70 Jahre Kreis-Chorverband wird gefeiert
Der Projektchor des Kreis-Chorverbandes probte in der Bruchhausener Pfarrkirche die Messe in D-Dur von Antonín Leopold Dvořák. Das auch Opus 86 genannte Werk wurde am 11. September1887 in Plzenský kraj/Tchechien uraufgeführt. Vier Solisten aus Schottland werden bei der Aufführung in der Rheinbreitbacher Pfarrkirche am 25. August um 18 Uhr dabei sein.
Rheinbreitbach. Anlass dieser hochkarätigen Veranstaltung ist das 70-Jährige Bestehen des Kreis-Chorverbandes. Dirigent Tobias P. Wolf und Kreischorleiter Andreas Stieger beantworten dazu einige Fragen
Was erhoffen sie sich von diesem Projekt?
Dirigent Tobias P. Wolf: "Musik schafft es immer wieder, Menschen zusammen zu bringen, die einander ohne sie nie getroffen hätten. Ich persönlich hoffe, dass wir einige Zuhörer von klassischer Musik begeistern, und vielleicht selbst zum aktiven Musizieren etwa in einem der Mitgliedsvereine des Kreis-Chorverbands Neuwied bewegen können. Für die teilnehmenden Sängerinnen und Sänger aus dem Landkreis ist es mit Sicherheit eine tolle Erfahrung, mit Profis gemeinsam zu musizieren, besonders wenn diese aus dem Ausland kommen. Am Ende ist aber auch schon viel erreicht, wenn wir ein Lächeln auf den Gesichtern der Zuhörer sehen, und vielleicht zur ein paar tollen Gesprächen anregen. Dafür machen wir Musik."
Weshalb haben Sie die Dvořák-Messe Opus 86 ausgewählt?
Tobias P. Wolf: "Ich habe für die vier englischsprachigen Solisten zeitgenössische britische Werke ausgewählt, von denen sicherlich die meisten hier im Rheinland noch nie einem Publikum präsentiert wurden. Mit Dvořáks Messe in D haben wir als Abschluss unseres Konzertes nicht nur ein sehr bekanntes Werk des ebenfalls sehr bekannten und beliebten Komponisten ausgewählt, sondern auch eines bei dem wir unseren Projektchor gemeinsam mit den Solisten zur Schau stellen können.
Mit nur drei Chorproben im Kalender und einem Projektchor, der noch nie zuvor konzertiert hatte, wollte ich ein dankbares Werk auswählen, dass die Qualitäten aller Beteiligten ausspielen kann, wenn sie am Konzerttag zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne stehen werden. Mit dem Tschechen Dvorak habe ich mir zudem einen Komponisten ausgeguckt, der ebenfalls fern von seiner Heimat in Großbritannien tätig war, und mit seiner Musik auf eine Art Brücken geschaffen hat, wie wir sie gerade in Zeiten von Brexit & Co. auch für uns schaffen sollten. Ein Konzert zu präsentieren, dass eben nicht deutsche Musik in den Vordergrund stellt, sondern die Verbindungen zu meiner neuen Heimat in Schottland aufzeigt, das war mein erster Gedanke."
Wie kam das Projekt zustande?
Kreischorleiter Andreas Stieger: "Der Dirigent Tobias P. Wolf und ich haben uns überlegt, dass wir ein kleines Chor-Projekt starten wollen. Da war zunächst die Idee geboren. Weil wir im Kreis-Chor-Verband nun ein Jubiläum haben und immer gern mit der Chormusik Brücken schlagen, kam das Konzept zustande. Da wäre dann einerseits die Verbindung nach Schottland, die über Tobias zustande kommt und andererseits natürlich auch über Grenzen des KCV (sind hier doch meist eher weltliche Chöre vertreten) hinweg zu den Chören des kath. Dekanates und des ev. Kirchenkreises. Aber auch darüber hinaus sprechen wir Sängerinnen und Sänger an, hier mitzuwirken."
Wird es eine Wiederauflage geben?
Andreas Stieger: "Das hängt vom Publikum ab (lacht). Gemessen an der Vielzahl der Chöre im Kreis Neuwied (übrigens ist Rheinland-Pfalz das Land mit der höchsten Chordichte) ist zwar die Beteiligung am Projektchor bisher eher bescheiden, dennoch sind die Stimmen gut verteilt und wird sicher die Musikalität der Komposition gut rüber bringen können. Es würde uns also freuen, wenn möglichst viele Gäste unserer Einladung nach Rheinbreitbach folgen. Wenn es den Leuten dann gefallen hat, steht einer Wiederauflage sicher nichts im Wege."
Der Kreis-Chorverband Neuwied e.V. freut sich darauf möglichst viele Gäste am 25. August um 18 Uhr zum Jubiliäumskonzert in der Pfarrkirche Rheinbreitbach begrüßen zu dürfen. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.
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