Die große Versuchung: Currywurst-Festival Neuwied
Wurstduft wabert über den Luisenplatz und zieht die Fans der Currywurst magisch an. Seit dem ersten Currywurst-Festival im Jahr 2007 erweist sich die schräge Marketing-Idee als Erfolgsmodell. Über 40 Anbieter locken mit kreativen und leckeren Spezialitäten rund um die Currywurst. Wer vieles davon kosten möchte, gerät in Dauerversuchung.
Neuwied. Bewährt hat sich da, eine Wust mit mindestens einem Mitstreiter zu teilen und zur nächsten Kreation zu bummeln. Die Auswahl erscheint unendlich: Der Grillmeister mit drei Sternen auf seiner Mütze bietet neben klassischer Currysauce asiatisch süß-sauer an. Am Stand gegenüber sind die Saucen extrem scharf, gaumenbesänftigender Kakao wird gleich mitgeliefert, verhindert aber auch nicht den Schweißausbruch beim Essen. Mehrheitlich Männer versuchen sich an den Höllenschärfen, die die Röte ins Gesicht treibt oder auch Tränen in die Augen.
Die Rossschlachterei offeriert „Brat- und Currywurst vom feurigen Rappen“. Der Gourmet Wild wirbt mit dem Versprechen „Gesund und schlank dank 100 Prozent Wild“. Auch die örtlichen Metzger und Imbissbetreiber sind traditionell beim Festival dabei.
Zum ersten Mal aus Königswinter angereist ist Andre Kirfel. Seine Spezialität ist Wildwurst mit argentinischem Chimmichurry. Zukünftig soll sein Slogan lauten: „Alles Wurst“. Das trifft auf die meiste Konkurrenz zu, nicht jedoch auf „Don Terrino“, die Suppenmanufaktur mit biologischen Produkten. Der Neuwieder Michael Perske hat unter anderem die Currywurst „Ankor Wat“ im Angebot. Er bereist öfter Asien und holt sich dort Inspirationen in Bezug auf Gewürze und Zubereitungen von Speisen. Aus Phnom Penh hat er bei seinem letzten Urlaub speziellen Pfeffer mitgebracht, der jetzt in der Currywurst „Ankor Wat“ verarbeitet wurde. Die Gewürze, die er auf seinen Reisen entdeckt, kauft er dann bei gut sortierten Gewürzhändlern in Deutschland und bereichert damit seine eigenen Kreationen.
Oberbürgermeister Jan Einig meinte am Freitagabend: „Es ist schon richtig schön was los. Die Standbetreiber sind vom Beginn des Festivals begeistert. Die Stadt Neuwied profitiert von dem überregionalen Interesse.“ Abzulesen war dies auch von den Autokennzeichen auf den Parkplätzen und Parkhäusern rund um das Festivalgelände. Gleiches bestätigte auch Petra Neuendorf, die von einem überregionalen medialen Interesse berichtet.
Etwas Besonderes ist auch die Currywurst mit Trüffel und einer sehr feinen Sahnesoße. Wer diese stilvoll genießen will, konnte ins Zelt von Landwind gehen und sie mit Champagner oder Wein zu sich nehmen. Die Besucher haben die Qual der Wahl an über 40 Ständen, bei denen es jeweils vielfältige Auswahl und Kombinationen gibt. Für das Neuwieder Currywurstfestival ist es ein neuer Rekord der Anbieter. Übrigens, die Currywurst feiert in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag.
Die Stände sind am Samstag von 11 bis 20 Uhr und Sonntag von 11 bis 19 Uhr auf dem Luisenplatz in Neuwied geöffnet. Zusätzlich haben die Geschäfte am Sonntag von 13 bis 18 Uhr verkaufsoffen. htv/woti
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