„Die Demokratie retten heißt Menschenrechte retten!“
Die Neuwieder Gruppe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sieht die Demokratie in Gefahr, wenn Demonstrationen durch übermäßigen Polizeieinsatz aufgelöst werden und Polizeigewalt sich gegen Bürger richtet, die lediglich ihr Demonstrationsrecht wahrnehmen um sich gegen die Einschränkung der Demokratie in ihrem Land zu wehren.
Neuwied. Am Informationsstand in der Neuwieder City waren die Demonstrationen in Hong Kong und Russland ebenso Thema, wie die leider immer noch zahlreichen in der Türkei inhaftierten Journalisten, Künstler und Menschenrechtsaktivisten. Die Amnesty Gruppe rief Passanten dazu auf, Protest-Postkarten zu versenden, um sich für die Freiheit der Journalisten Nedim Türfent und Nazli Ilizak einzusetzen. „Leider ist die Türkei kein Einzelfall,wenn es darum geht, die Meinungsfreiheit durch willkürliche Inhaftierungen und Beugehaft einzuschränken, auch in Pakistan gibt es Fälle von willkürlicher Inhaftierung oder sogar von 'Verschwinden lassen', wie der Fall des Studenten Shabbir Baloch aus der Republik Belutschistan in Pakistan zeigt – der Student der Mitglied einer Studentenorganisation ist, wird vermisst. Im Oktober 2017 wurde er zusammen mit weiteren Studenten in Karatschi vom Geheimdienst entführt. Amnesty fordert die Behörden auf, endlich Ermittlungen zu seinem Verbleib einzuleiten, um sicherzugehen, dass er wieder in Freiheit entlassen wird“, erklärte Gruppensprecherin Susanne Kudies.
Nasrin Sotoudeh ist in zwei unfairen Gerichtsverfahren zu insgesamt 38 Jahren Gefängnis und 148 Peitschenhieben verurteilt worden Die iranische Anwältin und Menschenrechtsaktivistin, die sich für Frauen einsetzt, die friedlich gegen den Zwang zur Verschleierung demonstrieren, ist Opfer willkürlicher Verhaftung. Amnesty fordert ihre unverzügliche Freilassung und die Aufhebung des Urteils (siehe Foto). Die Amnesty Gruppe war dieses Mal mit zahlreichen Menschenrechts-Themen am Stand vertreten. Hierzu gehörte auch die Situation der Umweltschützer in Mexiko und den Südamerika-Staaten. Für ihren Schutz vor staatlicher Willkür lag eine Petitionsliste aus. „Wir müssen die Umweltschützer in Mexiko unterstützen, denn sie und auch andere Umweltschützer in Südamerika sind gleichzeitig Retter des Regenwaldes. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Umweltschutz und Menschenrechten!“ informierte Gruppenmitglied Inge Rockenfeller.
„Mit Sorge verfolgen wir auch die Vorgänge in Russland, wo Demonstrationen der Opposition mit Gewalt beendet wurden und der Oppositionsführer erneut inhaftiert wurde, aber auch der Polizeieinsatz in Hong Kong war erschreckend brutal und so nicht angebracht. Wenn ein Staat meint, er müsse Demonstrationen mit Gewalt beenden, muss man sich Sorgen um die Demokratie machen – und wenn die Demokratie in Gefahr ist, sind es die Menschenrechte bald auch!“ findet Gruppenmitglied Manfred Kirsch.
Pressemitteilung Amnesty Gruppe Neuwied
Foto: von links: Beate Junglas-Krischer, Susanne Kudies, Siegfried Kowallek, Theresia
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