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Nachricht vom 04.08.2018    

FDP: Rheinquerung wichtig für Zusammenwachsen der Region

Die FDP freut sich, dass die Forderung nach einer neuen Rheinquerung zwischen den Kreisen Ahrweiler und Neuwied jetzt auch von Teilen der CDU unterstützt wird. Die Freien Demokraten sind sich einig, dass eine Rheinquerung viele Vorteile böte. Damit könnten die Potenziale der jetzt weitgehend unverbundenen Kreise viel besser genutzt werden, so die einhellige Meinung der FDP-Kreisvorstände Ahrweiler und Neuwied. Bereits 2015 hatte auch die Landes-FDP bei ihrem Parteitag in Kaiserslautern sich hinter diese Forderung gestellt.

FDP beim Besuch des Remagener Friedensmuseum in den alten Brückentürmen mit einer Führung durch Hans-Peter Kürten (von links nach rechts): Ralf Kössendrup, Wolfgang Reuss, Christina Steinhausen, Dirk Herminghaus, Hans-Peter Kürten, Sandra Weeser und Alexander Buda. Foto: FDP

Neuwied/Ahrweiler. „Der Rhein wird heute immer noch viel zu sehr als Grenze verstanden, und es wird viel zu wenig das verbindende Potenzial gesehen. Die nächsten Rheinbrücken findet man erst wieder in Bonn oder in Neuwied, über 44 Kilometer gibt es keine Brücke über den Rhein, im Kreis Ahrweiler keine einzige. Die Autofähren können diese trennende Wirkung nur begrenzt ausgleichen. Daher ist für uns der Bau einer Rheinquerung eine wichtige Voraussetzung, um die Regionen links und rechts des Rheins zusammenzuführen“, sind sich die beiden FDP-Kreischefs Alexander Buda aus Neuwied und Ulrich van Bebber aus Ahrweiler einig.

„Auch eine IHK-Studie über Pendlerbewegungen zeigt eindeutig“, so van Bebber, „dass der Rhein bisher mehr trennt als verbindet.“ Die IHK-Koblenz hatte festgestellt, dass die Pendler aus dem Kreis Ahrweiler in Scharen nach Norden und Süden pendeln, nur der Kreis Neuwied werde nahezu gemieden. Der Grund dafür liege aus Sicht der IHK auf der Hand – die fehlende Rheinbrücke zwischen den benachbarten Kreisen verhindere die Pendlerbewegungen. Denn auch andersherum, vom Kreis Neuwied in den Kreis Ahrweiler, funktioniere der Austausch nicht. Die Kammer zieht den Schluss: Es fehlt eine Brücke! „Die fehlenden Pendlerbewegungen weisen darauf hin, dass die Wirtschaftsräume wegen Lücken in der Infrastruktur kaum verknüpft sind“, sagte Robert Lippmann, Geschäftsführer bei der IHK Koblenz, in der Rheinzeitung. „Der Bau einer festen Rheinquerung würde deutliche Erleichterungen für die Wirtschaft bringen und den Radius erweitern, in dem die Anwohner nach einer Beschäftigung suchen können.“

Buda sieht gerade für Handwerker und Gewerbetreibende gute Chancen, jeweils auf der anderen Rheinseite ihren Tätigkeitsbereich zu erweitern.

Eine feste Rheinquerung diene aber nicht nur der wirtschaftlichen Entwicklung, sondern vor allem den Menschen, die zum Beispiel zum Einkaufen oder Arbeiten auf die andere Rheinseite wollten oder müssten. Oder auch im Gesundheitswesen zum Beispiel für das Verbundkrankenhaus Linz/Remagen, deren Standorte derzeit nur über die Fähre miteinander verbunden sind, was zu erheblichen Zeitverzögerungen führe. Ebenso vergrößere sich das Schulangebot in Linz, Remagen/Sinzig/Bad Breisig erheblich. Auch für die Fachhochschule in Remagen ergebe sich ein deutlich vergrößertes Einzugsgebiet. Schließlich werde durch die bessere Erreichbarkeit der Tourismus im Kreis Ahrweiler gefördert.



Christina Steinhausen, Ahrweiler Kreistagsmitglied der FDP, sieht die Rheinquerung auch als eine Entlastung der B 9 und der B 42. Auch macht sie sich für die Querung stark, weil die Brücke „eine starke soziale Funktion“ hat. Schließlich seien die meisten Hochzeiten zwischen Bürgern von unterschiedlichen Rheinseiten nicht von ungefähr in der Zeit geschlossen worden, in der die Brücke von Remagen existierte. Zudem sei der Abstand zwischen den Brücken in Bonn und Neuwied mit 44 Kilometern einfach zu groß. Im Schnitt lägen sonst etwa 28 Kilometer zwischen den Rheinquerungen.

Verwundert sind die Liberalen über die skeptische Haltung der Bürgermeister von Sinzig, Remagen und Linz. Gerade hätten sich elf Kommunen links und rechts des Rheins zu einem Projekt zusammengefunden, um zu entwickeln, wie die Region nördlicher Mittelrhein bis zum Jahre 2030 gestaltet werden könne. „Wir dachten, dass damit die Zeit des Kirchturmdenkens eigentlich vorbei ist und der Blick über den Zaun und auch vor allem über den Rhein geöffnet wird,“ betonen Buda und van Bebber.

Selbstverständlich müsse man auch die Umweltverträglichkeit und die Führung der Verkehrsströme berücksichtigen und gestalten, die Vorteile einer Verbindung über den Rhein seien jedoch gravierend. Um die Diskussion zu versachlichen, sei jetzt eine Machbarkeitsstudie notwendig. Hier könnten die Gestaltungsmöglichkeiten, auch die Frage Brücke oder Tunnel, die Kosten, und die umweltgerechte Gestaltung sowie alle Vor- und Nachteile gegenübergestellt werden, so die Freien Demokraten. (PM)


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