Vorbereitungen Bombenentschärfung laufen auf Hochtouren
INFORMATION | Die am 24. Oktober von einem Spaziergänger im Rhein bei Irlich gefundene Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg wird am Sonntag, den 4. November entschärft. Da der Kampfmittelräumdienst eine Sprengung ausgeschlossen hat, werden am Sonntag in einem Radius von 1.500 Meter alle Menschen evakuiert, bevor die Bombe entschärft werden kann. Am Sonntag ab 9 Uhr ist das Gebiet gesperrt.
Neuwied. Von der Evakuierung ist der gesamte Stadtteil Irlich, große Teil von Feldkirchen und in einem Streifen die Innenstadt bis zur Prinz-Max-zu-Wied-Straße betroffen. Alle im Gebiet liegende Haushalte werden auch noch per Flugblatt informiert. Die Stadtverwaltung bittet eindringlich, den nachstehenden Zeitplan der Evakuierung einzuhalten.
Zeitplan der Evakuierung
Ab 9 Uhr ist am Sonntag eine Einfahrt in die zu evakuierenden Gebiete nicht mehr möglich. „Bis allerspätestens 10 Uhr müssen die Bürger den Sicherheitsbereich verlassen haben. Da teilweise mit Staus zu rechnen ist, sollte man lieber früher als später losfahren“, appelliert Bürgermeister Michael Mang an die Mithilfe der Neuwieder. Erst wenn die Gebiete vollständig geräumt sind und wenn sie nach der Kontrolle durch die Einsatzkräfte als „frei“ gemeldet werden, kann der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung - vermutlich in der Mittagszeit - beginnen. Je früher dann der Erfolg gemeldet wird, umso früher können die Bürger wieder in ihr Zuhause zurück. Eine Information über die gelungene Entschärfung erfolgt über die Medien, die Homepage www.neuwied.de/bombenfund.html, die Facebook-Seite der Stadt Neuwied und Katwarn.
Wer keine Möglichkeit hat, den Sicherheitsbereich mit eigenem Fahrzeug zu verlassen, kann den Bus-Shuttle zur Betreuungsstelle im Schulzentrum im Stadtteil Niederbieber nutzen. Diese steht allen Bewohnern von Irlich und Feldkirchen offen. Die Bewohner des zu evakuierenden Bereiches der Innenstadt können in der David-Roentgen-Schule, Zugang über die Prinz-Viktor-Straße, während der Entschärfung warten. Für die Bewohner Feldkirchens, die nicht evakuiert werden, wird in der Feuerwehr Feldkirchen beziehungsweise der Arbeiterwohlfahrt eine Anlaufstelle für Notfälle eingerichtet. Denn ab 9 Uhr bis zum Ende der Entschärfung ist in diesen Bereich des Stadtteils keine Zu- oder Abfahrt möglich.
Um 12 Uhr wird die B42 gesperrt, eine großräumige Umleitung über das Wiedbachtal ist ausgeschildert. Auch der rechtsrheinische Bahnverkehr wird zu diesem Zeitpunkt eingestellt. Der letzte Zug verlässt voraussichtlich um 12.08 Uhr den Bahnhof Neuwied Richtung Köln.
Insgesamt werden 9.000 Bewohner von der Maßnahme betroffen sein. Besondere Herausforderungen sind das Altenheim mit 120 Bewohnern. Sie können in anderen Institutionen untergebracht werden. Betroffen auch die Landesblindenschule mit ihrem Internat. Auch die Industrie ist betroffen, wie zum Beispiel Rasselstein in Neuwied und Andernach oder die Firma Lohmann. Dort gibt es Betriebsunterbrechungen.
Einsatzkräfte
Die SEG des DRK wird aus den Kreisen Neuwied, Altenkirchen und Westerwald vor Ort sein. Laut Frank Freymann werden es rund 200 Kräfte sein. Mit dabei auch die SEG der Malteser Neuwied. Die Feuerwehr wird mit 370 Einsatzkräfte aus Neuwied, Weißenthurm, Andernach und aus dem Landkreis Neuwied im Einsatz sein. Außerdem wird der Brandschutz der nicht evakuierten Gebiete und Feldkirchen sichergestellt. Die Polizei ist ebenfalls mit starken Kräften im Einsatz.
Die Bombe
Die Bombe liegt der Zeit noch im Rhein. Sie wird nach der Evakuierung mit schwerem Gerät an Land gebracht. Die 1.000-Kilobombe verfügt über zwei Zünder, die entfernt werden müssen. Der Kampfmittelräumdienst bezeichnet die Entschärfung dieses Bombentyps als relativ gut machbar.
Haustiere
Das Tierheim Neuwied hilft Besitzern von Tieren, die diese während der Evakuierung nicht unterbringen können. Gegen eine freiwillige Spende werden die Tiere am Sonntag betreut. Kleintiere sollten in einem geeigneten Käfigen zum Tierheim gebracht werden. Es wird um Voranmeldung gebeten
Hier gibt es Informationen
Die Stadtverwaltung Neuwied beantwortet Fragen zur Evakuierung und Entschärfung der Bombe unter der E-Mail-Adresse Evakuierung@neuwied.de oder der Rufnummer 02631 802-802. Die Hotline ist Allerheiligen von 8 bis 16.30 Uhr, am Freitag von 7.30 bis 16.30 Uhr und am Samstag von 8 bis 16 Uhr besetzt. Hier können auch Personen gemeldet werden, die liegend transportiert werden müssen.
Nachstehend die Liste der betroffenen Straßen und die Karten der betroffenen Gebiete. (woti)
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