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Nachricht vom 14.03.2019    

Ich tu´s: Rasselsteingelände biete Chance für zukunftsorientierte Wohnbebauung

Nach einem Ideenaustausch mit dem neuen Eigentümer des Rasselsteingeländes hofft die Bürgerinitiative „Ich tu´s“, dass erstmals in Neuwied die rein profitorientierte, verdichtete Wohnklotzbebauung mit dem üblichen Blechring aus parkenden Autos durch eine grüne, belebte Architektur ersetzt wird. Was in anderen Städten längst begonnen hat, könnte auch in Neuwied zukunftsweisend werden.

HUNDERTWASSER HAUS WIEN, Ansicht Löwengasse *Architekt Univ.-Prof. Arch. DI Josef Krawina *Planung: Arch. DI Peter Pelikan * Foto: Manfred Steib

Neuwied. Anfang Februar folgte Dr. Jutta Etscheidt als Stadtratsmitglied von „Ich tu´s“ einer Einladung der Fa. ASAŞ, um mit dem neuen Eigentümer des Rasselsteingeländes, Safa Bayar Yavuz und dem Vertriebs- und Entwicklungsmanager Herrn Ekim Can die jeweiligen Vorstellungen und Ideen zur Entwicklung des Geländes auszutauschen.

Neben der Nutzung eines Teils der Industriehallen zur Weiterverarbeitung der Aluminiumprodukte des Mutterkonzerns in der Türkei und zum Aufbau eines Logistikzentrums für deren Verkauf in Europa, möchte ASAŞ dem Wunsch der Stadt entsprechen und auf einem Teil des Geländes neuen Wohnraum schaffen. „Zu meiner großen Freude zeigte sich, dass Herr Yavuz den Vorschlägen der Bürgerliste, auf dem Gelände eine neue, alternative und grüne Architektur zu entwickeln, sehr positiv gegenübersteht.“ teilte Dr. Etscheidt begeistert mit.

Architektur sollte der Natur etwas zurückgeben

Ich tu´s setzt sich seit Langem für eine Abkehr von der herkömmlichen rein stein-, glas- und betonorientierten „toten“ Bauweise zu Gunsten einer belebten Architektur ein, die üppigen Pflanzenbewuchs in Form von Fassadenbegrünung, Dach- und Balkongärten einschließt. Autos verschwinden dabei in einer Tiefgarage und der freiwerdende Platz auf der Oberfläche wird für die Aufenthaltsqualität der Bewohner zu einem Park ausgebaut. „Die Menschheit wächst ständig und benötigt dabei immer mehr Wohnraum, der Natur und Landschaft verschlingt. Wir sollten deshalb versuchen, beim Bau etwas davon zurückzugeben.“ erklärt die Mitgründerin der Bürgerliste Ich tu´s und verweist auch auf die positive Wirkung für das Stadtklima.

Bekannterweise helfen Hausbegrünungen bei der Wärmedämmung und wirken durch Verdunstungskühle der Hitzebildung im Sommer entgegen. Sie filtern die Luft und reichern sie mit Sauerstoff an. Bisher scheiterte die Umsetzung einer innovativen Architektur in Neuwied am geringen Interesse der etablierten Parteien und den einseitig profitorientierten Planungen der Investoren.



Die Hoffnung der Bürgerliste auf ein Aufgreifen ihrer Idee durch die Fa. ASAŞ wird beflügelt durch die überaus positive Einstellung der Firma Neuwied gegenüber. „Bei dem Gespräch klang immer wieder an, dass Herr Yavuz Neuwied nicht einfach nur als Standort ansieht. Er möchte sich in unsere Stadt einbringen, etwas Außergewöhnliches schaffen für Neuwied, eine positive Außenwirkung erzielen.“ fasst Dr. Etscheidt den Grundtenor des Treffens zusammen.

Wohnbau für jung und alt gestalten

Weitere Themen des intensiven Gedankenaustauschs zum Thema Wohnbau waren die Einbindung von sozialgefördertem Wohnungsbau, neuen alternativen Wohnformen wie Wohngemeinschaften mit Betreuungsangebot für ältere Mitbürger und die mögliche Ansiedlung von Studenten aus dem Raum Koblenz. „Die Anbindung des Rasselsteingeländes über die Schiene an den Bahnhof sehen wir als ideal an, um Studenten aus den immer teurer werdenden Wohngebieten in und um Koblenz herum eine Alternative in Neuwied zu bieten, die auch unserer Bevölkerungsstruktur zugutekommen würde. Mit der Bahn könnten die Studenten den Universitätsstandort Koblenz schnell erreichen und gleichzeitig in Neuwied günstiger wohnen.“ begründet Dr. Etscheidt den Vorschlag von Ich tu´s, der von ASAŞ gerne aufgegriffen wurde.

Dr. Etscheidt betonte außerdem die Notwendigkeit, eine autofreie Anbindung des neuen Wohngebiets an die Innenstadt zu entwickeln, um den Verkehr zu entlasten. Im Rahmen ihres Programmpunkts Verkehrswende wurden einige Vorschläge der Bürgerliste diskutiert, wie z.B. der Aufbau einer E-Bike-Station. Die Gesprächspartner vereinbarten, auch weiterhin über die Entwicklung des Rasselsteingeländes in regelmäßigem Austausch zu bleiben.
(Pressemitteilung der Bürgerliste „Ich tu´s“)



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