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Nachricht vom 10.07.2019    

Jens Andrick neuer Chefarzt der Gefäßchirurgie

Fast wäre Jens Andrick Pilot geworden: „Aber ich wollte lieber Leben retten“, schmunzelt der 56-Jährige heute. Deshalb hat er sich als junger Mann für eine medizinische Karriere entschieden – und diesen Schritt nie bereut. Seit Anfang Juli ist der Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie und zudem Gefäßchirurgie nun Chefarzt der Gefäßchirurgie am DRK Krankenhaus Neuwied und hat sein Ziel für der Abteilung schon fest vor Augen: „Ich will die Gefäßchirurgie hier neu positionieren und Tradition und Innovation verbinden.“

Jens Andrick. Foto: privat

Neuwied. Leben retten – das hat sich Jens Andrick als großes Ziel auf die Fahnen geschrieben. „Der Druck und die Dringlichkeit beflügeln mich“, sagt der gebürtige Niedersachse über seinen Beruf. Angefangen hat er seine Laufbahn als Sport- und Notfallmediziner, später ging er in die Orthopädie und die Unfallchirurgie. „Aber das war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte“, erinnert er sich heute. Orthopädische Operationen an Hüft- und Kniegelenken oder mal eine rupturierte Milz reichten dem Chirurgen nicht. „Die Gefäßmedizin ist viel spannender, auch wenn es sich nicht so anhört“, unterstreicht Andrick.

Und seine Arbeit wird für immer mehr Menschen bedeutsam: Die arterielle Verschlusskrankheit zum Beispiel betrifft heute jeden dritten Menschen über 40 Jahre, avanciert zur Volkskrankheit und kann Schlaganfälle und Herzinfarkten vorausgehen. In den meisten Fällen sind die Beine betroffen: Wenn Patienten mit „offenen Beinen“ oder Nekrosen auf dem OP-Tisch von Gefäßchirurgen wie Jens Andrick liegen, geht es oft um eine „kleine Lebensrettung“: „In solchen Fällen“, so weiß der Fachmann, „ist es oberstes Ziel, Amputationen zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten.“

Dagegen sind Aneurysmen tickende Zeitbomben: Diese Aussackungen und Erweiterungen von Arterien sind nicht nur dann lebensgefährlich, wenn sie die Aorta, die Hauptschlagader, betreffen. Gefäßchirurgen wie Jens Andrick, mit seiner erworbenen Zusatzbezeichnung „endovaskulärer Spezialist“, können hier in 70 Prozent der Fälle mit Stentprothesen minimalinvasiv die Patienten retten.



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Im DRK-Krankenhaus wird Jens Andrick nun die gefäßchirurgische Abteilung mit drei Oberärzten, zwei Assistenzärzten und zwei Gefäßassistentinnen leiten. „Die Strukturen sind da“, lobt er seine neue Wirkungsstätte. In Sachen Tradition will er Bewährtes fortführen und auf gute, chirurgische Techniken setzen, aber auch Innovationen nicht vergessen: Moderne Behandlungsverfahren mit endovaskulären und minimalinvasiven Gefäßoperationen mit Drähten, Ballons und Stents sollen Standard in Neuwied werden. Außerdem will der neue Chefarzt die interdisziplinäre Zusammenarbeit – insbesondere mit der Radiologie und der Kardiologie – stärken und mit den Ärzten der anderen Fachrichtungen „Hand in Hand“ zusammenarbeiten, um kurze Dienstwege in der Behandlung zu etablieren.

Aber hinter all der Technik will Jens Andrick auch die Menschlichkeit nicht vergessen: „Man muss manchmal aufpassen, dass man sich nicht selbst überholt, Bewährtes vergisst und die Empathie auf der Strecke bleibt“, warnt er. Damit Einfühlungsvermögen und Mitgefühl im Strudel der Zeit nicht untergehen, will er auf jeden Fall so viel wie möglich mit seinen Patienten sprechen, sich Zeit für sie nehmen und seine Sprechstunden ausbauen. Dass das auch im hektischen Krankenhaushaus-Alltag gelingt, hält der Gefäßchirurg für absolut machbar: „Das ist auch eine Frage des persönlichen Engagements“, findet er. Im DRK Krankenhaus sieht er dafür jedenfalls die besten Chancen.



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