Friedhofsführer Hans-Joachim Feix legt zwei neue Bände vor
Hans-Joachim Feix ist erneut unter die Schriftsteller gegangen – und das gleich mit einem Doppelpack. In Kürze erscheinen Band sieben von „Geschichte und Geschichten vom Alten Friedhof Neuwied“ sowie „Globetrotter, Abenteurer, Reisende“. In beiden Büchern widmet sich Feix mal kürzer, mal ausführlicher Personen, die auf dem Alten Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Neuwied. Der siebte Band der „Geschichten“ trägt den Untertitel „2018 neu Entdecktes“. Damit macht Feix darauf aufmerksam, dass er einerseits ständig zusätzliche Informationen erhält, anderseits aber auch viele neue Details via Internetrecherche ans Licht bringt. So widmet sich ein Kapitel bedeutenden Frauen Neuwieds. Feix bezieht sich damit auf eine unter eben diesem Motto stehende Führung über den Alten Friedhof. Der Leser hat nun die Möglichkeit, diesen Rundgang in Bild und Text nachzuvollziehen.
Besonders unter die Lupe genommen hat Feix auch Christian Karl Greyss, einst Amtsschultheiß von Neuwied. Greyss tat sich unter anderem durch sein couragiertes Auftreten gegen die französischen Besatzer Ende des 18. Jahrhunderts hervor. Ein weiteres Kapitel befasst sich mit Neuwieder Künstlern, die ihre Motive auf dem Friedhof fanden. Ihre Werke sind nicht nur im Buch zu sehen, sie hängen im Friedhofsgärtnerhaus. Darunter findet sich auch eine überraschend detaillierte Zeichnung eines Grabkreuzes, die eine siebenjährige Schülerin gefertigt hat.
„Globetrotter, Abenteurer, Reisende“
So hat Feix seinen Band tituliert, in dem er sich ausführlicher als in den bisherigen „Geschichten“-Bänden mit den Lebensläufen von Bürgern beschäftigt, die allesamt viele Jahre ihres Lebens in Neuwied verbrachten und hier begraben sind. Vier Persönlichkeiten des 18. und 19. Jahrhunderts hat er hierfür ausgewählt. Ein bereits geplanter Band wird sich mit einem weiteren Quartett außergewöhnlicher „Schärjer“ beschäftigen, kündet Feix bereits an. „Es sind teils skurrile Gestalten, illustre Leute, deren Lebensgeschichten mehr als spannend sind“, betont der Heimatforscher. Dieses Mal widmet er sich intensiv dem Zirkuskünstler Rudolph Knie, dem bei Málaga geborenen Theologen Alaro-Agustín de Liagno, dem „Robbenfänger“ und Mediziner Professor Dr. Johann Gottlob Bernstein und dem Anstreicher, Lehrer und Verleger Johann Georg Lichtfers. Vor allem de Liagno hat es Feix angetan. „Der Mann hat eine unglaubliche Vita, es wäre schade, wenn die nicht dokumentiert würde“, meint er.
De Liagno wurde bekannt als religiöser Rebell, war zunächst selbst Priester, wechselte dann zum reformierten Glauben, um kurz vor dem Tod wieder in die Arme des Katholizismus zu finden. Er stand als Bibliothekar in Diensten des preußischen Königs und machte es sich zur Lebensaufgabe, die beiden großen christlichen Kirchen wieder zu einigen. Dafür gründete de Liagno die „Gesellschaft der christlichen Vernunft“. „Andere waren echte Selfmademen“, unterstreicht Feix. „Bernstein entwickelte sich vom Feldscher, der die Vorteile der Hygiene entdeckte zu einem angesehenen Chirurg, Lichtfers war zunächst Anstreicher, bildete sich beständig weiter, um ein anerkannten Verleger zu werden.“
Beide Bände erscheinen im Cardamina-Verlag und sind in Kürze erhältlich. Band 7 der Friedhofsgeschichten kostet 29 Euro, ISBN 978-3-86424-442-1; „Globetrotter, Abenteurer, Reisende“ kostet 20 Euro, ISBN 978-3-86424-445-2. Die Bände gibt es dann bei Thalia und in der Tourist Information sowie via Internet.
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