Der Bismarckturm: Wahrzeichen der Stadt Altenkirchen
Auf dem Johannisberg, in 282 Metern Höhe, steht das Wahrzeichen der Kreisstadt Altenkirchen, der Bismarckturm, zwischen 1914 und 1922 zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck erbaut. Das imposante steinerne Bauwerk mit Befeuerungsmöglichkeit an der Turmspitze und einer Höhe von 14 Metern wird als Aussichtsplattform genutzt und ermöglicht einen Blick über die Stadt und die gesamte Region. Beim jährlichen Bismarckturmfest (zweiter Samstag im Juni) erstrahlt ein heller Feuerschein an der Spitze des Turms, dann wird das Feuerbecken, gefüllt mit Holz und Petroleum, entzündet.
Altenkirchen. Der Bismarckturm in Altenkirchen, mit Unterbrechungen zwischen 1914 und 1922 zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck (1815–1898) in einer Bauzeit von nur fünf Monaten erbaut, ist das Wahrzeichen der Kreisstadt im nördlichen Westerwald. Auf dem Johannisberg, in 282 Metern Höhe, thront das imposante Bauwerk, das als Aussichtsplattform genutzt werden kann und einen imposanten Blick über die Stadt und die gesamte Region ermöglicht. Die Herstellungskosten beliefen sich einst auf 14.000 Reichsmark, die durch Spenden der Altenkirchener Bürger finanziert wurden. Die Grundsteinlegung erfolgte zwar schon am 1. April 1914, aber durch die Wirren des 1. Weltkrieges konnte der 14 Meter hohe Turm erst am 21. Mai 1922 eingeweiht werden.
Turm erstrahlt im Feuerschein
Der Turm besteht aus drei Teilen: Den untersten Teil bildet eine auf leicht abschüssigem Gelände liegende, rund eineinhalb bis zwei Meter hohe Terrasse. Die Terrasse selbst ist von einer Balustrade aus Basaltsteinen umgeben. An ihren Ecken stehen Pfeiler, die kleine Feuerbecken in Form von quadratischen, abgestumpften Pyramiden tragen. Über der Terrasse erhebt sich der rund neun Meter hohe, quadratische Turmkörper. Oberhalb des Turmkörpers folgt eine gut vier mal vier Meter große Aussichtsplattform, die mit ihrer Balustrade aus schwarzem Basaltstein etwas über den Turmkörper hinausragt. In der Mitte der Plattform befindet sich eine achteckige Turmlaterne, die auf einer Höhe von gut drei Metern mit einer Stahlblechwanne mit Feuerbecken bestückt ist. Zur Befeuerung wird das Feuerbecken mit Holz und Petroleum gefüllt und beim jährlichen Bismarckturm-Fest, das an jedem zweiten Samstag im Juni stattfindet, entzündet.
Aus dem Stadtarchiv
In den Geschichtsbüchern ist zu lesen, dass sich 1910 ein Komitee prominenter Altenkirchener Bürger mit folgendem Aufruf an die Öffentlichkeit wandte: „Seit Jahren lebt in Kreisen hiesiger Bismarck-Verehrer der Gedanke, dem größten deutschen Mann der Neuzeit, dem Schmied der deutschen Reichseinheit, dem eisernen Kanzler, auch hier ein Denkmal zu errichten. Geplant ist ein Bismarck-Turm auf dem Dorn, aus heimischem Felsgestein errichtet, bescheiden, den Mitteln der Bürger Altenkirchens und der nächsten Umgebung entsprechend, und doch des Mannes, den er ehren soll, würdig, zugleich aber eine stattliche Zierde unseres Stadtbildes. Der Turm soll so eingerichtet werden, dass er als Aussichtswarte und zur Abbrennung der Bismarck-Feuer, jeweilig am 1. April, dienen kann. Bis zum 1. April 1915, dem 100. Gedenktag des Geburtstags Bismarcks, hoffen wir den Turm vollendet zu sehen“. (Quelle: Stadtarchiv) Schon in der Gründungsurkunde des Bismarckturmvereins von 1910 wird festgehalten, dass der Turm nicht nur zu Ehren von Bismarck sondern auch als Wahrzeichen der Stadt und als Aussichtsturm dienen soll.
Turmsanierung durch Förderverein 2010 abgeschlossen
Im Laufe der Jahre war der Bismarckturm mehr und mehr dem Verfall preisgegeben. Die zum Erhalt notwendigen Sanierungsarbeiten wurden später nicht mehr im erforderlichen Maße durchgeführt, da der Turm zunehmend dem Vandalismus ausgesetzt war. Dies führte dazu, dass der Turm im Jahr 2006 wegen Baufälligkeit geschlossen werden musste. Im Stadtsäckel war für die Restaurierung des historischen Bauwerks kein Geld vorhanden. Deshalb wurde am 6. August 2008 ein Förderverein gegründet, der sich zur Aufgabe gemacht hat, den Turm instand zu setzen und zu erhalten. Durch einen Spendenaufruf des Fördervereins Bismarckturm Altenkirchen e. V. konnte schließlich das notwendige Kapital durch Spenden heimischer Firmen, Banken, Sparkassen und Privatleuten für die Sanierung des Turmes beschafft werden. Nach aufwendigen Sanierungsarbeiten konnte der Bismarckturm im Jahr 2010 wieder seiner ursprünglichen Funktion übergeben werden.
Besichtigungszeiten und Informationen
Der Turm ist verschlossen. Wer die Aussicht auf der Aussichtsplattform genießen möchte,
bekommt den Schlüssel zur Turmtür im Historischen Quartier, Marktstraße 31/33, 57610 Altenkirchen, Telefon: 02681-9502134, ausgehändigt. Das Historische Quartier ist dienstags von 15 Uhr bis 17 Uhr, donnerstags von 11 Uhr bis 13 Uhr und jeden dritten Sonntag im Monat von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zum Turm und zum Verein erhalten Sie unter www.bismarckturm-ak.de (GRI)
Mehr bei "Verliebt in den Westerwald": Der Bismarckturm: Wahrzeichen der Stadt Altenkirchen
Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.
Mehr dazu:
Sehenswürdigkeiten & Ausflugsziele im Westerwald
Freizeit
Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Altenkirchen-Flammersfeld auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |