Rückhaltebecken wird Teil der erneuerten Kanalisation
Die Servicebetriebe Neuwied (SBN) machen einen weiteren großen Schritt zur Sanierung der Kanalisation in Heimbach-Weis: Auf dem Gelände der Margaretenschule entsteht ein großes Rückhaltebecken. Die Investition beträgt rund 1,5 Millionen Euro.
Neuwied. „Nachdem wir in den vergangenen Jahren in vielen Straßen von Heimbach-Weis die Kanäle erneuert haben, gehen wir einen weiteren Schritt, um die Entwässerung gezielt aus der Wohnbebauung umzulenken“, erklärt Joachim Kraus. Dazu wird das Rückhaltebecken „Im Bitzen“, das Wasser aus dem Gebiet „Kiesel-borner Weg“ aufnahm, künftig gezielt entlastet.
Rückhaltebecken können sehr große Wassermengen aufnehmen, um sie zeitversetzt und damit kontrolliert in die nachgelagerten Entwässerungsanlagen abzulassen. Das wird auch an der Margaretenschule nicht anders sein. Unter dem Parkplatz wird zunächst bis in den Herbst auf einer Fläche von 24 mal 19 Metern ausgeschachtet – und das fünf Meter tief. „Die Fläche ist ideal, um Volumen für den Endausbau der Kanalisation zu schaffen“, so Kraus.
Die Vorarbeiten ab Juni waren allerdings umfangreich. Eine Spezialfirma musste das Gelände untersuchen, um eine sogenannte „Kampfmittelfreigabe“ zu bekommen: „Das Gebiet ist Verdachtsfläche. Rammt man Träger für die Baugrubensicherung ein, und das ist hier nötig, ist die Freigabe unerlässlich.“ Gefunden wurde allerdings nichts.
Bis in die erste Jahreshälfte 2020 werden nach dem Ausschachten die Arbeiten dauern. Wird andernorts das Wasser häufig in Rechteckbecken gespeichert, werden unter dem Parkplatz jedoch sechs riesige Röhren eingebaut. Fünf davon haben einen Innendurchmesser von zwei Metern, die sechste immerhin 1,60 Meter. Für die SBN gab es gute Gründe: Die Investitionskosten sind geringer, aber vor allem auch die künftigen Unterhaltungskosten: „Diese Röhren sind erheblich leichter zu reinigen.“ In Rechteckbecken muss die komplette Bodenfläche regelmäßig gesäubert werden. Die Röhren dagegen sind so angelegt, dass sich in der ersten schon der Hauptschmutz sammelt.
425 Kubikmeter Wasser werden die Rohre fassen. Das entspricht der Menge von mehr als 2000 Badewannen. Am Ende wird von der riesigen Anlage allerdings nichts zu sehen sein. „Der Parkplatz wird neu angelegt und wir werden auch wieder Bäume pflanzen.“ Bis dahin bitten die SBN um Verständnis für die Einschränkungen. Die Friedhofstraße ist für die Verlegung der Zuläufe zwischen Schulstraße und Kieselborner Weg voll gesperrt, Anlieger fahren frei bis zur Baustelle.
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