Kreis vergab Hygienesiegel für Pflegeeinrichtungen 2019
Hoher Fehlbedarf an Pflegekräften und schlechte Rahmenbedingungen für Pflegekräfte stellen Pflegeeinrichtungen vor immer größere Herausforderungen. Damit die Hygienestandards (Stichwort MRE – multiresistente Erreger) künftig darunter nicht leiden, hat sich der Kreis Neuwied zum Ziel gemacht, neben den Krankenhäusern auch Pflegeeinrichtungen regelmäßig zu schulen und auszuzeichnen und dadurch in ihrem Qualitätsmanagement zu unterstützen.
Neuwied. Im Rahmen des regionübergreifenden Netzwerks „mre-netz regio rhein-ahr“ fand die Zertifizierung von 16 Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet mit dem Hygienesiegel 2019 statt. Zu Gast war Prof. Manfred Exner, Leiter des Hygieneinstituts des Universitätsklinikums Bonn, der mit seiner profunden Sach- und Fachkunde die Teilnehmer in seinen Bann gezogen hat. Der Dank von Landrat Achim Hallerbach galt Daniela Zahn, Koordinatorin im mre-netz regio rhein-ahr, und der Fachkrankenschwester für Infektionsschutz, Bärbel Jungbluth aus dem Neuwieder Gesundheitsamt: Beide hatten die Pflegeeinrichtungen sehr gut vorbereitet. „Um eine Weiterverbreitung von multiresistenten Erregern zu verhindern, Heimbewohner und Personal vor ungewünschten Besiedelungen oder gar Infektionen zu schützen sowie um unnötige Antibiotikagaben zu vermeiden, ist eine umfassende Beratung aller Beteiligten erforderlich“, hob Landrat Hallerbach hervor.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der große Fehlbedarf an Pflegekräften angesprochen, damit Hygiene auch in einem erforderlichen Rahmen überhaupt umgesetzt werden kann. Hallerbach sprach eine klare Forderung an den Bundesgesundheitsminister aus: „Wir brauchen deutlich mehr Pflegekräfte und erheblich bessere Rahmenbedingungen, ansonsten laufen unsere Einrichtungen in den nächsten Jahren in ein Chaos. Der Landkreis Neuwied ist zur Untermauerung dieser Forderungen Mitglied im mre-netz regio rhein-ahr. Von dort erhalten wir ein hervorragende Unterstützung und Betreuung für alle Qualifizierungsverfahren.“
Das Netzwerk wird über Mittel seitens der beteiligten Kommunen finanziert und beinhaltet die Beschäftigung zweier gemeinsamer ärztlicher MRE-Koordinatoren sowie die Nutzung der wissenschaftlichen Infrastruktur und Expertise des Universitätsklinikums Bonn beziehungsweise des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit beim Aufbau einer Netzwerkstruktur. Mitglieder sind neben dem Universitätsklinikum Bonn der Rhein-Sieg-Kreis, der Oberbergische Kreis, der Rhein-Erft-Kreis, der Rheinisch-Bergische Kreis, die Bundesstadt Bonn, die Stadt Köln, die Stadt Leverkusen sowie aus Rheinland-Pfalz der Kreis Ahrweiler und der Landkreis Neuwied.
Die gesiegelten Alten- und Pflegeeinrichtungen im Kreis Neuwied sind:
Seniorenzentrum St. Suitbertus, Rheinbrohl
Seniorenzentrum St. Elisabeth, Bad Hönningen
Marienhausklinikum Haus St. Antonius, Waldbreitbach
Altenzentrum Ev. Marktkirchengemeinde, Neuwied
Rheinwaldheim Evangelische Altenhilfe gGmbH, Rheinbrohl
Josef Ecker Stift, Neuwied
Margaretha-Flesch-Haus, Hausen
St. Josefshaus, Hausen
AWO Haus der Generationen Seniorenzentrum, Neuwied
Heinrich-Haus Seniorenzentrum GmbH, Neuwied-Engers
Seniorenresidenz Weinbrenner Am Rosenberg GmbH, Hardert
Altenheim Christinenstift, Unkel
Senioren-Residenz Sankt Antonius, Linz
Alten- und Pflegeheim Haus Josef, Hümmerich
GSD Seniorenheim Oberbieber GmbH, Neuwied-Oberbieber
Alten- und Pflegeheim St. Josefshaus, Neustadt/Wied
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