einrichtungen ist einmalig. Das wird auch für andere Kommunen deutliche Signalwirkung haben.“

Ein gemischter Pool an Fahrzeugen, eine gemeinsame Software für alle Beteiligten und ein Carsharing-Modell, das sind Ziele, die gesetzt wurden. Auch Carsten Boberg möchte Vorschläge zur weiteren Organisation des Fahrzeugpools: „Der Vorteil ist sicher, dass wir alle in einem engeren geografischen Raum unsere Aufgaben erledigen und alle unseren Verwaltungs- beziehungsweise Firmensitz in Neuwied haben. Als GSG sind wir natürlich interessiert, unsere vielen Neubauprojekte zukunftssicher aufzustellen. E-Mobilität ist ein wichtiger Baustein.“



Unter der Regie der SWN wurde bereits der Antrag auf Fördergelder aus dem Projekt „Energie- und Klimafonds“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur beantragt. Der Bescheid kam im August 2017 und deckt 50 Prozent der Kosten, die bei rund 80.000 Euro liegen. Nun steht fest: Angefertigt wird das Konzept gemeinsam vom Aachener „Büro für Energiewirtschaft und technische Planung“ (BET) und vom „Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie“.

Beide sollen daher ein Gesamtkonzept, aber auch Teilkonzepte je Organisation erstellen. Dazu werden sie Interviews und Workshops durchführen, aber auch wirtschaftliche und funktionale Kriterien definieren, wo und wie E-Autos eingesetzt werden können. Laut Herschbach gehören dazu Fragen der Reichweite, Tageslaufleistungen, Ladezeiten und Fahrzeugklassen: „Und warum sollen Mitarbeiter gegen Kostenerstattung in nicht ausgelasteten Zeiten, etwa abends oder am Wochenende, die Autos nicht nutzen? Bei uns würden sie auf dem Hof stehen. So aber entsteht ein Nutzen für beide Seiten. Das stärkt auch die Akzeptanz.“

Bis Ende des Jahres soll neben der jetzigen Nutzungs- und Bedarfsanalyse auch ein konkreter Umsetzungsplan für die künftige Nutzung stehen. Standorte, Fahrzeugpool, Beschaffungsplan, aber auch flankierende Angebote, die ÖPNV-Angebote integrieren oder eine Mitarbeiter-App. (PM)


Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Westerwälder Holztage 2025 - Ein Erlebnis für die ganze Familie

Die 6. Westerwälder Holztage stehen in den Startlöchern - und sie versprechen ein Event der Superlative ...

Vorbereitungen ISR-Gewerbeschau in vollem Gange

Die Vorbereitungen für die ISR-Gewerbeschau am 4. Mai schreiten zügig voran. Bei einer Informationsveranstaltung ...

Makat Candy Technology: Der verborgene Süßwaren-Champion aus Dierdorf

Im Landkreis Neuwied gibt es einen Hidden Champion, der mit seinen innovativen Technologien weltweit ...

Praxisnaher Einblick in die Berufswelt beim Aktionstag im Berufsbildungswerk Neuwied

Am 10. Mai 2025 öffnet das Berufsbildungswerk Neuwied seine Türen für den Aktionstag "Finde Deinen Job". ...

Money Matters: Finanzpower für Frauen

Am 10. April 2025 versammelten sich knapp 80 Frauen in der Sparkasse Neuwied, um an einem besonderen ...

IHK Rheinland-Pfalz fordert konkretes Handeln von der neuen Koalition

Die IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz äußert sich zum Koalitionsvertrag. Präsidentin Susanne Szczesny-Oßing ...

Weitere Artikel


Ehrenamtliche für Sterbebegleitung ausgebildet

Acht neue ehrenamtliche Hospizbegleiter werden künftig das Ambulante Hospiz und den Neuwieder Hospizverein ...

Lauf „Rund um Rommersdorf über den Rheinsteig“

Auch in diesem Jahr wird der VR-Bank-Lauf des SRC Heimbach-Weis 2000 e.V. „Rund um Rommersdorf über den ...

HVV Windhagen sichert Schacht der Silbergrube

Dass in der Gemeinde Windhagen einmal Silber abgebaut wurde, ist vielen Bürgern der Gemeinde kaum bekannt, ...

Neuwieder SPD arbeitet an Verbesserung der Hallen und Bürgerhäuser

Für die Sozialdemokraten im Neuwieder Stadtrat ist die Situation der Sportstätten von großer Bedeutung. ...

Von der Steinzeit übers Mittelalter bis in die heutige Zeit

Die rund 40 Kinder (pro Woche) der diesjährigen Ortsranderholung, der Jugendpflege Rengsdorf/Waldbreitbach ...

Mit dem Bus Neuwieds Schönheiten entdecken

Ganz Neuwied auf unterhaltsame Weise „erfahren“: Das können die Teilnehmer eines Angebots der städtischen ...

Werbung