Ausstellung gibt Einblick: „Jeder Flüchtling ist ein Mensch“
Ein Mann schaut betend zum Himmel, ein Paar lehnt erschöpft aneinander, ein alter Mann schaut sehnsuchtsvoll auf ein Foto, ein kleiner Junge hält seinen Teddybären in der Hand. Sie alle sitzen zusammen mit anderen in einem Schlauchboot. Diese Szene ist ein zentrales Element in der Ausstellung der Künstlerin Jana Merkens, die im Rahmen der Interkulturellen Woche auf Initiative der Wohlfahrtsverbände AWO, Caritas, DRK, Diakonie und Paritäten diese Woche in der Kreisverwaltung zu sehen ist.
Neuwied. Ergänzt werden die Exponate durch Fotos einer jungen syrischen Geflüchteten. Die Ausstellung wurde am Freitag durch die Sprecherin der Wohlfahrtsverbände, Frau Pfarrerin Schäning, Landrat Achim Hallerbach, die Fotografin Marwa Alakkad und die Künstlerin Jana Merkens. Die Wohlfahrtsverbände möchten damit ein Zeichen gegen Rassismus, Vorurteile, Fremdenhass und für Integration und gemeinsame Zukunftsgestaltung setzen.
Die einzelnen hyperrealistisch gestalteten Figuren im Schlauchboot spiegeln die zahlreichen Schicksale mit ihren persönlichen Geschichten wieder. Mit im Boot sitzt auch eine Figur von Angela Merkel. Sie steht für die Flüchtlingspolitik und den damit verbundenen Zusammenhalt. „Wir sind alle Menschen, ...wir sitzen alle im selben Boot.“
Papst Franziskus, der für seine Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen bekannt ist, ist neben einer muslimischen Frau zu sehen, ein junges Paar mit dem Asylbescheid in der Hand, ein erschöpfter Mann, der in einer Gemeinschaftsunterkunft Ruhe zu finden versucht.
Die Künstlerin möchte mit ihren Installationen, die im Maßstab 1:2 oder in Lebensgröße dargestellt sind, dem Betrachter die Möglichkeit geben, sich z.B. einer solchen Erstaufnahmelager-Situation anzunähern, nachzuempfinden, sich in die Lage dieser Menschen hineinzuversetzen, die das Schicksal vieler tausend Menschen verkörpern. Merkens selbst engagiert sich seit längerem in der Flüchtlingshilfe, unterstützt Jugendliche, gibt Deutschunterricht.
Leider brachte die angestiegene Zahl der Zuflucht-suchenden Menschen in Deutschland neben Mitgefühl und Unterstützung auch Fremdenfeindlichkeit und Rassismus hervor, was in der Darstellung eines Zeitung-lesenden alten Mannes zum Ausdruck kommt.
Die Exponate ermöglichen den Besuchern je nach eigenem persönlichem und politischem Standpunkt hinreichend Spielraum für individuelle Interpretationen.
Die Ausstellung kann ohne Anmeldung vom 20. September bis 4. Oktober in der Kreisverwaltung, Wilhelm –Leuschner-Str. 9, 56564 Neuwied, zu den Öffnungszeiten besucht werden:
Montag und Mittwoch 07:30 Uhr - 13:00 Uhr, Dienstag und Donnerstag 07:30 Uhr - 16:00 Uhr, Freitag 07:30 Uhr - 12:00 Uhr.
Ansprechpartner ist das Diakonisches Werk im Kirchenkreis Wied
Rheinstr. 69, 56564 Neuwied
Telefon: 02631 / 3922-65
Telefax: 02631 / 3922-40
(Pressemitteilung Diakonisches Werk)
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