Sven Lefkowitz im Gespräch beim VdK-Kreisverband
Sven Lefkowittz, seit Juni Abgeordneter des rheinland-pfälzischen Landtages, traf sich zu einem Gedankenaustausch mit dem Kreisvorsitzenden Hans Werner Kaiser, Gregor Weiler und Michaela Seuser vom geschäftsführenden Kreisvorstand sowie Kreisgeschäftsführerin Doreen Borges in der VdK-Kreisgeschäftsstelle.
Neuwied. Bei seinem Antrittsbesuch standen standesgemäß sozialpolitische Themen im Vordergrund. Sven Lefkowitz, der als Vorsitzender des Ortsverbandes Neuwied-Heddesdorf die Sorgen und Nöte der VdK-Mitglieder bestens kennt, betonte die Notwendigkeit des Sozialverbandes in der heutigen Zeit. Die Barrierefreiheit war neben der Pflegesituation das herausragende Thema bei diesem Gespräch. So verwies Kreisvorsitzender Hans Werner Kaiser auf die nach wie vor fehlende Barrierefreiheit der Bahnstationen entlang der Rheinschiene. Auch nicht barrierefrei zu erreichende Arztpraxen, der ÖPNV – oftmals für altere und behinderte Menschen ein Problem – wurden mit dem Abgeordneten besprochen.
Auf Kreisebene ist der VdK mit einem Vertreter im Beirat für die Belange behinderter Menschen engagiert. Ein überaus wichtiges Thema stellt die Situation in der Pflege dar. Lefkowitz, selbst vor seinem Einzug in den Landtag als Einrichtungsleiter einer Senioreneinrichtung bestens mit der Materie vertraut, sieht die Situation der Pflege in Deutschland in den kommenden Jahren als ein großes Problem. Dies fange an bei der Rekrutierung von Fachkräften, der Bezahlung des Pflegepersonals und ende schließlich in der fehlenden Anerkennung des Pflegeberufes in der Gesellschaft. Die Zahl der Menschen, die stationär oder ambulant eine Pflege benötigen, wächst in den kommenden Jahren rapide an.
Michaela Seuser betonte die wichtige Arbeit der Hospizvereine nicht zu vernachlässigen und forderte Lefkowitz auf, sich für einen Ausbau von stationären und ambulanten Hospizplätzen einzusetzen. Ein weiteres Problemfeld ist nach Ansicht des VdK die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum. Dies stellt die Politik – auch im Kreis Neuwied – vor großen Herausforderungen, wie Gregor Weiler betonte. Älteren und behinderten Menschen sind aufgrund fehlender Mobilität keine kilometerlangen Anfahrtswege zum Hausarzt zuzumuten. Eine für den Antragsteller unzumutbar lange Dauer bei der Bearbeitung von Anträgen oder Widersprüchen bei den Behörden bemängelte Kreisgeschäftsführerin Doreen Borges. Oftmals dauert es mehrere Monate, bis eine Entscheidung vorliegt. Hier sind Verbesserungen unbedingt notwendig, was zum Teil wohl auch am fehlenden Personal liege.
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