Weihnachtsmarkt in St. Katharinen: Zeit für was Neues
In diesem Jahr endet eine lieb gewonnene Tradition: Nach 21 Jahren findet der Weihnachtsmarkt der Werkstatt des Heinrich-Hauses in St. Katharinen nicht mehr in der gewohnten Form statt. „Unser Weihnachtsmarkt hat sich von Jahr zu Jahr immer weiter gut entwickelt und erfreute sich mit zuletzt über 35 Verkaufsständen auch riesiger Beliebtheit, aber uns fehlt die Unterstützung. Die Organisation überschreitet einerseits unsere Kapazitäten, andererseits ist auch der integrative Ansatz verlorengegangen“, erläutert Gunnar Clemens, Leitung der Werkstatt St. Katharinen/CAP-Markt, die Beweggründe.
St. Katharinen. Beteiligt an der Überlegung war der Umstand, dass die Mitglieder des MGV St. Katharinen sich entschieden, aus Altersgründen leider nicht mehr den großen Getränke- und Verzehrstand betreiben zu können. „Von Beginn an war der Männergesangsverein unser zuverlässiger Kooperationspartner, der tatkräftig half, wo er konnte. Dafür sagen wir herzlich danke, denn das wussten wir immer zu schätzen“, sagte Clemens. Aber er hat auch Verständnis für diese Entscheidung.
Um den Weihnachtsmarkt fortzuführen, trat die Werkstatt für Menschen mit Behinderung an die Gemeindeleitung und verschiedene Vereine heran. Leider konnte keine gemeinschaftliche Lösung gefunden werden. Das alleinige Vorbereiten und Durchführen können die Mitarbeiter der Werkstatt aber nicht leisten. Hinzu kam, dass der Weihnachtsmarkt immer sonntags stattfand und so nur wenige Werkstattbeschäftigte vor Ort waren. Es fehlte der integrative Grundgedanke.
Deshalb entschied sich die Werkstatt in diesem Jahr dazu, an einem Wochentag eine Veranstaltung mit vielen weihnachtlichen Angeboten für Beschäftigte und deren Angehörige sowie die Kindergärten und die Grundschule St. Katharinen ins Leben zu rufen. Externe Standbetreiber sind nicht mehr dabei. „Statt Glühwein und Ständen mit Weihnachtsdeko konzentrieren wir uns wieder auf das, was Weihnachten ausmachen sollte: ein freudiges entspanntes Miteinander in geselliger Runde!“ so Clemens. Ob das der Auftakt einer neuen Tradition wird oder sich im nächsten Jahr ein anderes Konzept findet – dafür ist die Werkstatt offen. „Gern sprechen wir mit interessierten Kooperationspartnern, welche Alternativen es gibt, um die Bevölkerung künftig wieder stärker mit einzubeziehen. In der bislang bekannten Form wird es den Weihnachtsmarkt aber nicht mehr geben. Wichtig ist uns, dass der gemeinschaftliche Gedanke wieder in den Fokus rückt“, sagt Clemens. (PM)
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