50-jähriges Bestehen der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Sie ist eines der Flaggschiffe des Marienhaus Klinikums: die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Ende September feierte sie mit einem stimmungsvollen Festakt ihren 50. Geburtstag. Generationen von kleinen und nicht zuletzt auch ganz kleinen Kindern – oft nicht mehr als eine Handvoll Leben – sind hier erfolgreich behandelt worden. Und Generationen von Eltern „haben hier gehofft und gebangt und haben meist froh und erleichtert mit ihren Kindern unsere Klinik verlassen können“, stellte Geschäftsführer Dr. Günter Merschbächer in seiner Begrüßung fest.
Neuwied. Ein besonderer Dank galt an diesem Abend allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die tagein tagaus 365 Tage im Jahr „hervorragende Arbeit leisten“, so die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler in ihrem Grußwort. Diesem Dank schloss sich Maria Heine vom Vorstand der Marienhaus Stiftung ausdrücklich an. „Tage wie diese sind wie geschaffen dafür, diesen Dank einmal vor großem Publikum auszusprechen; denn Sie sind bei Ihrer Arbeit oft genug nicht nur großen Belastungen ausgesetzt, Ihre Arbeit wird leider auch viel zu oft als viel zu selbstverständlich genommen“, betonte sie.
Dr. Karl Gellissen, Gründer und langjähriger Chefarzt der Kinderklinik, zeichnete in seinem Festvortrag die Geschichte der Abteilung nach, machte diese nicht zuletzt an den Namen zahlreicher Wegbegleiter fest. Und zeigte gleichzeitig auf, welch rasante Entwicklung die Kinderheilkunde, insbesondere die Neonatologie in den letzten Jahrzehnten genommen hat. Der Grandseigneur der Neuwieder Kindermedizin wurde denn auch mit standing ovations gefeiert. – Die bekam der Förderverein Sonnenschein zwar nicht, aber jeder im Haus weiß, was die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an seinem Förderverein hat, der die Klinik seit nunmehr 15 Jahren tatkräftig unterstützt. Motto: Ein Kinderlachen – der Sonnenschein an trüben Tagen.
Seit er vor drei Jahren die Aufgaben des Chefarztes übernommen hat, hat die Klinik 11.000 Kinder und Jugendliche stationär behandelt, 20.000 ambulant, und rund 1.500 Kinder wurden in den Spezialambulanzen betreut. Hinzu, so Dr. Michael Ehlen, kommen 158 Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1.500 Gramm. – Die enorme Arbeitsbelastung resultiere nicht zuletzt aus den veränderten familiären Rahmenbedingungen, dem gewachsenen Anspruchsdenken vieler Eltern (beides führt dazu, dass die Notfallambulanzen überlaufen sind) und dem Fachkräftemangel. Es müssten, so Ehlen, neue Strukturen geschaffen werden, damit sich die Kinderkliniken auf ihre ureigenen Aufgaben konzentrieren könnten „Wir sind für die kleinsten und kränksten Kinder da“, unterstrich er. Diese Aufgabe will die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin für das nördliche Rheinland-Pfalz und das angrenzende Nordrhein-Westfalen auch weiterhin erfüllen. Und zwar in den vorhandenen und bewährten Strukturen. Sprich auch mit einem Perinatalzentrum Level 1.
Lokales: Neuwied & Umgebung
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |