Auf den EHC warten gefährliche Stolpersteine
Wer sind die Mannschaften der Stunde in der Eishockey-Regionalliga West? Der EHC „Die Bären" 2016 zählt mit dem Sieg gegen Hamm am Freitagabend und als neuer Tabellenführer natürlich dazu, genauso wie der fünfmal in Serie siegreiche Meister Herforder EV und zwei Mannschaften, an die man nicht direkt denkt: Der Neusser EV holte zuletzt neun von neun möglichen Punkte, bezwang dabei unter anderem Ratingen, und die Soester EG schrieb in den sechs jüngsten Begegnungen 15 Zähler ihrem Konto gut – Platz vier für die Bördeindianer.
Neuwied. Die Neuwieder befinden sich seit Wochen mit nur wenigen Ausnahmen in einer richtig starken Verfassung, und trotzdem herrscht für den Spitzenreiter, der drei Punkte vor Hamm liegt, derweil jedoch schon zwei Partien mehr absolviert hat als die Eisbären, am Wochenende zweimal absolute Stolpergefahr. Denn die Gegner der Blau-Weißen sind eben genau die beiden Teams, die derzeit heimlich, still und leise eine bemerkenswerte Serie herausgespielt haben. Am Freitag gastieren die Bären ab 20 Uhr in Neuss, am Sonntag ab 19 Uhr in Soest.
Es gehört für Neuwieds Trainer Daniel Benske zum Standardprogramm, dass er in Drittelpausen auch mal über den Tellerrand hinausschaut und einen Blick auf die anderen Ergebnisse in der Liga wirft. So auch am Sonntag in der zweiten Pause des mit 8:4 gewonnenen Heimspiels gegen Dinslaken. Als er da vom 3:2-Sieg der Neusser gegen Ratingen las, wusste Benske schon ganz genau, was sein Team am Freitag erwartet. „Die Neusser haben nach drei Siegen Rückenwind und werden gegen uns richtig heiß sein, erneut zu gewinnen. Das wird ein hartes Stück Arbeit", glaubt er vor dem Duell mit seinem Ex-Verein, bei dem er bis vor knapp einem Jahr neben Andrej Fuchs hinter der Bande stand. Erschwerend kommt hinzu, dass Benske seine Reihen umstellen muss. Sven Schlicht aus der „Arbeiterformation" ist nach seiner Spieldauerdisziplinarstrafe gesperrt, Kevin Wilson zog sich gegen Dinslaken eine Schulterverletzung zu – hinter seinem Einsatz steht noch ein Fragezeichen. Dafür ist wieder mit Deion Müller zu rechnen, der die beiden Siege und den Sprung an die Tabellenspitze grippekrank verpasste. „Es ist entscheidender Faktor, gut ins Spiel reinzukommen. Wenn wir das schaffen, kann die Partie gut in unsere Richtung laufen. Gelingt das nicht, kann es zäh werden", will der EHC-Coach von der ersten Minute an hellwache Bären sehen.
Das Gleiche gilt für den Sonntag, wenn es ins Eissportzentrum Möhnesee geht, wo vor kurzem Vorjahresfinalist EG Diez-Limburg mit 1:5 verlor und nichts zu bestellen hatte. Benske: „Wir sind absolut gewarnt, und brauchen eine Topleistung. Die momentanen Ergebnisse der Soester sprechen für sich."
Zusätzliche Motivation setzt bei den Neuwiedern der Blick auf die Tabelle frei. „Den Platz an der Sonne wollten wir auch mal haben", gefällt dem Trainer das momentane Klassement. „Mal schauen, wie lange wir dort bleiben können." Momentaufnahme oder mehr? Der EHC hat es auf jeden Fall in der eigenen Hand, auch über das Wochenende hinaus vor Hamm zu stehen. (PM)
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