Webmeisterin Luise Ratmann stellt Gobelins aus
Im Rahmen einer kleinen Feier hat die Ausstellung mit Gobelins von Luise Ratmann im Bistro der Senioren-Residenz Sankt Antonius, Am Konvikt 6-8 in 53545 Linz, eröffnet. Elf von ihr gewebte Objekte mit unterschiedlichen Motiven wie Naturbildern und Grafiken hat die Bewohnerin der Einrichtung nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Linz am Rhein. Nach der Begrüßung durch den scheidenden Einrichtungsleiter Sven Lefkowitz und seinen Nachfolger Jörg Schneider-Ramseger hat Dr. Jürgen Nelles eine Laudatio auf die Künstlerin gehalten.
Luise Ratmann wurde am 3. März 1935 in Hannover als Luise Casper geboren. Frau Ratmann besuchte in Gleiwitz die Volksschule, bevor die Familie nach dem Ende des zweiten Weltkriegs 1946 vertrieben wurde und in Sarstedt (bei Hannover) Aufnahme fand, wo sie 1950 die Schule abschloss. Von 1950 bis 1953 absolvierte sie eine Handweblehre in Hannover und schloss diese mit der Gesellenprüfung vor der dortigen Handwerkskammer ab. 1954 begann sie das Studium an der Werkkunstschule Hannover, in der Abteilung Textil-Weberei, wo sie nach fünf Semestern im Juli 1956 das Examen ablegte und den Meisterbrief erhielt. Von 1956 bis 1957 arbeitete sie als Webmeisterin in einer Handweberei in Bedigliora (Tessin, Schweiz).
Danach hatte sie verschiedene Anstellungen, unter anderem in Ahlen und Krefeld, wo sie als Ateliermeisterin in der Stoffentwicklung arbeitete. 1961 gab sie, kurz vor ihrer Heirat mit dem Ingenieur Gerhart Ratmann, ihre Stelle auf. Auch nach ihrer beruflichen Laufbahn widmete sich Luise Ratmann in ihrem Haus in Linz der Weberei.
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In ihren langen Jahren als Kunstweberin hat Luise Ratmann in ihren Bildern auch komplexe Lebenszusammenhänge dargestellt. Man sieht dabei deutlich, dass die Kunst-Weberin Luise Ratmann genau weiß, was sie webt und warum sie das webt. Besonders beeindrucken die ästhetische Vielfalt und Vielschichtigkeit, die hinsichtlich der Farben, Formen und Formate zu erkennen sind.
Die ausgestellten Exponate bezeugen, dass Luise Ratmann selbst über mannigfaltige Erfahrungen in „ästhetischer“ Hinsicht verfügt und diese zur Anschauung gebracht werden, und zwar in allen ihren Facetten. Denn, wie vor allem die Farbgebung verrät – von leuchtend-hell über gedämpfte Farbtöne – werden hier offensichtlich sowohl glückliche oder glückverheißende wie auch melancholische Erfahrungen sicht- und deutbar gemacht.
Die Ausstellung ist für die kommenden drei Monate zwischen 9 und 20 Uhr kostenfrei zu besichtigen.
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