Wenn der Gas-Spürer unterwegs ist
Er führt seltsame Geräte mit sich. Er geht die Straße lang, er kommt auf Grundstücke. Doch es hat alles seine Richtigkeit: Rolf Franke ist „Gas-Spürer“ und im Auftrag der Stadtwerke Neuwied unterwegs. Gasleitungen werden in einem festen Turnus auf Dichtheit überprüft.
Neuwied. In Heimbach-Weis, wo Mitteldruckleitungen verlegt sind, geschieht das alle zwei Jahre. Hochdruckleitungen werden halbjährlich gecheckt, Niederdruckleitungen alle vier Jahre. Und dann ist Rolf Franke unterwegs. Ausgestattet mit modernster Technik. Die funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Mit seinem Teppichsucher fährt er den Boden ab. Das Gerät saugt dort die Luft an und schon bei der kleinsten Gaskonzentration schlägt der angeschlossene „Goliath“ an, den er an der Hüfte trägt. „Das ist ein hochsensibles Gerät“, so Franke. „Tritt an einer Stelle Gas aus, gibt es sofort ein akustisches Alarmsignal.“
Damit er weiß, an welchen Stellen er suchen muss, hat er die Pläne mit den Leitungen quasi immer vor dem Bauch: Über das Geoinformationssystem, eine digitale Erfassung der Leitungsverläufe, bekommt er den Weg auf dem Tablet angezeigt.
Franke geht nicht nur die Leitungen ab, die in der Straße verlegt sind, sondern bis an die Häuser ran. Mancher Anwohner schaut dann argwöhnend: „Das ist vollkommen in Ordnung“, sagt Franke. Er weist selbst eindrücklich darauf hin, dass er der einzige ist, der im Auftrag der SWN als Gas-Spürer unterwegs ist. Er hat nicht nur einen Fremdfirmenausweis der SWN immer griffbereit, sondern auch seinen Personalausweis. Die Gasleitungen geht Franke nach einem festen Schema ab. Und er macht Kilometer: „Mindestens 15, meistens eher 20.“ Pro Tag, versteht sich.
Lokales: Neuwied & Umgebung
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!