Restaurant „Kochtöpferei“ in der Stadthalle Ransbach-Baumbach eröffnet
Ein junges Ehepaar aus Ransbach-Baumbach, Sarah und Philipp Schwaderlapp, haben das Restaurant in der Stadthalle übernommen. Ihre Verbundenheit mit der Heimat Kannenbäckerland zeigt sich bereits im Namen ihres Lokals: Mit der „Kochtöpferei“ möchten sie die Wäller Tradition der Töpferkunst, die einen wertvollen Beitrag beim Konservieren, Zubereiten und Servieren von Speisen und Getränken leistete, auf besondere Weise erlebbar machen und mit regional geprägten kulinarischen Kreationen verbinden.
Ransbach-Baumbach. Kreativität zeichnet nicht nur die Töpfer aus, sondern auch den Küchenchef, der regional und saisonal frischen Genuss in das Lokal bringen möchte. Am Mittwoch, 17. Juli luden die Schwaderlapps zum Testessen in das Stadthallenrestaurant ein. Die Gäste wurden gebeten, Speisen, Service und Ambiente ehrlich zu bewerten.
Das Lokal hat ein neues und frisches Outfit erhalten. Die großen Fenster in Richtung Westen lassen bis zum Sonnenuntergang viel Licht herein, danach greift die neue Lichtgestaltung der Deckenbeleuchtung.
Die Garderobe wird in Schränken verstaut, damit sie keinen Küchengeruch annimmt. Der ist allerdings gar nicht feststellbar. Kinderhochstühlchen stehen bereit. Auf den gediegenen Echtholztischen liegen graue Sets und eine graue Kerze im grauen Keramikständer produziert gemütlichen Schein. Die Sessel sind mit grauem Filz bezogen, alle Details sind schnörkellos und passen sehr stylisch zueinander. Echte Blümchen in der Vase sind ein angenehmer Blickfang.
Als Aperitif wurde ein Rosato Mio mit Grapefruit gereicht. Dazu frisch gebackenes Brot mit knuspriger Kruste und Basilikumbutter. Die Karte des Tages bot eine interessante Auswahl für das Vier-Gänge-Menü: unter den Überschriften „davor“, „dazwischen“, „mittendrin“ und „danach“ standen jeweils drei Speisen zur Auswahl.
Die Kurier-Redakteure entschieden sich für die hausgemachte Bratwurst. Sie stellte ein würziges Gaumenerlebnis dar und war kombiniert mit knusprigen selbstgemachten Kartoffelchips, feinen Kartoffelwürfeln, Radieschenscheiben und Salatblättern in einer angenehm süß-sauren Marinade.
Dazu passte der vorzügliche trockene Weißburgunder von der Nahe, geküfert vom Weingut Hexamer in Meddersheim ebenso wie der etwas lieblichere, sehr süffige Rose´ von Künstler aus Hochheim im Rheingau.
Als Zwischengang wurden eine sehr schmackhafte Wildkräutersuppe mit Quarkbällchen am Spieß über der Suppenschale sowie eine aparte Kombination aus Kopfsalatherzen mit Passionsfrucht, dazu Parmesan, Amarant und Wassermelone getestet.
Die Wahl des Hauptgerichts fiel auf den gewickelten Kaninchenrücken gefüllt mit Semmelknödel, dazu Pflaumenjus und geschwenkter Wirsing. Das Kaninchen wurde nicht totgewürzt sondern behielt seinen Eigengeschmack, das fruchtige Jus passte hervorragend und der Wirsing hatte Biss. Auf Nachfrage wurde freundlicher Weise auf einem Teller der Wirsing gegen cremiges Erbsenpüree ausgetauscht.
Zu dem Kaninchen bestellten wir beim sehr aufmerksamen Service Rotwein Cuvee No. 4 von der Nahe, der trocken, vollmundig und sehr samtig mundete.
Das Dessert – zeitgleich zum Kaffee - erwies sich als kulinarischer Traum: Geschichteter Pfirsich und Variationen von Haselnuss in Form von Eis, Creme, Schokolade und Crunch rundeten das Menü ab. Crunchige Bestandteile in allen Gängen stellten eine gustatorische Besonderheit dar.
Nach drei Stunden Genuss wurde die Rechnung inclusive Schokoladentäfelchen stilecht in einem kleinen Töpfchen serviert.
Wenn es dem jungen Paar gelingt, das hohe Niveau zu halten, dürfte der Kochtöpferei mit ihrem frischen Wind und den kreativen Menüs eine gute Zukunft beschert sein. Auch das Catering der Stadthallenveranstaltungen obliegt den neuen Pächtern, eine Bereicherung für Ransbach-Baumbach. Information unter www.kochtöpferei.de. htv
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