Wettbewerbs-Ausstellung in der Galerie im Uhrturm Dierdorf
Alle zwei Jahre veranstaltet die Galerie im Uhrturm Dierdorf in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Neuwied einen Kunst-Wettbewerb für Künstler aus dem Kreis Neuwied. Bei der Preisverleihung und Vernissage am Sonntagmittag (9. September) konnte Ulrich Christian im Namen der Galeristen neben zahlreichen Künstlern und Kunstinteressierten auch Verbandsbürgermeister Horst Rasbach und Stadtbürgermeister Thomas Vis begrüßen.
Dierdorf. Vis zeigte sich von der Nutzung des Uhrturms durch die ehrenamtlich geführte Galerie sehr erfreut, die mehrmals jährlich Einheimische und Besucher in das besondere Gebäude lockt.
Ulrich Christian gab einen kurzen historischen Abriss zum Turm selbst, der seit der Mitte des 14. Jahrhunderts Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung war und eine bewegte Geschichte aufzuweisen hat: Zum Beispiel sah er im 17. Jahrhundert Hexenprozesse vor seinen Mauern, 1772 wurde die Kinzing–Uhr von der berühmten Neuwieder Manufaktur hier im Turm eingebaut, der Turm war Wohnung eines Stadtwächters, im 2. Weltkrieg diente er der Luftüberwachung. Ein ganz wichtiger Schritt ereignete sich dann 1976. In das mittelalterliche Ambiente zog die gegründete Galerie Uhrturm ein.
In inzwischen 42 Jahren ehrenamtlichen Engagements wurden über 140 Ausstellungen durchgeführt und verschiedene Konzertabende und Dichterlesungen gestaltet. Besonders dankbar sind die „Uhrtürmer“ für die finanzielle Unterstützung durch die Sparkasse, die es ermöglicht, dass „wir heute die 12. Wettbewerbsausstellung eröffnen können.“
Für den Kunstwettbewerb meldeten sich 48 Künstlerinnen und Künstler für die Teilnahme an. Fotos der bildnerischen Arbeiten waren dann Grundlage für die Foto-Jury. Für den engeren Wettbewerb und die Ausstellung wurden 28 Kunstschaffende ausgewählt. Nach einem bewährten Ritus konnten aus den teilnehmenden Künstlern drei Preisträger ermittelt werden.
Den 3. Preis erhielt die Bildhauerin Ruth Schwenker aus Hammerstein mit ihrem Werk „Raumschleife“. Den 2. Preis errang Susanne Schwartz aus Neuwied für ihre überzeugenden Ölgemälde mit besonderer Leuchtkraft. Ursula Schulze aus Windhagen überzeugte mit ihren Bildern, die Tulpen und Gladiolen zeigen und zweite Titel tragen: Syrien, Ukraine und Venezuela, in der Hoffnung, dass die verantwortlichen Politiker den blühenden Garten als Ziel erreichen.
Zusammengekommen ist eine vielfältige und qualitativ anspruchsvolle Ausstellung, die zusammen mit dem urigen Uhrturm ein neues Gesamtkunstwerk darstellt.
Christian stellte fest: „Vielfalt und Weite erkennen Sie an den vielfältig gewählten Motiven: Menschen, Tiere, Landschaften, Objekte. Man sieht es an den Techniken, von der Bleistiftzeichnung über viele Mischtechniken zu Foto, Acryl- und Ölmalerei und den plastischen Gestaltungen. Die Art der Umsetzung lässt an viele Kunstepochen mit ihren Vertretern erinnern. Wir sehen aber keine Nachahmungen, sondern immer wieder neue Gestaltungen, und das macht die Kunst in ihrem Innersten aus.“
Die sehr sehenswerte Ausstellung mit ihren 69 Kunstwerken kann bis 7. Oktober samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr, am Sonntag, dem 23. September von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden. Der mittelalterliche Uhrturm befindet sich in der Hauptstraße in der Nähe des Marktplatzes. (Adresse für das Navigationsgerät: Hauptstraße 28.) Parkplätze findet man auf dem Marktplatz und dem Kirchplatz in der Hauptstraße. htv
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