Friedhofsgärtnerhaus wird 150 Jahre alt
Dass Menschen versehentlich lebendig begraben werden, war früher keine Seltenheit. Um dies zu vermeiden, schlug der spätere Oberpräsident von Westfalen Ludwig von Vicke vor, Tote 48 Stunden in Leichenhäusern zu bewachen, bevor sie begraben wurden. Eine Vorreiterrolle nahm hier Neuwied ein. Im Mai 1867 beschloss der Stadtrat den Bau ein solches „Leichenhauses“ nebst Wohnung für den Totengräber auf dem hiesigen Kirchhof.
Neuwied. Ein Jahr später stand das Friedhofsgärtnerhaus auf dem heute unter Denkmalschutz stehenden Alten Friedhof. 150 Jahre Friedhofsgärtnerhaus: Das wurde jetzt in einer kleinen Feierstunde mit geladenen Gästen gefeiert, darunter auch Oberbürgermeister Jan Einig und Bürgermeister Michael Mang. Beiden ist es ein großes Anliegen, alte Gebäude in der Stadt zu erhalten.
Im Fall des Friedhofsgärtnerhauses war dies dank des großen Engagements Ehrenamtlicher möglich, die in den vergangenen Jahren das Gebäude renovierten und sich darüber hinaus seit langer Zeit für den Erhalt und die Pflege der Gräber einsetzen.
Stellvertretend für alle Grabpaten bedankten sich Jan Einig und Michael Mang bei Horst Ueding (links) als ehrenamtlichem Hausmeister und Hans-Joachim Feix (rechts), der die Geschichte(n) des Friedhofs erforscht und niederschreibt. Aber auch die Stadt Neuwied erhielt ein Geschenk: ein Friedhofsgärtnerhaus in Modelgröße, das von Horst Ueding gebaut wurde.
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