Großer Rahmen für Ulrich Adams Abschied
Zum offiziellen Abschied des bisherigen Rechtsamtsleiters Ulrich Adams versammelte sich eine große Runde im Raiffeisensaal der Stadtverwaltung Neuwied: die Stadtspitze, fast alle Amtsleiter, ehemalige Weggefährten und Kollegen aus dem ehrenamtlichen Bereich hatten sich eingefunden, um Adams‘ Ade einen feierlichen Rahmen zu geben. Der Jurist hatte bereits im Jahr 1982 im städtischen Rechtsamt sein Referendariat absolviert, bevor er 1990 in die Verwaltung eintrat.
Neuwied. Am 1. August 1993 übernahm er schließlich die Leitung des Rechtsamts. „Sie können auf einen langen Weg zurückblicken und eine stolze Bilanz ziehen“, attestierte Oberbürgermeister Jan Einig dem scheidenden Adams. „Seit drei Jahrzehnten steht der Name Adams für viele juristische Erfolge, vor allem wird er verknüpft mit der Stilllegung des AKW Mülheim-Kärlich. Ihre fachliche Kompetenz ist unbestritten.“ Neben dem großen Engagement auf beruflicher Ebene hob der Oberbürgermeister auch das vielfältige gesellschaftliche Engagement Adams‘ hervor. Ob im Vorstand der Casino-Gesellschaft, als einer der Initiatoren der beliebten Veranstaltung „Kunst im Karree“ oder beim Neuwieder Eishockeyclub – Einig hofft, dass der Jurist weiterhin ehrenamtlich aktiv bleibt.
Als nunmehr dienstältester Amtsleiter richtete Wilfried Hausmann Worte an den Scheidenden. Er hob hervor, dass Adams maßgeblich am Aufbau des Amts 37 (Feuer-, Hochwasser- und Katastrophenschutz) beteiligt gewesen sei. Dafür und für das Engagement bei der Gründung des Fördervereins der Jugendfeuerwehr sei ihm das Amt sehr dankbar. Im Namen aller Kollegen dankte Hausmann Adams für die jahrzehntelange gute kollegiale Zusammenarbeit. Diese habe sich immer unkompliziert gestaltet. „Du warst immer für unsere Fragen offen“, lobte der Leiter des Feuerwehramtes. Personalratsvorsitzender Jörg Hergott stellte heraus, dass sich Adams auch öffentlich hinter die Mitarbeiter der Verwaltung gestellt habe.
In seiner Rückschau erinnerte Adams vor allem an ein „dickes Ding“ - das benachbarte Atomkraftwerk und die damit verbundenen juristischen Auseinandersetzungen mit den RWE, mit Ministerien, Berliner Rechtsanwälten „und anderen Koryphäen“. Den gemeinsam – und letztlich erfolgreich - mit dem damaligen Oberbürgermeister Manfred Scherrer beschrittenen Weg bezeichnete Adams als einen Höhepunkt seiner Karriere. Er machte auch deutlich, dass die Leitung des Rechtsamts ob dessen Vielfältigkeit immer sein „Traumjob“ gewesen sei. „Hier hat man verschiedene Tätigkeiten in einer Hand, berät die Verwaltung juristisch, vertritt sie vor Gericht und kümmert sich letztlich auch um die von Bürgern angestrengten Widerspruchsverfahren“, führte Adams aus. Immerhin bearbeitete er als Vorsitzender des Stadtrechtsauschusses während seiner Amtszeit 3000 Verfahren, von denen circa 2000 als Widerspruchsbescheid abgesetzt wurden. Dass er so erfolgreich arbeiten konnte, verdanke er der hervorragenden Zuarbeit der einzelnen Fachämter, betonte Adams, der abschließend eine Lanze für das Ehrenamt brach. „Das ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält“, unterstrich er. Ob Adams nun ausreichend Zeit findet, um mit seinen Kollegen die Reben des Irlicher Frauenbergs zu pflegen, ist indes nicht gewiss, denn er will sich als Anwalt niederlassen. So schnell lassen ihn die Rechtswissenschaften nicht los.
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