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Nachricht vom 19.11.2018    

Monatelange Vorbereitung für Einsatz bei Schnee und Eis

Die Servicebetriebe Neuwied (SBN) sind startklar für den Winter. Inzwischen konnte der Vorrat der Salzlager aufgefüllt werden, nachdem man wegen des Niedrigwassers im Rhein länger auf den Nachschub warten musste. Doch mit dem Salz allein ist die Vorbereitung für den Winterdienst nicht erledigt.

Die Räumfahrzeuge wurden frühzeitig für den Einsatz umgerüstet. Fotos: SBN

Neuwied. Bis in den Januar herrschten milde Temperaturen, dann kam machtvoll der Winter mit Schnee und Eis. „Von November bis März müssen wir einsatzbereit sein“, erklärt Teamleiter Roger Hondrich. Dazwischen gilt: Nach dem Winter ist vor dem Winter – und so wurde vieles auch bei hochsommerlichen Temperaturen erledigt.

Wenn die letzten Schneeflocken geschmolzen sind, werden die modular aufgebauten Fahrzeuge sofort für den Sommer umgerüstet. Die Streueinheiten werden abgebaut und gereinigt, gewartet und fällige Reparaturen erledigt: „Der Winter hinterlässt seine Spuren“, so Hondrich. Das gilt auch bei der Anlage für das Feuchtsalz: Feuchtes Salz haftet bei Wind, weht nicht von der Straße und taut das Eis bei strengen Minustemperaturen auch besser. Die Anlage wird „gefüttert“ von einem der zwei Silos mit je 100 Tonnen Salz. In einem Becken wird Wasser mit Salz angereichert und die „Sole“ dann in einem 4000-Liter-Tank bevorratet. Sie wird später dem Salz beim Streuen zugefügt.

Wichtig ist sauberes Salz. „Es klumpt weniger, daher ist das Reinigen der Anlagen wichtig“, so Hondrich. Mit dem Salz in den Silos und in der großen Halle lagern die SBN zum Winterbeginn insgesamt 600 Tonnen Salz. Gebraucht wird in der Regel die Hälfte davon, doch der Teamleiter erinnert sich noch gut an den Winter 2010/2011: „Wir waren leergefahren und hatten Probleme, Nachschub zu bekommen – wie andere auch.“

Ein Puzzlespiel ist jedes Jahr das Erstellen der Einsatzpläne für 110 Mitarbeiter. Ein Teil wird für den Fuhrpark benötigt. Fünf große Streuer sind auf den Straßen unterwegs, ein kleinerer und drei umgebaute Kehrmaschinen sind für Innenstadt und Geh- und Radwege der Ortschaften in Betrieb. Hondrich hat nicht nur zu zwei Schichten einzuteilen: Auch Lenk- und Ruhezeiten müssen beachtet werden. Hinzu kommen 14 einachsige Kehrmaschinen. Ein Fuhrpark, der für den reibungslosen Betrieb vorher gründlich gewartet wurde.

Doch alles lässt sich nicht mit Maschinen er-ledigen. Winterdienst ist vor allem viel Handarbeit für rund 80 Mitarbeiter, die in der Innenstadt und den Stadtteilen jeweils zu zweit zum Beispiel Treppen, Bushaltestellen, Zebrastreifen, Fußwege reinigen oder an den 13 städtischen Schulen Gefahrenstellen beseitigen. Wer ist zuständig? Der SBN-Mitarbeiter empfiehlt einen Blick in die Gebührenbescheide. „Grob kann man sagen: Wer der Reinigungsklasse 1, 2 oder 3 zugeteilt ist, muss den Gehweg am Grundstück entlang selbst reinigen oder im Winter auf einer Breite von 1,50 Meter schnee- und eisfrei machen.“ Dabei gelte der alte Grundsatz: „Erst räumen, dann streuen.“ Wer das nicht selbst schafft, kann einen Dienstleister beauftragen: „Man sollte aber immer darauf achten, dass dieser vertraglich haftet, wenn jemand zum Beispiel auf dem Gehweg stürzt.“



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Wenn die Temperaturen sinken, geht nach allen Vorbereitungen der Blick auf die Karten des Deutschen Wetterdienstes. Wie viele Fahrzeuge müssen am nächsten Tag in den Einsatz? Reichen 40 Leute oder müssen 80 schon in der Nacht aus den Federn? Welche verkehrswichtigen Straßen sind betroffen? Gibt es Gefahrenstellen? „Demnach wird die Rufbereitschaft angeordnet.“ Gehen die Temperaturen Richtung Null, ist ab drei Uhr schon ein „Sichter“ auf der Straße und verschafft sich einen Überblick. Ist auch nur ein Zentimeter Schnee gemeldet, heißt das: raus, räumen, streuen - oder sogar vorstreuen.

Damit die Neuwieder schon den Weg zur Arbeit sicher befahren können, werden zunächst Hauptverkehrsstraßen, dann Sammelstraßen und schließlich Anwohnerstraßen befahren. Auf immerhin 300 Kilometern Straßen und Gehwegen sind die SBN im Einsatz.

Sehr steile Straßen sind ein Problem, die die ohnehin großen Fahrzeuge nicht gefahrlos befahren können. Den Anwohnern rät Hondrich, die Wettervorhersage zu beachten und zu überlegen, ob man das Auto nicht besser in einer flacheren Straße abstellt: „Wir machen viel möglich, damit die Neuwieder sicher unterwegs sein können. Die Sicherheit der Mitarbeiter dürfen wir dabei nicht außer Acht lassen.“ (PM)


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