Der Forst schlägt Alarm - Frank Krause schildert die Situation in seinem Revier
Häufig sieht man sie schon von weitem leuchten: Die roten Kronen von absterbenden oder abgestorbenen Fichten. Nach vielen warmen Jahren hintereinander hatte die extreme Trockenheit des vergangenen Sommers in Verbindung mit den anhaltend hohen Temperaturen dazu geführt, dass die Wasservorräte in den tieferen Bodenschichten stark abgenommen hatten.
Anhausen. Auch der letzte Winter war nicht sonderlich niederschlagsreich. Es hatte kaum Schnee gegeben, der beim Abschmelzen gewöhnlich dafür sorgt, dass sich die Bodenwasservorräte wieder auffüllen. Ausgehend von dieser schlechten Bodenwasserversorgung sorgen die hohen Temperaturen und ausbleibende Niederschläge der letzten Wochen dafür, dass die Bäume massiv geschwächt sind. Dies betrifft nicht nur die Fichten, sondern alle Baumarten.
Hinzu kommt eine große Anzahl an Schadinsekten. Schon im letzten Jahr hatten sie gute Vermehrungsbedingungen vorgefunden. Den milden Winter haben sie gut überstanden und vermehren sich bei den günstigen Witterungsbedingungen nun erneut massenhaft.
Da praktisch alle Fichten geschwächt sind, ist das Brut- und Nahrungsangebot für die Borkenkäfer ideal. Die Schwächung der Bäume bewirkt, dass kaum Harz gebildet wird, um sich gegen die Eindringlinge zu schützen. So kommt es, dass zurzeit auch viele scheinbar gesunde und vitale Bäume befallen werden. Gerade diese neu befallenen Bäume gilt es jetzt zu entdecken und schnell aus dem Wald zu entfernen. Denn aus einem Baum, der von 1.000 Borkenkäfern befallen wird, schlüpfen nachher bis zu 50.000 Jungkäfer, die dann wieder neue Bäume befallen.
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Bäume mit komplett roten Kronen stellen in der Regel keine Gefahr mehr für die umliegenden, gesunden Bäume dar, denn sie sind meist schon so trocken, dass sich unter der Rinde keine Käfer mehr entwickeln können.
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