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Nachricht vom 28.09.2018    

Sommerhitze stellte Grünpflege komplett auf den Kopf

Wochenlange Hitze. Bei 30 Grad und mehr war die Grünpflege für die Mitarbeiter der Servicebetriebe Neuwied alles andere als Routine. Das merkt man bei den SBN jetzt noch, obwohl die Temperaturen gesunken sind. Neuwied soll sauber sein. Neuwied soll bunt sein. Beides ist nicht nur Teil der Lebensqualität, sagt SBN-Geschäftsfeldleiter Frank Schneider: „Das Erscheinungsbild ist auch eine Visitenkarte für die Gäste aus dem Umland oder dem Tourismus. Diese Pflege ist eine der Kernaufgaben der Servicebetriebe, ob bei durchschnittlichen Temperaturen, bei Schnee und Eis oder wochenlanger Hitze. Die Witterung hat aber – das ist klar – großen Einfluss auf die Abläufe und fordert die Mannschaft manchmal extrem.“

Frank Schneider (2.v.l.) übergab mit Mitarbeiter Jan Kronenberger die Karten an die Feuerwehrkameraden mit Achim Schneider, Wehrleiter Wilfried Hausmann und Fred Gross. Fotos: SBN

Neuwied. Nach dem Winter mit wochenlangen Schneeräum- und Streudiensten mussten die SBN-Mitarbeiter die Arbeiten auch für die Grünpflege neu organisieren, wie Thomas Riehl erläutert. Die Pflegepläne wurden fast täglich angepasst, da die große Hitze auch noch wochenlang anhielt: „Die Natur ist sehr widerstandsfähig. Aber junge Bäume, die wir im vergangenen oder diesem Jahr gepflanzt hatten, oder auch Blumen brauchen Wasser, ebenso die Wechselbepflanzungen und Blumenpyramiden in der Innenstadt, sonst war die Arbeit im Frühjahr für die Katz´.“ Rund 25.000 Liter Wasser wurden daher im ganzen Stadtgebiet zur Versorgung dieses Grüns vergossen. Täglich. Sogar die Feuerwehr war mit einem Tanklöschfahrzeug unterwegs: „Über diese spontane und unkomplizierte Hilfe haben wir uns sehr gefreut. Hut ab, denn das geschah alles ehrenamtlich“, so Riehl.

Das ganze Stadtgebiet lässt sich natürlich nicht bewässern: Die SBN kümmern sich um 20 öffentliche Parks, Grünanlagen und Naherholungsgebiete mit zahlreichen Wanderwegen. Hinzu kommen 14 Friedhöfe, 80 Spiel- und 17 Sportplätze. Die Fläche: „Wir haben fast 190 Hektar Garten-und Grünanlagen zu versorgen.“ Außerdem im Blick: 16.000 Bäume und 65 Kilometer Bachläufe. Letztere konnte man in diesem Sommer nicht außer Acht lassen: „Sie müssen frei sein, damit ein möglichst freier Ablauf gewährleistet ist. Da hat auch der heiße Sommer seine Tücken: Kommt es zu einem sehr starken Regen, sammelt sich in den Bächen sehr viel Wasser, weil die Oberflächen durch die Trockenheit knochenhart werden und weniger versickert. Da geht plötzlich viel – im wahrsten Sinne des Wortes – den Bach runter. Wenn Abläufe oder Stellen, an denen Bäche durch Rohre geleitet werden, nicht frei sind, würden Straßen schnell überschwemmt. Wir haben da auch Fußmatten oder anderes gefunden, was da nicht hingehört.“

Wenig erfreulich für die Mitarbeiter war die Arbeit zum Teil an Regenrückhaltebecken oder dem Stausee Oberbieber: „Das Wasser ist extrem verdunstet, der Sauerstoffgehalt sinkt und die Temperatur steigt. Auch wir mussten dort leider viele tote Fische rausholen. Die Berichte dazu, dass es selbst im Rhein zu Problemen für die Tiere kam, gingen durch alle Medien. Dann kann man sich vorstellen, wie es in kleineren, stehenden Gewässern aussah.“



Um die Fülle der Aufgaben bewältigen zu können, ist eine straffe Organisation unumgänglich. „Wir haben das auf vier Teams verteilt: Eins ist für die Friedhöfe zuständig, eins für Sport-, Spielplätze und Naherholung. Die Grünflächenunterhaltung, Baumpflege und Kontrolle sind in weiteren Teams organisiert, die sich jeweils um Innenstadt und die Ortsteile kümmern.“ Im Sommer wurde zudem der Arbeitsbeginn vorgelegt: „Wir haben die kühleren, frühen Stunden nicht nur wegen der körperlichen Strapaze genutzt, sondern auch fürs Gießen, damit in der Hitze nicht alles verdunstet.“

Flexibilität ist dabei das A und O. „Viele glauben, wir wären entlastet, weil wir zum Beispiel weniger Aufwand beim Mähen hatten. Das ist richtig. Aber das Unkraut wächst weiter, außerdem haben die Bäume deutlich früher das Laub oder Blüten abgeworfen. Das fing schon im Juli an und steigerte sich im August.“ Parallel wurde für den richtigen optischen Rahmen weiter der Wildwuchs vor Veranstaltungen beseitigt.

Die SBN schaffen das große Pensum mit weniger Mitarbeitern als vergleichbare Kommunen, sagt Frank Schneider. Man habe einen modernen Maschinenpark ohne lange und kostenintensive Werkstatt- und Ausfallzeiten: „Außerdem haben wir eine sehr motivierte und flexible Mannschaft. Nur so geht´s.“

Ein besonderer Dank geht an die Floriansjünger
Fast 40 Feuerwehrleute unterstützten im Sommer die SBN, damit Blumen, Pflanzen und Jungbäume, die im vergangenen oder diesem Jahr gepflanzt worden waren, nicht verdorren. Frank Schneider, Geschäftsfeldleiter der SBN, bedankte sich für den Einsatz mit Tageskarten für die Deichwelle.

Die Floriansjünger waren in der Hitzeperiode mit Tanklöschfahrzeugen unterwegs, um in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag zu bewässern. „Wir selbst haben 25.000 Liter Wasser täglich verbraucht, kamen aber mit dem Gießen nicht mehr hinterher. Vielen Dank an die Wehren, dass sie trotz vieler Aufgaben diese auch noch übernommen haben und unserem Hilferuf so schnell entsprachen. Man darf nicht vergessen, dass sie dies in der Freizeit gemacht haben“, so Frank Schneider.


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