Thema Bienenschutz: Ich tu´s im Gespräch mit der SBN
Ich tu´s Stadtratsmitglied Dr. Jutta Etscheidt traf sich mit der für die Grünpflege in der Stadt zuständigen SBN, um über Möglichkeiten des Bienen- und Insektenschutzes zu sprechen. Nachdem der Stadtrat den Antrag der Bürgerliste auf Schutzmaßnahmen mit den Stimmen von GRÜNEN, FWG, SPD und CDU verhindert hatte, warb Dr. Etscheidt im gemeinsamen Gespräch mit Vorstand Stefan Herschbasch und Bereichsleiter Schneider für ihr Anliegen.
Neuwied. „Die SBN pflegt viele Grünflächen, die sich mit wenig Aufwand zur Bienenweide entwickeln lassen. In den meisten Fällen müsste man nur weniger mähen.“ berichtet Dr. Etscheidt und verweist auf die Entwicklung der Wiese am Deich in der Rheinstraße. Auf ihre Initiative hin wurde dort die Mahd umgestellt, worauf sich ein großer Artenreichtum einstellte.
Außer der Entwicklung von Nährpflanzen sollte auch auf die Anlage von Brutplätzen geachtet werden. „Die Insektenhotels in allen Ehren, aber die meisten Wildbienen sind Bodenbrüter“, weiß Dr. Etscheidt zu berichten und beschreibt die dafür wichtige Offenhaltung von kleinen, sonnenbeschienenen Bodenflächen. Die viel gelobten Blühstreifen sieht die Tierärztin dagegen kritisch. Sie müssen jedes Jahr mit nicht unerheblichem Kosten- und Arbeitsaufwand neu angelegt werden und sind eine recht unzuverlässige Nahrungsquelle für Insekten. „Im letzte Jahr sind die Blühstreifen aufgrund der heißen Temperaturen überhaupt nicht aufgegangen und waren für Wildbiene & Co somit ein Komplettausfall“, erinnert sie sich.
Besprochen wurde auch das Spannungsfeld zwischen Naturschutz und der Ordnungsliebe mancher Bürger, in dem sich die SBN bewegt. Die von Dr. Etscheidt kritisierte großflächige Rodung von wertvollen Wildgehölzen auf einem Parkplatz im Außenbereich von Heddesdorf begründete die SBN mit Beschwerden aus der Bevölkerung, dass es dort nicht ordentlich aussieht. „Es jedem recht zu machen, ist für die SBN dabei fast unmöglich“, weiß Dr. Etscheidt auch aus früheren Gesprächen. „Hier tut Aufklärung der Bevölkerung Not, dass Naturschutz ein gewisses Maß an Wildnis benötigt.“
Erfreut konnte Dr. Etscheidt feststellen, dass die SBN ein großes Interesse hat, im Bienen- und Insektenschutz aktiv zu werden. Es wurden Flächen vorgeschlagen, die sich zu einer ersten Umsetzung eignen. Für größere nutzbringende Aktionen verwies Herschbach auf den bisher noch fehlenden politischen Auftrag, den der Stadtrat verweigert hatte.
„Ich tu´s bleibt am Thema dran“, verspricht Dr. Etscheidt, die als erneute Spitzenkandidatin der Bürgerbewegung in die Kommunalwahl geht und bei ihren Bemühungen um Tier- und Naturschutz auf die Unterstützung des ehemaligen Biotopbetreuers des Kreises Neuwied, Günter Hahn, zählen kann, der ebenfalls für die Bürgerliste antritt. „Das Insekten- und damit verbundene Vogelsterben ist eine Ökokatastrophe mit weitreichenden Folgen, auch für die Menschen. Jeder muss tun, was er kann, um dem entgegenzuwirken, auch unsere Stadt“, fügt sie an.
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