CDU zieht Bilanz: Ein Jahr VG Rengsdorf-Waldbreitbach
Eine Standortbestimmung und Ausblick war das Thema der Klausurtagung des CDU-Gemeindeverband Rengsdorf-Waldbreitbach. Am 9. Februar kamen VG-Rats- und Ausschussmitglieder, Ortsbürgermeister und Ortsverbandsvorsitzende der CDU zusammen. Diskutiert wurden die Herausforderungen an die neue Verwaltung und die durch die Fusion für viele Ortsgemeinden veränderte Situation. Außerdem widmete sich die CDU der Digitalisierung in der Kommunalen Welt. Dazu war eigens ein Referent der Gemeinde- und Städtebunds geladen.
Rengsdorf. Zu Beginn der systematischen Bestandsaufnahme stand das Leistungsniveau der VG-Verwaltung als Dienstleister für die Kommunen und die Bürger im Mittelpunkt. Die Verwaltung, so die Ortsbürgermeister, hat noch nicht auf allen Gebieten Tritt gefasst. „Angesichts von Personalwechseln gepaart mit Fachkräftemangel ist die Lage nicht einfach zu lösen!“, erklärte der 1. Beigeordnete Christian Robenek. Die Runde sieht in einem fokussierten Personalentwicklungsplan ein Mittel zur mittelfristigen Problemlösung.
Den Mitarbeitern muss angemessene Zeit zugestanden werden, die Gegebenheiten der jeweiligen „Alt-VGs“ und Rengsdorf und Waldbreitbach stärker zu verinnerlichen. Die CDU schlägt der VG-Verwaltung vor, den „Rundum-Blick“ der Sachbearbeiter mit besonderen Maßnahmen zu fördern, damit es nicht bei „nur Rengsdorf-“ oder „nur Waldbreitbach-“Bearbeitern, so der Eindruck, bleibt. In den Ortsgemeinden wird teilweise ein Absinken des Dienstleistungsniveaus verspürt. Notfalls, so wird gefolgert, ist Fremdvergabe von Planungsleistungen auch bei Mehrkosten vonnöten, um eine Verlangsamung in der Entwicklung der Ortsgemeinden zu vermeiden.
Beim Thema Wiedtalbad war die CDU zufrieden, dass letztlich ihr vor der Fusion eingenommener Standpunkt akzeptiert wurde und im Frühjahr letzten Jahres der Rat einstimmig für einen Neubau votierte. Die Arbeit der eigens eingesetzten Projektgruppe ist so weit gediehen, dass in diesem Frühjahr erste Planungsaufträge vergeben werden können.
Die Ortsgemeinde Rengsdorf hatte die Frage der Weiterführung ihres Freibads im der letzten Hauptausschusssitzung wieder aufgerollt. Die CDU sieht hier Bedarf für eine solidarische Lösung. Es muss anerkannt werden, dass das Freibad Rengsdorf ein wichtiges Infrastrukturmerkmal für die ganze Verbandsgemeinde ist. Ob hier das vor der Fusion angedachte Modell oder andere Lösungen greifen sollen, ist noch zu untersuchen.
Positiv wird auch gesehen, dass die Verkehrsanbindung Rengsdorf-Kurtscheid-Wiedtal über eine neue Busverbindung wieder belebt wurde. Handlungsbedarf wird aber bei der Sanierung der Strecke gesehen, die in den nächsten Wochen wieder einmal an ihre Belastungsgrenzen kommen wird. Wegen periodisch wiederkehrender Baumfällarbeiten im Wiedtal zur Verkehrssicherung muss wieder einmal der gesamte Verkehr aus und in Richtung Neuwied über die L257 Wolfenacker-Kurtscheid umgeleitet werden.
Weiße Flecken sieht die CDU noch bei der Versorgung mit Sportanlagen. Die nahe beieinander liegenden Talgemeinden Datzeroth, Niederbreitbach, Hausen, und Waldbreitbach verfügen nicht über ausreichende Sportanlagen. Möglicherweise muss man hier zusammengehen.
Beim Tourismus sieht die CDU gute Ansätze mit der angestoßenen Erneuerung der Wege im Fockenbachtal und der Aufrüstung der Tourist-Info- beziehungsweise. Bürgerbüros in Rengsdorf, Waldbreitbach und Anhausen mit Informationsstelen. Der neue Auftritt des Touristikverbands wird begrüßt als Zwischenlösung bis zur noch ausstehenden vollen Integration der Tourismusarbeit Rengsdorfer Land / Wiedtal.
Ein Gutes Zusammenwachsen der neuen VG ist für „Alt“-Waldbreitbach mit der Achse Rengsdorf-Straßenhaus-Gierender Höhe spürbar. Eine stärkere Integration mit dem Kirchspiel Anhausen sollte gefördert werden.
Schließlich hatte die Runde einen Experten zum Thema „Digitalisierung in den Kommunen“ zu Gast: Franz-Reinhard Habbel vom Gemeinde- und Städtebund. Sehr anschaulich stellte er die Notwendigkeiten und die Möglichkeiten auch in einer kommunalen Verwaltung dar und wies vor allem auf die Hebung von Leistungspotenzialen durch Digitalisierung hin. Die CDU sieht auch hier Handlungsbedarf. Bei aller derzeitigen Belastung der Mitarbeiter durch das Zusammenwachsen der neuen VG darf der Aspekt nicht aus dem Auge verloren werden.
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