Schützenkönig Durst löst Versprechen ein
Wenn die Royals rufen, verweigern sich nur hartnäckige Antimonarchisten. Was für das britische Königshaus gilt, trifft auf Martin Durst ebenfalls zu. Der amtierende Schützenkönig der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Waldbreitbach hatte zum traditionellen Königsbier geladen und die so Geehrten kamen derart zahlreich, dass die Schützenhalle an der Katzenschleife fast so eng wie eine Mausefalle wurde um im Bild zu bleiben.
Waldbreitbach. Das lag wohl nicht zuletzt daran, dass der bodenständige König keine abgehobene Diva ist und die Insignien der Macht aus Innerem Reichtum bestanden. Im Vorfeld hatte Martin Durst nämlich mystisch-geheimnisvoll darum gebeten, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen um Spenden für die Pflege von Brauchtum, Tradition und Jugendarbeit gebeten. Ein Dreiklang, dessen gemeinsamer Nenner auf Holz klopft und den Titel Raspeln trägt.
Geheimnis also gelüftet. Eine ganze Kiste voller handgefertigter Raspeln aus traditioneller Manufaktur ließ der „Bräpe Jong“ von einem Waldbreitbacher Meisterbetrieb anfertigen. „Ich hoffe, ich kann dazu beitragen, diese schöne Tradition zu erhalten und die gemeinschaftlichen Wurzeln zu stärken“, erläutert Martin Durst seinen spendablen Weckruf, der durchaus wörtlich zu nehmen ist. Schließlich wird in Waldbreitbach das Glockengeläut von Gründonnerstag bis Karsamstag durch Raspeln ersetzt.
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Sichtlich Freude an diesem Vorhaben hatten auch die beiden Pfarrer Marco Hartmann und Andreas Burg, denen Martin Durst die Raspeln überreichte. Dass es so viele wurden, zeigt dass die Gäste des Schützenkönigs derart gut in Durst waren, dass an der Wied blaues Blut durch soziale Adern floss.
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