Burschenverein Oberraden feierte 95. Geburtstag
Am 4. März 1924 trafen sich elf Burschen und gründeten den Burschenverein „Frisch Auf“ Oberraden. Dieser Verein machte es sich zum Ziel, die Geselligkeit und Kameradschaft unter der Dorfjugend weiter zu fördern und altes Brauchtum zu erhalten. Mit gemeinsamen Fahrten und traditionellen Frühschoppen trug der Verein zu dieser Zeit und bis heute maßgeblich zum Dorfleben bei.
Oberraden. Nach dem zweiten Weltkrieg am 1. Juli 1946, gab es eine Neugründung des BV Oberraden. Während dieser Zeit wurde der Burschenverein durch zahlreiche Theateraufführungen weit über die Grenzen des Ortes bekannt. Besonders heute sind die Veranstaltungen bei Jung und Alt sehr beliebt, wie zum Beispiel die traditionelle Kirmes, die Mainacht und die berühmte Weihnachtskultparty, die alljährlich eine Vielzahl von Besuchern an den Festplatz am Ortseingang lockten.
Nur der gute Zusammenhalt unter den Burschen macht einen reibungslosen und erfolgreichen Ablauf der Veranstaltung möglich. Nach den Kirmestagen, mit dem traditionellen Kirmesmontags-Frühschoppen, findet dann eine mehrtägige Burschentour statt, auf die sich ein jeder Bursche das ganze Jahr lang freut. Seit 1983 gibt es den Verein der „Ehemaligen Burschen“.
Nach der letzten Jahreshauptversammlung zählt der Burschenverein 29 Mitglieder und so lautet der Wahlspruch: „Denn eins, dass bleibt bestehen, der BVO wird niemals untergehen.“ So wurde auch der 95. Geburtstag ganz groß gefeiert. Am Freitagabend gab es eine riesige Party im Festzelt, das aus allen Nähten platzte. Auf der Bühne im toll geschmückten Festzelt standen „Miljö“, „cat ballou“, DJ Fosco und „De Hofnarren“. Die Stimmung war gigantisch und alle Besucher schwärmten noch am Samstag und Sonntag davon.
Der zweite Tag startete mit der Gratulation zum Geburtstag mit Ehrengästen und heimischen Künstlern. Dominik Breithausen begrüßte neben den vielen Gästen den Schirmherren Rainer Kaul. Dominik berichtete von den Planungen für das Fest, die bereits 2017 begannen, dem Aufbau des Zeltes mit 70 Leuten in fünf Stunden, der Arbeit des 28-köpfigen Festausschusses und den 75 freiwilligen Helfern, die die Bewirtung am Samstag und Sonntag übernehmen, damit die Burschen ihren Geburtstag in Ruhe feiern können.
Der ehemalige Landrat Rainer Kaul, der im Festausschuss mitarbeiten musste, meinte „so etwas wie hier habe ich noch nie erlebt“. Als Schirmherr nehmen die Burschen nämlich keinen Politiker, der noch in Amt und Würden ist. „Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass die Burschen ein solches Fest auf die Beine stellen würden. Ich ziehe den Hut vor den Burschen und den Oberradenern, was hier alles geleistet wird. Ein toller Burschenverein, eine tolle Mannschaft, ein toller Ort“, war Kaul voll des Lobes.
Der Ortsbürgermeister Achim Braasch meinte: „Es ist eine hervorragende Werbung für unser Dorf. Hier wurde und hier wird etwas auf die Beine gestellt, was seinesgleichen sucht. Bürgermeister Hans-Werner Breithausen nannte die Veranstaltung am Freitagabend „eine tolle Veranstaltung der Spitzenklasse“. Er lobte weiterhin die 64-seitige Festschrift im DIN-A 4-Format, die in der gesamten Verbandsgemeinde an alle Haushalte verteilt wurde. Zu den weiteren Gastrednern gehörten Birgit Haas, die für den Kreis Neuwied und Straßenhaus gratulierte, Julian Breithausen als erster Vorsitzender des Burschenbundes des Kreises Neuwied und Pfarrer Andreas Beck.
Der MGV Oberraden gratulierte mit rund 70 Sängerinnen und Sängern unter der Leitung von Wolfgang Fink mit zwei Liedern. Zwölf weitere Vereine betraten die Bühne um dem „Geburtstagskind“ zu gratulieren. Gratulationen kamen auch noch von den Ortsvereinen mit Darbietungen auf der Bühne. Später übernahm dann die „nice partyband“ und sorgte für die ausreichende Stimmung bis spät in die Nacht.
Der Sonntag startete mit einem Platzkonzert, ehe dann der große Umzug durch Oberraden unter Begleitung und Absicherung der Feuerwehr startete. Hierzu hatten sich an den Straßen neben den Einheimischen auch viele Besucher aus außerhalb eingefunden. Danach ging es wieder ins Festzelt und es hieß: „Drink doch ene met!“ (woti)
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