Stadt-Jusos und „Sicherer Hafen Neuwied“ im Gespräch
Kürzlich traf sich der Juso-Stadtverband Neuwied für einen ersten gemeinsamen Austausch mit der Projektgruppe „Sicherer Hafen Neuwied“, die der zivilgesellschaftlichen Bewegung „SEEBRÜCKE“ angegliedert ist. Die SEEBRÜCKE steht für Solidarität mit Menschen auf der Flucht und Bewegungsfreiheit.
Neuwied. Im Gegensatz zur europäischen Abschottungspolitik und der vehementen Blockade einzelner EU-Staaten setzen sich zahlreiche zivilgesellschaftliche, landes- und kommunalpolitische Akteure in ganz Europa für die Aufnahme von aus Seenot geretteten Menschen ein. Insbesondere die Kommunen zeigen ihre Solidarität und Verantwortung. Immer mehr von ihnen erklären sich zu Sicheren Häfen für Geflüchtete.
In über 100 Städten und Gemeinden setzen sich Gruppen der SEEBRÜCKE dafür ein, dass sich ihre Kommunen zum Sicheren Hafen erklären. Seit Herbst 2018 haben sich mehr als 62 Kommunen in Deutschland zu Sicheren Häfen ausgesprochen und neue kommen stetig hinzu. Dieses Bekenntnis bedeutet unter anderem, dass die Stadt aus Seenot gerettete Menschen zusätzlich zur ohnehin bestehenden Quote aufnimmt, einem Städtebündnis Sicherer Häfen beitritt und/oder die Patenschaft für eine Seenot-Rettungsorganisation übernimmt. Die Ratsbeschlüsse zeigen, dass sich Städte, Gemeinden und Landkreise gegen das Sterben im Mittelmeer und gegen die Kriminalisierung der Seenotretter engagieren.
Aufbauend auf dieser Grundlage der gemeinsam teilenden Wertehaltungen erachten die Neuwieder Jusos eine Vertiefung des Dialogs mit der Projektgruppe und des Engagements für wertvoll und wichtig. Der Juso-Vorsitzende, Janick Helmut Schmitz, betont: „Den Einsatz der Projektgruppe Sicherer Hafen gilt es zu unterstützen. Ein städtisches Solidaritätsbekenntnis mit sich auf Flucht befindlichen Menschen wäre ein starkes Statement im Sinne der humanitären Hilfsbereitschaft, welche als wichtiger Bestandteil der Gesellschaftsmentalität für die Offenheit Neuwieds steht. Wir erwarten, dass dieses Bewusstsein durch alle demokratischen Parteien gelebt wird und weiterhin politischen Einzug erhält. Eine breite, überparteiliche Unterstützung der Projektgruppe Sicherer Hafen ist nicht nur wünschenswert, sondern notwendig. Es wäre ein klares Signal in Richtung Kreis, der letztendlich für die Aufnahme von Flüchtlingen verantwortlich ist. Alle politischen Akteure und Parteien sind aufgerufen, unserem Austausch mit der Projektgruppe zu folgen und unterstützend tätig zu werden.“
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Juso-Vorstandsmitglied Kevin Kinnet ergänzt: „Für uns Jusos ist klar, dass wir die Initiative überzeugt unterstützen und unseren Teil dazu beitragen möchten, nicht tatenlos beim Ertrinken von unzähligen Menschen auf ihrer Flucht durch das Mittelmeer zuzuschauen. Mit unserer Mutterpartei wissen wir zudem den Einsatz für Solidarität und Hilfsbereitschaft auf unserer Seite. Die übrigen Parteien sollten dem gleichtun und sich mit der Initiative auseinandersetzen.“
Die Neuwieder Jusos sind froh darüber, dass es mit der Projektgruppe Sicherer Hafen junge Menschen gibt, die sich für einen solidarischen Umgang mit Geflüchteten einsetzen. In den kommenden Wochen möchten die Jusos ihren Austausch mit der Projektgruppe verstetigen und die Initiative weiterhin unterstützend begleiten.
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