FDP ernennt Botschafterin für Frauen in der Politik
Der FDP-Kreisverband geht neue Wege, um Frauen für die Politik zu gewinnen. Mit der Wahl von Sabine Henning zur Botschafterin für Frauen in der Politik wollen die Liberalen mehr Frauen für das politische Engagement gewinnen und zum gesellschaftlichen Umdenken anregen.
Kreis Neuwied. Von Wahl zur Wahl verstärkt sich der Ruf nach mehr Frauen in der Politik, um die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern endgültig zu vollziehen. Besonders während der letzten Kommunalwahl im Mai wurde dieser Wunsch verstärkt kontrovers diskutiert. Während die einen das mangelnde Interesse des weiblichen Teils der Bevölkerung beklagten und somit mangels Masse auch nicht ausreichend Frauen aufstellen könnten, sahen andere darin zum Nachteil von Frauen ein tief in der Bevölkerung verankertes Rollenspiel, welches mittels Quotenreglungen oder Zielvereinbarungen per Zwangsverordnung behoben werde müsse.
Für den Neuwieder Kreisverband der FDP sind diese Argumente alle samt unzureichend und verfehlten damit häufig die praktische Umsetzung, die Ethik und den Willen des Grundgesetzes. Deswegen wolle die FDP im Kreis Neuwied einen eigenen Weg gehen, um künftig mehr Frauen den Weg in die Politik zu ebnen. Mit der Wahl von Sabine Henning zur Botschafterin für Frauen in der Politik möchten die Liberalen dem tatsächlichen Problem von zu wenigen Damen in der Politik entgegentreten, in dem Hemmschwellen abgebaut und gleichzeitig zur Lust auf das Mitmachen und Mitgestalten angeregt werden soll.
„Hierzu braucht es Vorreiterinnen, wie Sabine Henning, die zeigen wie es gehen kann“, erläuterte Alexander Buda, FDP-Kreisvorsitzender. Dabei seien die Freien Demokraten in Neuwied in Sachen Gleichberechtigung zwischen Männer und Frauen schon seit langem ein Vorreiter. „Unsere letzten drei Bundes- und Landtagsabgeordneten waren allesamt Frauen“, resümierte Buda. Nach Ansicht der Freien Demokraten sei es damit alleine aber nicht getan. Auch müsse man parallel das gesellschaftliche Umdenken vorantreiben.
Noch viel zu häufig verfiel die Gesellschaft in alte Rollenspiele, in denen Männer Frauen, trotz mittlerweile paritätisch ausgeglichener Bildungsabschlüsse, weniger zutrauten und Frauen immer noch ihrerseits diese zugewiesene passive Rolle auch annähmen. Quotenreglungen und Zielvereinbarungen seien hingegen kontraproduktiv, da sie den „kleinen Unterschied“ in der Politik nicht ausglichen, sondern diesen im besonderen Maße hervorhöben. Auch seien solche Reglungen verfassungsrechtlich bedenklich, da die Gleichberechtigung keine Bevorzugung des einen oder anderen Geschlechtes vorsieht.
„Wenn es um Frauenförderung geht, haben die Liberalen in Neuwied ein ganz klares Welt- und Menschenbild. Staatsrechtlich gesehen sind Männer und Frauen nach Artikel 3 Abs. 3 des Grundgesetzes gleichberechtigt“, erklärt der Jurist Dr. Tobias Kador, der stellvertretender Kreisvorsitzender der Freien Demokraten in Neuwied ist. „Die verfassungsmäßige Gleichberechtigung von Mann und Frau ist Teil unseres Selbstverständnisses und damit ein zentrales Fundament für unser innerparteiliches Zusammenleben. Jeder Mensch hat bei uns unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Religion Pressemitteilung FDP Amtsverband Rengsdorf-Waldbreitbach 2 oder sexueller Orientierung dieselben Chancen.“
Diese Kultur habe sich in den Köpfen der Mitglieder inzwischen festgesetzt und werde daher auch im politischen Alltag gelebt. Sabine Henning, die nach den Worten Budas eine absolute politische Vorzeigefrau sei, mache mit Leib und Seele Politik. „In der Politik kann man viel bewegen. Ich bin vor Jahren bei den Freien Demokraten aus Überzeugung für den Liberalismus und ohne jedwede Hintergedanken eingetreten. Inzwischen aber hat mich der Bann gepackt. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe, mehr Frauen für die politische Arbeit zu begeistern. Dies würde Politik und Gesellschaft in allen Bereichen guttun“, zeigte sich Henning überzeugt.
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