Beeindruckende Demo gegen Hass und Hetze in Neuwied
Der SPD Kreisverband Neuwied hatte, organisiert und geplant durch Fredi Winter, Michael Mahlert und Martin Diedenhofen, zu einer Demonstration gegen rechts aufgerufen. Anlass und Grund für diese Demonstration war die anonyme Morddrohung gegen den Neuwieder Kommunalpolitiker Manfred Kirsch von der SPD, der sich öffentlich gegen rechte Hetze ausgesprochen hatte. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Am 18. Juni erhielt Manfred Kirsch einen Brief, der an den „Volksschmarotzer Kirsch“ adressiert war.
Neuwied. In dem anonymen Schreiben standen Sätze wie: „Nimm dich mit deiner Hetze gegen die AfD zurück! Noch stehst du nur auf den hinteren Plätzen! Aber man steigt auf, wenn die oberen Plätze frei werden“. Dem Schreiben war ein Artikel über den Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke beigefügt.
Als dieser Vorfall öffentlich wurde, fand ungeachtet aller politischen Streitereien und Interessen, parteiübergreifend ein solidarischer Schulterschluss statt. Fredi Winter, Vorsitzender des Kreisverbandes der SPD Neuwied, und Mitorganisator der Demo, konnte weit über 300 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu der Demo auf dem Luisenplatz in der Neuwieder Innenstadt begrüßen. Den Teilnehmern, Besuchern und Aktivisten bot sich ein buntes Bild, entstanden durch farbige Banner, Fahnen und Transparente. Fredi Winter zeigte sich angenehm überrascht von der enormen Resonanz und Kraft, die von der Demonstration ausging. Er begrüßte die Vertreter der Stadt Neuwied, Vertreter der SPD und der anderen Parteien sowie Vertreter von Gewerkschaften, JuSos, Kirchen, Pulse of Europe und von Amnesty International.
Fredi Winter verlas eine Stellungnahme von Manfred Kirsch, der aus verständlichen Gründen der Demonstration fernblieb. Die Stellungnahme von Manfred Kirsch wurde immer wieder von Beifall unterbrochen, insbesondere als er sich gegen Hetze und Hass von rechts wehrte und erklärte, dass er sich nicht durch Drohungen einschüchtern lasse. Oberbürgermeister Jan Einig prangerte ebenfalls die Hetze und den Hass an, die gegen Andersdenke öffentlich propagiert werden. Wörtlich sagte Jan Einig: „Auf böse Worte folgen böse Taten, am Ende steht Mord. Gewalt darf niemals ein Mittel zur politischen Auseinandersetzung sein. Es wird nicht jemand von der SPD angegriffen, sondern die Demonstranten und die Menschen, die dazu stehen.“ Er forderte Solidarität und Schutz für alle. Sven Lefkowitz, MdL, stellte auch das Verhalten des AfD-Vorsitzenden Junge klar an den Pranger: „Junge und Konsorten haben in einem deutschen Parlament nichts zu suchen.“
Die übrigen Sprecher erklärten unisono ihre uneingeschränkte Solidarität mit Manfred Kirsch, unter anderem wurde das Unverständnis ausgedrückt, dass eine solche Demo in Neuwied, oder überhaupt in Deutschland, notwendig sei. Gänsehaut erzeugte Joachim Adler von der grünen Stadtratsfraktion, als er das bekannte Lied „We shall overcome“ anstimmte, und ein gewaltiger Chor aus über 300 Kehlen den Gesang unterstützte. Augenscheinlich stießen im Laufe der Demo immer mehr Menschen dazu, die sich solidarisierten und mit ihrer Teilnahme ein beeindruckendes Bild der gesellschaftlichen Verbundenheit mit Manfred Kirsch zum Ausdruck brachten.
In seinem Schlusswort dankte Fredi Winter allen Teilnehmern, die sich nicht von Blendern haben verleiten lassen und zu unseren demokratischen Grundwerten stehen. Lange standen noch viele Teilnehmer nach dem Ende der Demo zusammen, um das soeben Erlebte zu besprechen, und vielleicht weitere Aktionen zu planen. (wear)
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