Interkulturelle Jugendarbeit läuft auf Hochtouren
„Jugendarbeit in der Stadt“: Ein Thema, das im Mittelpunkt des Interesses der Mitglieder des städtischen Beirates für Migration und Integration steht. Wie läuft die Jugendarbeit im neuen Jugendzentrum? Welche Angebote gibt es, und wie werden sie in Anspruch genommen? Kommen diese auch Jugendlichen mit Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung zugute? Diese und weitere einschlägige Fragen beschäftigten die Beiratsmitglieder bei ihrer jüngsten Zusammenkunft im Jugendzentrum „Big House“.
Neuwied. Mit dem Vortrag „Deine Stimme für Neuwied - Jugendbeirat-Wahl 2018“ sorgte Sonja Jensen vom städtischen Kinder- und Jugendbüro (KiJuB) für den Einstieg in das Thema. Sie beschrieb die Aufgaben des Jugendbeirates und ging detailliert auf die Wahlmodalitäten und Anforderungen ein. Jensen unterstrich die interkulturelle Öffnung des Gremiums, in dem sich sowohl Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund engagieren und ihre Zielgruppen vertreten. Um die gesellschaftliche Partizipation von Jugendlichen zu erhöhen, hat das KiJuB einen Informationsflyer für Jugendliche herausgebracht. „Wir möchten möglichst viele Neuwieder Jugendliche unabhängig von der Herkunft ansprechen und als engagierte Kandidaten gewinnen“, unterstrich Jensen, die den Jugendbeirat betreut.
Sonja Kowallek und Mehmet Eyup Yilmaz, zwei Mitglieder des Jugendbeirats, schilderten ihre Erfahrungen und Erkenntnisse. Beide sind der Überzeugung, dass es sich lohnt, aktiv zu werden und sich für die Interessen der Jugendlichen in Neuwied einzubringen. Jürgen Gügel, Leiter des Fachbereiches für Kinder- und Jugendförderung, und Diplom-Pädagogin Anna Tiedemann präsentierten den Beiratsmitgliedern verschiedene Bereiche des Jugendzentrums und erläuterten die Angebote. Das Big House steht allen Jugendlichen ab zwölf Jahren offen und wird von jungen Leuten unterschiedlicher Kulturkreise und unterschiedlichster Schulformen besucht. „So bunt wie die Jugendkulturen in Neuwied und an den hiesigen Schulen sind, so bunt geht es auch im Big House zu“, weiß Tiedemann, die sich (fast) täglich um Jugendliche im Jugendzentrum kümmert.
„Das lässt sich darauf zurückführen, dass offene Jugendarbeit vor Ort sich immer an den Zielgruppen und deren Bedürfnissen orientiert“, erklärt Gügel den pädagogischen Ansatz des Teams. „Unser Ziel ist es, dass jeder Jugendliche seinen Platz und sein Angebot im Big House finden kann.“ Dabei steht auch das Aufbauen eines vertrauensvollen Zusammenseins im Fokus. Neben Begegnungs- und Förderangeboten während der offenen Treffs organisiert das Team des Jugendzentrums eine Vielzahl zusätzlicher Projekte und Veranstaltungen außerhalb der normalen Treffzeiten. „Zudem hat sich das Big House mit zahlreichen Konzerten und Vorstellungen zur Kulturstätte entwickelt und sich als gefragter Veranstaltungsort etabliert“, zieht Gügel ein positives Fazit der Big House-Entwicklung seit der Eröffnung Anfang 2017.
Die Beiratsmitglieder und Dilorom Jacka, die die Geschäfte des Beirates führt, waren von der soliden Aufstellung und den vielfältigen Angeboten, die sie beim Rundgang durch das Big House erlebten, sehr begeistert. „Uns wurde deutlich, dass hier die interkulturelle Jugendarbeit gelebter Alltag ist“, stellten sie zufrieden fest und dankten den KiJuB-Mitarbeitern für deren wertvollen und engagierten Einsatz für die Integration und das Zusammenleben in der Stadt. (PM)
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