DRK-Krankenhaus: Keine Angst vor Ärzten
„Blumenregenbogen“ hat es wirklich schwer erwischt. Beim Baden im Meer hat sie ein Krebs ins Bein gezwickt, sie hat sich den Arm gebrochen und zu allem Überfluss hat sie auch noch eine Katze ins Gesicht gekratzt. Ihre Mama ist wirklich besorgt, denn „Blumenregenbogen“ muss dringend ins Krankenhaus.
Neuwied. Zum Glück ist die junge Dame mit dem fantasievollen Namen nur eine Puppe – und die Puppenmama gehört zu den Kurtscheider Vorschulkindern, die kürzlich im Neuwieder DRK Krankenhaus zu Gast waren. Hier durften 18 Jungs und Mädchen aus dem Kindergarten „Kunterbunt“ hinter die Kulissen der Klinik schauen und sich ganz aus der Nähe davon überzeugen, dass Arztbesuche nichts sind, wovor man sich fürchten muss.
„Uns war es wichtig, Ängste bei den Kindern abzubauen und ihnen zu zeigen, dass Ärzte nicht böse sind“, erklärt Rebecca Eul, Assistenzärztin der Chirurgie im DRK Krankenhaus. Da lag die Idee nahe, den Kleinen nicht nur theoretisch von Krankenhausuntersuchungen zu erzählen, sondern sie ganz praktisch aus erster Hand miterleben zu lassen, was in den Untersuchungszimmern mit all den geheimnisvollen Apparaten passiert: Wie sieht ein Roentgen-Bild aus? Warum muss man gebrochene Arme eingipsen? Wie fühlt man den Puls und wie setzt man ein Stethoskop richtig auf? Das fachgerechte Abhorchen konnten die Knirpse natürlich selber ausprobieren und einen geduldigen Teddybär buchstäblich auf Herz und Nieren prüfen. Und wer wollte, konnte sich auch einen echten Gipsarm machen lassen und so stolz ein kleines Andenken an die Stippvisite im Krankenhaus nachhause tragen.
Besonders spannend fanden die „Kunterbunt“-Kinder aber das Ultraschall-Gerät. Hier durften sie selbst mit Haube und Mundschutz ausgestattet auf dem Untersuchungstisch platznehmen und sich von den fachkundigen Ärzten per Ultraschall untersuchen lassen - natürlich mit „ganz viel Glitsche“: Das kühle Ultraschall-Gel auf dem Bauch brachte die kleinen Probepatienten reihum zum Kichern. „So konnten wir aber gleichzeitig beweisen, dass Untersuchungen nicht wehtun müssen“, schmunzelt Assistenzärztin Eul.
Und natürlich haben die Ärzte auch die arme „Blumenregenbogen“ fachgerecht versorgt: Mit einem Pflaster im Gesicht und einem sorgfältig bandagierten Arm wird das Püppchen bestimmt bald gesund und eine sichtlich erleichterte Puppenmama konnte ihre Plastikfreundin gleich wieder mit nachhause nehmen.
Mit dem Besuch der Kurtscheider Kindergartenkinder hat die Belegschaft der Chirurgischen Abteilung übrigens eine Sitte wieder aufgenommen, die es früher schon am DRK Krankenhaus gegeben hat: „Es haben früher schon Kindergruppen das Krankenhaus besucht, aber irgendwann schlief das Projekt ein“, berichtet Rebecca Eul. „Wir würden es jetzt gerne wieder aufnehmen und eine regelmäßige Einrichtung daraus machen.“ Denkbar wäre dabei auch, weitere Abteilungen der Klinik für die kleinen Gäste zugänglich zu machen. Aber auch die Mitarbeiter der Chirurgie haben den wissbegierigen Besuchern ja schon eine Menge zu zeigen.
Angebot
Kindergartengruppen, die selbst einen Blick hinter die Kulissen des Neuwieder DRK Krankenhauses werfen möchten, können im Sekretariat der Chirurgie unter 02631 – 98 1507 einen Termin vereinbaren. Der Besuch ist kostenlos und dauert etwa zweieinhalb Stunden.
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